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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen
Autoren: Sylvia Day
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männlichen Stolz herausgefordert fühlte.
    »Geben Sie mir eine Woche«, schlug er vor. »Eine Woche, um sowohl die Richtigkeit meiner Argumentation als auch meine Kompetenz unter Beweis zu stellen. Sollten Sie am Ende weder von dem einen noch dem anderen überzeugt sein, werde ich keine Bezahlung für meine Dienste verlangen.«
    »Ausgezeichneter Vorschlag«, sagte der Earl. »Und ohne das Risiko eines Verlustes.«
    »Das stimmt nicht«, rief Eliza störrisch. »Wie soll ich Mr. Bonds plötzliches Verschwinden erklären?«
    »Also verlängern wir auf zwei Wochen«, sagte Bond.
    »Sie verstehen das Problem nicht. Ich bin keine Schauspielerin. Alle Welt wird mir ansehen, dass ich weit davon entfernt bin, einer ›Verführung‹ zu erliegen.«
    Sein Grinsen gewann eine andere Note, begleitet von einem glutvollen Ausdruck in seinen dunklen Augen. »Diesen Teil des Plans sollten Sie mir überlassen. Schließlich ist es das, wofür ich bezahlt werde.«
    »Und wenn Sie versagen? Wenn Sie von dem Fall zurücktreten, werde ich nicht nur gezwungen sein, eine Ausrede für Sie zu erfinden, sondern ich werde als Ersatz für Sie auch einen anderen Privatdetektiv ins Spiel bringen müssen. Dann wird die ganze Geschichte noch verdächtiger.«
    »Haben Sie seit sechs Jahren dieselbe Gruppe von Verehrern, Miss Martin?«
    »Darum geht …«
    »Haben Sie nicht gerade erst die Gründe aufgezählt, warum ich kein passender Verehrer bin? Und können Sie diese Punkte nicht einfach wieder anführen, wenn sich jemand nach meinem Verbleib erkundigt?«
    »Sie sind überaus hartnäckig, Mr. Bond.«
    »Richtig.« Er nickte. »Deshalb werde ich herausfinden, wer hinter den heimtückischen Anschlägen auf Sie steckt und was diese Person sich davon verspricht.«
    Sie verschränkte die Arme. »Ich bin nicht überzeugt.«
    »Vertrauen Sie mir. Es ist in der Tat ein glücklicher Zufall, dass Mr. Lynd uns beide zusammengebracht hat. Sollte ich den Bösewicht nicht schnappen, wage ich zu behaupten, dass er nicht geschnappt werden kann.« Er legte die Hand um die Spitze seines Spazierstocks. »Die Zufriedenheit meiner Klienten ist bei mir eine Frage des Stolzes, Miss Martin. Ich versichere Ihnen, wenn die Sache beendet ist, werden Sie mit meiner Leistung mehr als zufrieden sein.«

2. Kapitel
    »Mitunter bin ich von meiner eigenen Brillanz beeindruckt«, rief Thomas Lynd triumphierend, als er mit dem Hut in der Hand Jaspers Büro betrat.
    Man konnte bei Lynd darauf vertrauen, dass er auf die Dienste eines Butlers verzichtete. Ihm waren Lakaien lieber als Butler, die sich aufgrund ihrer Ausbildung besser zu benehmen wussten als er selbst.
    Jasper lehnte sich in seinem Stuhl zurück und begrüßte Lynd mit einem freundlichen Lächeln. »Dieses Mal haben Sie sich selbst übertroffen.«
    Wie immer war Lynds Kleidung im Stil übertrieben und in der Passform schlecht. Das war das Ergebnis eines mangelhaften Schneiders, der teuren Stoff erhielt, jedoch nicht wusste, wie man ihn am besten nutzte. Ungeachtet dessen gab Lynd ein entschieden vornehmeres Erscheinungsbild ab als viele andere Männer in diesem Beruf. Er bewegte sich auf einem schmalen gesellschaftlichen Grat, der es ihm ermöglichte, bei den unteren Klassen respektiert und geschätzt zu bleiben, während er sich dem Adel auf eine Art präsentierte, die dieser als unbedrohlich empfand.
    Lynd ließ sich in einen der beiden Stühle vor dem Schreibtisch fallen. »Sobald sie Montague erwähnte, war für mich die Sache klar.«
    Obwohl er Jasper regelmäßig besuchte, sah sich Lynd nun im Raum um, als sähe er ihn zum ersten Mal. Sein Blick wanderte von den Mahagoni-Bücherregalen, die sich an der hinteren Wand entlangzogen, zu den saphirblauen Samtvorhängen, die die gegenüberliegenden Fenster rahmten. »Außerdem wollte sie jemanden, der zu allem Ja und Amen sagt, und mit Ihrem Stammbaum kann keiner von unseren Bekannten mithalten.«
    »Eine illegitime Abstammung ist niemals von Vorteil.« Jasper überbrückte den schmalen Grat, auf dem Lynd so sicher wandelte, mit einer Grätsche, was überraschenderweise zu seinen Gunsten ausfiel. Er wurde oft von Leuten angeheuert, denen es wichtig war, dass seine Dienste nicht bemerkt wurden, und die in der Lage waren, die zusätzlichen Kosten zu bezahlen, die bei einem so diskreten Vorgehen anfielen. Da sein Gesicht nicht allzu bekannt war, war er für Eliza Martins Auftrag bestens geeignet.
    »In diesem Fall ist es durchaus von Vorteil.« Lynd strich durch sein
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