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Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb
Autoren: J. D. Robb
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hinab.
    Kaum, dass sie wieder hinter ihrem Schreibtisch saß, betrat Mira ihr Büro und machte die Tür hinter sich zu.
    »Sie haben Ihre Sache bei der Vernehmung wirklich gut gemacht.«
    »Ich hatte einfach Glück. Ihr Ego war auf meiner Seite.«
    »Das haben Sie erkannt. Wohingegen Sie ihr fremd geblieben sind.«
    »Sie hat gar nicht so falsch gelegen mit dem, was sie vermutet hat. Ich habe getötet, und ich weiß, dass ich die dafür erforderliche Gewaltbereitschaft damals in mir hatte und noch immer in mir habe. Nur hat eine Mörderin ein anderes Gesicht. Ein Gesicht, das mir mein Spiegelbild nicht zeigt. Wobei sie dieses Gesicht wahrscheinlich ebenfalls nicht sieht, wenn sie in den Spiegel blickt«, fügte sie nachdenklich hinzu.
    »Aber Sie sehen die Wahrheit. Und die sieht sie nicht. Ich weiß, es war nicht leicht für Sie, zu tun, was Sie getan haben. Es von Anfang an zu tun. Wie fühlen Sie sich?«
    »Ich muss noch ins Krankenhaus und dem armen Hund erzählen, was seine Frau getan hat, und warum. Ich muss ihm das Herz brechen und ihm eine Wunde schlagen, die wahrscheinlich nie wieder vollkommen verheilt. Ich könnte mich also deutlich besser fühlen.«
    »Soll ich Sie begleiten?«
    »Er wird nach dem Gespräch jemanden brauchen, da wären Sie vielleicht genau die Richtige. Aber ich glaube, dass ich erst mal alleine zu ihm gehen muss. Ich glaube, das bin ich ihm schuldig. Was meinen Sie, soll ich vielleicht seinen Partner kontaktieren? Ich hatte den Eindruck, als stünden sich die beiden ziemlich nah. Ich könnte ihm sagen, dass er seinen Hintern schwingen und so schnell wie möglich kommen soll.«
    »Ich finde, Bobby hat Glück, dass Sie sich um ihn kümmern. «
    »Freunde halten einem, wenn man stürzt, ein Kissen hin, selbst wenn man sich einbildet, dass man keins braucht oder keins haben will. Ich weiß es zu schätzen, dass Sie vorbeigekommen sind, um zu gucken, ob ich ein Kissen brauche. Aber ich bin okay.«
    »Dann lasse ich Sie den Fall jetzt abschließen.«
    Eine Stunde später saß Eve neben Bobbys Bett im Krankenhaus und musste hilflos und unglücklich mit ansehen, wie ihm ein Strom von Tränen über die Wangen rann.
    »Das muss ein Irrtum sein. Du hast dich ganz bestimmt geirrt.«
    »Nein. Habe ich nicht. Es tut mir leid, aber ich weiß nicht, wie ich es dir anders sagen soll. Sie hat dich benutzt.
    Sie hatte es von Anfang an geplant. Vielleicht schon, seit sie dreizehn war. Sie behauptet, dass sie nicht die Absicht hatte, deine Mutter umzubringen, vielleicht ist das wahr. Vielleicht hat sie es im Affekt getan. So hat es auf alle Fälle ausgesehen, vielleicht war es wirklich so. Aber davon abgesehen, Bobby - und ich weiß, das ist für dich ein schwerer Schlag -, hatte sie alles sorgfältig geplant. Sie hat ihre Spuren verwischt und dich benutzt. Sie war nicht die Frau, als die sie sich ausgegeben hat. Diese Frau hat es niemals gegeben.«
    »Sie - sie ist einfach nicht fähig -«
    »Zana Kline Lombard vielleicht nicht. Marnie Ralston aber schon. Sie hat alles gestanden, Bobby, sie hat mir alles ganz genau erzählt.«
    »Aber wir waren all die Monate verheiratet. Wir haben zusammengelebt. Ich kenne sie.«
    »Du kennst das, was du von ihr kennen solltest. Sie ist ein Profi, sie kann Menschen nach Gutdünken manipulieren, sie hat ein Vorstrafenregister, das so lang ist wie mein Arm. Bobby. Sieh mich an, Bobby. Du bist von einer ma nipulativen Frau großgezogen worden, du warst also als das ideale Opfer für eine andere manipulative Frau.«
    »Wozu macht mich das?« Er ballte die Fäuste und trommelte damit aufs Bett. »Wozu zum Teufel macht mich das?«
    »Zu einer idealen Zielperson für Frauen wie sie. Aber so muss es nicht bleiben. Sie wird versuchen, dich weiter zu manipulieren. Sie wird heulen, dich anflehen, ihr zu verzeihen, und dir etwas in der Art erzählen, wie, dass sie all das bereits angeleiert hatte, bevor sie dich richtig kannte, dass sie dich aber inzwischen wirklich liebt. Sie wird behaupten, dass ein Teil der Dinge, die ihr miteinander hattet, nie gelogen war. Sie wird vielleicht sogar behaupten, sie hätte es für dich getan. Sie wird die richtigen Worte finden. Aber fall bitte nicht noch mal auf sie herein.«
    »Ich liebe sie.«
    »Du liebst ein Bild. Das ist alles, was sie ist.« Eve stand ungeduldig und auch etwas verärgert auf. »Du wirst tun, was du nicht lassen kannst. Ich kann dich nicht daran hindern. Aber eins kann ich dir sagen: Du hast etwas Besseres verdient. Ich denke,
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