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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Nervenende in ihr zum Vibrieren.
    „Dein Bruder hat sich geweigert, mir zu sagen, wo du bist.“ Leandro sprach leise und ruhig, doch schwang ein Unterton in seiner Stimme mit, der Molly an eine Raubkatze denken ließ, der jederzeit zum Sprung bereit war.
    „Tatsächlich? Das wusste ich nicht …“
    „Zum ersten Mal rief ich ihn vor einer Woche an, als er mit dir auf dem Flug nach London war. Er sagte, du wolltest nicht mit mir sprechen.“
    Verärgert lief Molly rot an. Nikolai hatte kein Recht, eine solche Entscheidung für sie zu treffen und sich in ihre Ehe einzumischen. „Das hätte er nicht tun sollen. Aber wahrscheinlich wollte er mich nur schützen.“
    „Ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich habe dich fälschlicherweise beschuldigt.“ Seine Augen lagen ernst auf ihr. „Julieta hat mir alles erzählt.“
    „Oh …“ Seine Entschuldigung hatte ihr den Wind aus den Segeln genommen. „Seit meiner Abreise habe ich nicht mehr mit ihr gesprochen. Wie geht es ihr?“
    „Sie hat sich sehr aufgeregt über das, was zwischen dir und mir passiert ist. Sie hat die Beziehung zu Santos beendet, vor allem, nachdem sie erfuhr, dass sie nicht die einzige Frau in seinem Leben war. Ich denke, unter den gegebenen Umständen hättest du mir die Wahrheit sagen sollen.“
    Molly richtete sich zu ihrer vollen – wenn auch wenig beeindruckenden – Größe auf. „Du hättest mir nicht geglaubt. Vom ersten Augenblick an, seit du Fernando mit mir hast reden sehen, warst du misstrauisch und hast mir …“
    „Ich war eifersüchtig“, gestand er. „Ich erkannte seinen Übereifer sofort. Er wollte dich unbedingt beeindrucken. Er bewunderte dich.“
    „Mich und wer weiß wie viele andere Frauen außer mir. Er ist sehr von sich überzeugt.“ Leandros Geständnis, dass er eifersüchtig gewesen war, besänftigte sie. „Ich dachte, du warst in deinem ganzen Leben noch nicht eifersüchtig?“
    Ein Muskel an seiner Wange zuckte. „Als ich das zu dir sagte, war es die Wahrheit. Ich habe es nicht als Eifersucht erkannt.“ Es kostete ihn augenscheinliche Mühe, das zuzugeben. „Du hast völlig recht, wenn du sagst, dass ich dir hätte vertrauen sollen. Aber du bist eine sehr schöne, sehr sinnliche junge Frau, und weshalb sollten andere Männer nicht ebenso von dir überwältigt sein wie ich?“
    Ihr Handtuch rutschte und gab einen reizvollen Blick auf ihr Dekolleté frei. Hastig zog Molly es wieder hoch und befestigte es.
    „Wie konntest du so einfach gehen?“, fragte Leandro gepresst.
    „Das war gar nicht schwer, schließlich war ich die Einzige, die versuchte, unsere Ehe zusammenzuhalten. Du warst nie zu Hause, und ich musste mit deiner Mutter unter einem Dach leben, die mich hasst.“
    „Ich wusste davon nichts. Erst nachdem du weg warst, hat sie alles zugegeben. Sie ist inzwischen nach Sevilla zurückgekehrt und auch nicht im castillo willkommen, solange sie dich nicht mit dem Respekt behandeln kann, der dir als meine Ehefrau gebührt. Warum musste meine Mutter erst die Beherrschung verlieren, damit ich erfahre, wie sie dich behandelt hat? Warum hast du mir nichts davon gesagt?“
    Eine durchaus berechtigte Frage. „Weil ich nicht wollte, dass du für eine Seite Partei ergreifen musst. Ich wollte dich nicht in diese Lage bringen. Ich hatte darauf gehofft, dass Doña Maria die kleinen Spitzen gegen mich früher oder später langweilig werden und sie mich irgendwann akzeptiert.“
    „Du hast Besseres verdient, vor allem in deinem eigenen Zuhause. Ich hätte Partei für dich ergriffen. Ich weiß, wie meine Mutter sein kann.“
    „Ich glaube, sie steckt auch hinter dem finanziellen Angebot, das man mir vor der Heirat gemacht hat“, murmelte Molly.
    „Welches Angebot?“
    Stockend Molly erzählte ihm von dem Erpressungsversuch. Als der Name der Anwaltskanzlei fiel, blitzten Leandros Augen auf. „Die Kanzlei hat früher für uns gearbeitet. Es ist sehr wahrscheinlich, dass meine Mutter das arrangiert hat. Ich hätte nie gedacht, dass sie so weit gehen würde.“
    „Ihrer Meinung nach bin ich nicht gut genug für dich.“
    Sein Ärger war fast greifbar. „ Dios mio , du hast zwei Millionen Pfund ausgeschlagen?“
    „Ja … ich hätte das Geld wohl annehmen sollen, was? Dann wäre ich jetzt besser dran.“
    Leandro machte einen Schritt vor und kniff nachdenklich die Augen zusammen. „Ich bin froh, dass du es nicht getan hast. Ich wünschte nur, ich hätte meine Chance besser genutzt.“
    „Nein, tust du
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