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Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb
Autoren: J. D. Robb
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damit gewartet, es ihr heimzuzahlen.«
    »Schließlich hatte ich auch noch andere Dinge zu tun. Aber ich habe sie die ganze Zeit im Auge behalten für den Fall, dass sich eine Gelegenheit ergab. Was dann ja auch geschehen ist.«
    »In der Nacht des Bombenattentats in dem Club in Miami.«
    »Manchmal legt einem das Schicksal einfach etwas in den Schoß. Ich war an dem Abend krank und habe eine Freundin als Vertretung hingeschickt. Das hat in einer solchen Beize kein Schwein interessiert. Allerdings musste ich ihr meinen Pass und meine Schlüsselkarte geben, damit sie in die Garderobe und an die Kostüme in meinem Schließfach kam. Dann habe ich im Fernsehen von der Explosion gehört. Der Laden war einfach in die Luft geflogen, fast alle waren tot und vor allem nicht mehr zu identifizieren, weil es schließlich nur noch Einzelteile von den Leuten gab. Tja, was soll ich sagen? Ich hatte wirklich Glück. Wenn ich an dem Abend gearbeitet hätte, wären meine Einzelteile jetzt ebenfalls überall verstreut. Hat mich ganz schön fertiggemacht, das kann ich Ihnen sagen. Hat mich zum Nachdenken gebracht.«
    »Sie haben gedacht: Warum soll ich nicht ab heute jemand anderes sein?<«
    »Tja, die Sache war die: Ich habe ein paar Leuten etwas Geld geschuldet. Aber das kann ich ja wohl schlecht zurückbezahlen, wenn ich nicht mehr am Leben bin. Also habe ich den Pass von meiner toten Freundin und den Rest von unserer Kohle eingesteckt und die Fliege gemacht.«
    »Hatte sie auch einen Namen?«
    »Wer? Oh, Scheiße, wie hat sie noch mal geheißen? Rosie, ja. Rosie O'Hara. Warum?«
    »Vielleicht hatte sie ja Angehörige, die nach ihr gesucht haben.«
    »Das glaube ich nicht. Sie war eine Straßennutte und auf Funk«, tat sie die Frau, die an ihrer statt gestorben war, mit demselben Schulterzucken wie den Kaffee ab. »Ich wusste, dass ihr Pass mir nicht lange etwas nützen würde, also habe ich ihn, so schnell es ging, entsorgt und mir einen neuen Pass beschafft. Dabei kam ich auf die Idee mit Zana. Es ist gar nicht so schwer, neue Papiere zu bekommen, wenn man weiß, wohin man gehen und wen man schmieren muss. Vorher hatte ich - schwarz - ein paar Kleinigkeiten an meinem Gesicht verändern lassen. Eine wirklich gute Investition. Vor allem, als ich Bobby traf.«
    »Einen netten, fleißigen, alleinstehenden Mann.«
    »All das, trotzdem stand er seiner Mama immer noch sehr nahe. Ich hatte nicht von vornherein die Absicht, sie zu töten, dass das klar ist.« Sie wies mit beiden Zeigefingern auf Eve. »Dass das klar ist, ja? Ich will nichts mehr von diesem Unsinn hören, dass ich auf der Lauer gelegen habe oder so. Ich dachte einfach, dass ich ihr ihren Jungen stehle und sie so unglücklich mache, wie sie mich. Wenn dabei noch etwas Kohle für mich abgefallen wäre, hätte ich nichts dagegen gehabt.«
    »Es ging Ihnen also nur um einen langfristigen Betrug.«
    »Genau. Mich an Bobby heranzumachen, war das reinste Kinderspiel. Er ist alles in allem wirklich kein schlechter Kerl. Vielleicht ein bisschen langweilig, aber davon abgesehen durchaus okay. Außerdem ist er erstaunlich gut im Bett. Und Trudy?«
    Marnie lehnte sich zurück und grinste bis über beide Ohren. »Sie an der Nase herumzuführen, war die reinste Freude. Sie dachte, dass sie in der lammfrommen, kleinen Zana eine neue Sklavin hat. Oh, Mama Tru, ich reiße mir gern für dich den Hintern auf«, äffte sie Zana nach. »Wenn irgendeine Drecksarbeit erledigt werden soll, bin ich genau die Richtige dafür. Dann kam mit einem Mal die große Überraschung. Sie hatte irgendwo Geld versteckt. Jede Menge Geld, weshalb also hätte ich nicht einen Teil davon bekommen sollen? Als ihre kleine Helferin hatte ich freien Zugang zu ihrem Haus. Sie hatte dort jede Menge wirklich teuren Zeugs, und ich habe mich gefragt, wie sie sich das leisten kann. Also habe ich ein paar Nachforschungen angestellt, ein bisschen Detektiv gespielt. Und herausgefunden, dass das Geld von Erpressungen stammt. Damit hätte ich unsere Positionen umdrehen können. Ich hätte nur noch etwas Zeit gebraucht, um mir zu überlegen, wie ich es am besten anstelle.«
    Marnie stützte einen Ellenbogen auf den Tisch und legte ihr Kinn auf ihre Faust. »Ich habe nach dem besten Weg gesucht, ihr einen Teil des Geldes abzuknöpfen und sie danach bloßzustellen. Dann hätten sie sie eingesperrt, so wie ich von ihr eingesperrt worden war.«
    Sie genoss die Unterhaltung, dachte Eve, genoss jeden Augenblick dieses Gesprächs.
    »Dann
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