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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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„Ich habe alles falsch gemacht. Ich habe dir weder die Hochzeit noch die Flitterwochen gegeben, auf die du ein Recht hattest.“
    „Du bist wirklich ein furchtbarer Bräutigam“, bestätigte sie prompt. „Aber fantastisch im Bett nach Büroschluss.“
    „Ich liebe es, zu dir nach Hause zu kommen …“
    „Aber du bist jeden Abend erst so spät gekommen!“, beschwerte sie sich.
    „Ich habe mich absichtlich zurückgehalten. Um nicht die Kontrolle zu verlieren. Ich verabscheue es, keine Kontrolle über mich zu haben.“
    „Ich mag es sogar sehr, wenn du die Kontrolle verlierst“, flüsterte sie sinnlich und ließ ihre Hände auf eine erotische Erkundungsreise gehen. Plötzlich verharrte sie. „Ich hab dir ja noch gar nichts von den Antibabypillen erzählt, die ich im Schrank gefunden habe!“
    Zuerst war Leandro erstaunt, doch schnell erkannte er, dass die Pillen nur Aloise gehört haben konnten. „Also wollte sie keine Kinder von mir.“
    „Wenn sie sich in eurer Ehe gefangen fühlte, dann hätte ein Kind dieses Gefühl wohl nur noch verstärkt“, vermutete Molly.
    „Ist das jetzt noch wichtig?“ Er zog sie auf seinen Schoß und legte voller Stolz die Hände auf ihren gewölbten Leib. „Das alles ist so lange her. Du und ich, wir gehören zusammen!“
    Molly musste an all die Jahre denken, in denen sie sich immer minderwertig gefühlt hatte, so als wäre sie nie gut genug für andere Menschen und die Dinge, sie sich vom Leben wünschte. Ihre gerade erst gefundenen Geschwister und Leandro hatten all die Selbstzweifel und Unsicherheiten schwinden lassen. Sie sprudelte über vor Glück in dem neuen Bewusstsein, geliebt zu werden, und ihr wurde klar, dass sie Leandro die gleiche Offenheit schuldete.
    „An dem Tag, als ich das Schloss verließ, wurde mir klar, dass ich dich liebe. Es hat mir schier das Herz gebrochen, zu gehen“, gestand sie.
    „Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, bis ich endlich begriffen habe, was ich dir mit meinem Verhalten antue. Erst als du weg warst, fühlte ich mich auf einmal leer und ausgehöhlt“, sagte er grimmig. „Aber es hat mich auf jeden Fall wachgerüttelt. Ich hatte ja keine Ahnung, dass du mich liebst, mi vida .“
    „Wahrlich und wahrhaftig und auf ewig“, schwor Molly inbrünstig mit leuchtenden Augen, und Leandro küsste sie mit einer Leidenschaft, die ihr den Atem raubte.
    Achtzehn Monate später spazierte Molly mit Ophelia und deren drei Kindern über den Strand. Kastros, die griechische Insel, die ihrem Adoptivbruder und Ophelias Mann Lysander gehörte, war eine Oase der Ruhe und des Friedens.
    Der neueste Familienzugang, Felipe, schlief friedlich in seinem Buggy. Lange schwarze Wimpern warfen Schatten auf sein Gesichtchen. Mit den schwarzen Locken und den grünen Augen war Mollys und Leandros Erstgeborener die ausgewogene Mischung aus den Genen seiner Eltern. Der Kleine steckte voller Energie und schlief tagsüber eigentlich nur selten, doch gestern Abend war es beim Grillabend spät geworden, und so holte er heute den verpassten Schlaf nach.
    Molly hatte ihren Sohn per Kaiserschnitt zur Welt gebracht und sich schnell von der OP erholt. Felipes Geburt hatte auch Barrieren innerhalb Leandros Familie eingerissen. Nur dank Mollys Bitte war Doña Maria zur Taufe ihres Enkels eingeladen worden. Leandros Mutter hatte Molly gegenüber während der gesamten Feier ein perfektes Benehmen an den Tag gelegt. Molly machte sich jedoch keine Illusionen über den Grad der Zuneigung und Herzlichkeit, die die Ältere für sie empfand. Estefania hatte Partei für Leandro ergriffen, anstatt sich an ihre Mutter zu halten, und war inzwischen eine regelmäßige Besucherin auf dem Schloss. Julieta war eine enge Freundin geblieben. Sie war längst über die Beziehung zu Fernando Santos hinweg und ging jetzt mit einem wohlhabenden Unternehmer aus, der davon überzeugt war, dass die Sonne nur mit Julieta aufging, und der auch Leandros Segen erhalten hatte.
    Molly flog regelmäßig nach London, um sich mit ihren Geschwistern zu treffen. Oft schaute sie dann auch bei Jez Andrews vorbei. Jez hatte nun eine Freundin, die ebenso besessen von Autos war wie er. Sicher würde Molly von Jez bald hören, dass Tamara und er zusammengezogen waren.
    Mollys Leben in Spanien war sehr geschäftig geworden. Sie hatte beschlossen, aus dem alten Gut, auf dem ihr Studio lag, eine Art Künstlerkolonie zu machen, wo ansässige Kunsthandwerker ihre Stücke herstellen und verkaufen konnten.
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