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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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nicht“, widersprach sie mit einer Grimasse. „Du wolltest doch nur eine Scheinehe, um des Babys willen. Ich bin leider nicht so kaltblütig und distanziert wie du. Ich kann nicht so leben.“
    „Warum hast du mich nicht früher wissen lassen, wie du dich fühlst?“, wollte Leandro grimmig wissen. „Der Tag, an dem du, wie ich glaubte, die Nacht in den Armen eines anderen verbracht hast, war nicht der richtige Zeitpunkt, meine Versäumnisse als Ehemann anzusprechen.“
    „Da ich die Nacht nicht mit einem Liebhaber verbracht habe, habe ich an so etwas überhaupt nicht gedacht.“
    „Ich habe mir die ganze Nacht Sorgen gemacht. Aber das ist ebenfalls meine eigene Schuld, wie dein Bruder Nikolai mir deutlich klargemacht hat“, knurrte er. „Wärst du mit Leibwächtern ausgegangen, hätten die Paparazzi nie Gelegenheit gehabt, solche Fotos zu schießen.“
    „Ich brauche keine Leibwächter. Nikolai achtet sehr genau auf Sicherheit.“
    Leandro fasste nach ihren Händen, die sie die ganze Zeit gewrungen hatte, und hielt sie mit seinen. „Ich bin nicht distanziert, erst recht nicht kaltblütig. Ich will, dass du zu mir zurückkommst, mi corazón . Das hätte ich dir schon vor einer Woche gesagt, wenn dein Bruder mich gelassen hätte.“
    Hoffnung und Zweifel kämpften in ihr. „Ich glaube dir, dass du es gut meinst, aber eine Ehe bedeutet mehr, als nur für Frau und Kind zu sorgen. Und ich verspreche, dass ich dich nie aus dem Leben unseres Kindes ausschließen werde.“
    Er hielt ihre Hände so fest, dass es wehtat. „Wie kann ich dich überzeugen, dass es anders wird? Ich bin nicht hier, nur weil ich das Richtige tun will. Ich bitte dich darum, mir die Chance zu geben, dir zu beweisen, wie viel mir deine Gegenwart in meinem Leben bedeutet.“
    Tränen brannten in ihren Augen. Das war der Mann, den sie liebte, der Mann, den sie jede Minute vermisste. Er bot ihr an, wonach sie sich am meisten sehnte, doch sie war nicht mehr so naiv wie früher. „Als ich da war, hast du es mit keiner noch so kleinen Geste gezeigt. Du kamst nicht zum Abendessen nach Hause. Du hast nie angerufen. Nie hast du nach mir gesucht oder hast mich irgendwie wissen lassen, dass du mich vermisst.“
    Unter der Sonnenbräune war Leandro blass geworden. „Es ist mir noch nie leichtgefallen, meine Gefühle zu zeigen. Ich habe mir nicht erlaubt, dich zu brauchen. Ich sah das als Schwäche an, und ich kann es nicht ertragen, wenn ich mich nicht voll unter Kontrolle habe.“
    „Während ich alle Gefühle zeige und sage, was immer mir in den Kopf kommt. Wir passen nicht zusammen, Leandro. Ich war einsam und unglücklich, und das will ich nicht noch einmal durchmachen.“ Es kostete sie übermenschliche Anstrengung, der Versuchung zu widerstehen. „Jetzt, da wir schon getrennt sind, sollte es leichter werden. Für uns beide.“
    „Mir gefällt mein Leben ohne dich nicht!“ Einen so rauen Ton hatte sie bei ihm noch nie gehört.
    „Ich denke, du solltest jetzt gehen“, presste sie hervor.
    „Ich kann dir und meinem Kind nicht den Rücken kehren!“, stieß er drängend aus.
    „Das werden Sie wohl müssen, wenn es das ist, was sie wünscht“, tönte eine andere männliche Stimme von der Tür her.
    Molly drehte sich um und sah ihre Brüder im Raum stehen. Keiner von beiden wirkte besonders freundlich.
    „Nikolai, bitte, halt dich da raus“, flehte Molly.
    Wut wallte in Leandro auf, als er sich diesem Familienverband gegenübersah. „Bist du etwa der gleichen Meinung, Lysander?“, fragte er aggressiv.
    „Nein. Ich halte nichts davon, mich in die Ehen anderer Leute einzumischen“, erwiderte der große Grieche ruhig. „Aber wenn du meiner Schwester wehtust, wird es dir leidtun.“
    Der russische Tycoon taxierte Leandro feindselig. „Molly hat jetzt uns. Sie braucht Sie nicht.“
    „Lassen wir das doch Molly entscheiden.“ Leandro ging zur Tür und drehte sich noch einmal zu Molly um. „Du weißt, wo ich wohne.“
    Molly nickte. Sie brauchte alle Kraft, die sie hatte, um ihm nicht nachzulaufen und ihn aufzuhalten. Aber sie wollte nicht die zweite Wahl sein. Sie wollte nicht den Rest ihres Lebens damit verbringen, ihre Liebe zu verheimlichen. Sie wollte frei sein, ihre Gefühle zeigen zu dürfen. Wollte sein, wer sie war.
    Einer von Nikolais Sicherheitsleuten begleitete Molly am Abend zu Leandros Wohnung. Leandro schaute sie überrascht an, er hatte eindeutig nicht damit gerechnet, dass sie hier auftauchen würde. Er roch nach
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