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Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe

Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe

Titel: Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe
Autoren: Thomas Brezina
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    Der Name KNICKERBOCKER BANDE...
    ...entstand in Österreich. Axel, Lilo, Poppi und Dominik waren die Sieger eines Zeichenwettbewerbs. Eine Lederhosenfirma hatte Kinder aufgefordert, ausgeflippte und knallbunte Lederhosen zu entwerfen. Zum großen Schreck der Kinder wurden ihre Entwürfe aber verwirklicht, und bei der Preisverleihung mußten die vier ihre Lederhosen vorführen.
    Dem Firmenmanager, der sich das ausgedacht hatte, spielten sie zum Ausgleich einen pfiffigen Streich. Als er bemerkte, daß er auf sie hereingefallen war, rief er den vier Kindern vor lauter Wut nach: „Ihr verflixte Knickerbocker-Bande!“
    Axel, Lilo, Dominik und Poppi gefiel dieser Name so gut, daß sie sich ab sofort die Knickerbocker-Bande nannten.
    KNICKERBOCKER MOTTO 1:
    Vier Knickerbocker lassen niemals locker!
    KNICKERBOCKER MOTTO 2:
    Überall, wo wir nicht sollen, stecken wir die Schnüffelknollen, sprich die Nasen, tief hinein, es könnte eine Spur ja sein.
    scanned by: crazy2001 @ Oktober 2003 corrected by: stumpff
Die Schwarze Bucht
    Etwas zögernd setzte Axel seinen Fuß in das kühle Wasser. In diesem Augenblick war er felsenfest davon überzeugt, daß er recht hatte.
    „Nein, es gibt keine Hand, die aus der Tiefe kommt! Unmöglich! Die Geschichten sind absolutes Blech!“ murmelte er.
    Unter seinen Sohlen spürte er die glitschige Schicht, die das ganze Ufer der Bucht bedeckte. Wenn er auftrat, versank sein Fuß bis zum Knöchel. Bald aber stand er auf grobkörnigem Sand. Immer weiter watete Axel in das schwarze Salzwasser hinaus.
    „Warum das Wasser in dieser Bucht wohl so dunkel ist?“ dachte er. Gerne hätte er gefragt, aber er ließ es lieber bleiben. Bestimmt würde Inga ihn auslachen. Inga war Poppis dänische Cousine, und Axel hatte ihr bereits die Auszeichnung ,,Horror-Mädchen des Jahres“ verliehen.
    Es waren weder ihre zahlreichen Sommersprossen noch die gekräuselten roten Haare, die ihn aufregten, sondern Ingas hohe, kreischende Stimme und ihr angeberisches und besserwisserisches Verhalten.
    „Ich wette, du fürchtest dich, nachts in der Schwarzen Bucht zu schwimmen!“ hatte sie zu ihm gesagt.
    Selbstverständlich hatte Axel die Herausforderung angenommen.
    „Wetten, daß ich mich traue!“ hatte er patzig geantwortet.
    In drei Tagen begann der Sommer, es wurde spät finster.
    Schwarze Bucht! Bestimmt hieß die Bucht gar nicht so. Inga hatte den Namen sicher nur erfunden, um ihm Angst einzujagen.
    Das dänische Mädchen hatte sofort eingeschlagen und den Mund zu einem Lächeln verzogen. Es war kein freundliches Grinsen gewesen. Auf Axel hatte es hämisch und böse gewirkt.
    Der Wetteinsatz war hoch: Verlor Axel, mußte er Inga seine brandneuen Rollerskates überlassen. Gewann er jedoch, bekam er von ihr zweiundzwanzig wertvolle alte Münzen.
    Inga hatte die Knickerbocker-Bande, die eine Woche lang bei ihr und ihrem Vater zu Gast war, durch ein Birkenwäldchen zur Küste geführt. Axel, Lilo, Poppi und Dominik mußten einen steilen, sehr engen Pfad hinuntersteigen, bis sie endlich den Strand der Schwarzen Bucht erreichten.
    Der Sand war sehr hell und schien im rötlichen Licht der Dämmerung zu glühen. Das Wasser des Meeres aber war undurchsichtig wie schwarze Tinte. Dominik war zu dem Schluß gekommen, daß das den hohen, zerklüfteten Felsen zuzuschreiben war.
    „Sie ist schon oft hier aufgetaucht!“ hatte Inga mit gesenkter, unheimlicher Stimme zu erzählen begonnen.
    „Wer?“ hatten die Knickerbocker wie aus einem Munde gerufen.
    „Die Hand aus der Tiefe!“ hatte Inga gehaucht und sich an den erstaunten Blicken der vier Freunde geweidet. „Es ist keine Hand aus Fleisch und Blut. Sie besteht nur aus Wasser - aus eiskaltem Wasser. Berührt sie einen, ist man dem Tode geweiht. Sie muß dich gar nicht in die Tiefe hinunterziehen. Du gehst von ganz allein unter, weil du dich nicht mehr bewegen kannst. Es ist, als ob dir das Blut in den Adern gefriert!“ hatte sie mit großen Augen geflüstert.
    „Typisch Mädchen, glaubt auch jeden Quatsch! Du solltest nicht so viele Gruselbücher lesen, die höhlen dein Hirn aus!“ hatte Axel gebrummt.
    Das Meer war still, die Oberfläche glatt wie ein Spiegel - glatt wie ein schwarzer Spiegel. Lilo, Poppi und Dominik standen am Strand und beobachteten ihren Kumpel mit angehaltenem Atem.
    Axel reichte das Wasser bereits bis zur Hüfte. Es war sehr kühl. In den Buchten, in denen sie gestern und vorgestern baden gewesen waren, hatte das Meer eine viel
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