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Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Stiller Tod: Thriller (German Edition)
Autoren: Roger Smith
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Taschen, beäugt Dawn die ganze Zeit. Zwingt sie, zu ihm rüberzugehen. Zieht ein kleines Machtspielchen ab. Arschloch.
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir zu sagen, wo Sie beide letzte Nacht hingefahren sind, Ms. Cupido?« Mit einer leichten, ironischen Betonung auf dem Ms.
    »Wir haben meine Tochter vom Babysitter geholt«, sagt Dawn kühl.
    »Und wo wohnt dieser Babysitter, wenn ich fragen darf?«
    »Goodwood.«
    »Goodwood?« Er hebt die Augenbrauen, und seine Mundwinkel ziehen sich nach unten, als hätte er etwas Schlechtes gegessen. »Ziemlich weit weg von hier.« Macht deutlich, dass sie nicht hierhergehört.
    Sie sagt nichts, und der Cop nickt bloß, die Hände in den Taschen seiner Markenjeans. Zu teuer für das normale Gehalt eines Captains, genau wie die Schuhe: kleine, quastenbesetzte, rotweinfarbene Gucci-Slipper. Echte, keine chinesischen Fälschungen. Dawn fragt sich, ob er sich schmieren lässt, dieser Bulle, und ob er deswegen noch gefährlicher ist.
    Dawn sieht, wie er einen Schritt nach hinten macht, seine Sohle mit einem scharfen Klack auf einer weißen Fliese landet, neben etwas Dunklem, das unter dem Sofa hervorquillt, ein zungenförmiger Fleck. Blut. Vernon Sauls Blut, verdickt wie Sirup. Irgendwie hat sie die Stelle bei ihrer verzweifelten Putzaktion übersehen. Wie groß ist die Pfütze unter dem Sofa?
    Sie reißt den Blick von den Schuhen des Bullen hoch zu seinen Augen. Er fixiert sie mit einem kalten, leeren Starrblick, als könnte er ihre Gedanken lesen, und Dawn fürchtet, dass ihr ganzes Glück für Brittany aufgebraucht wurde und dass sie dran ist, jawohl, dran ist für das, was sie gestern Abend mit dem abgebrochenen Flaschenhals getan hat.
    »Dawn«, sagt der Bulle, auf einmal plump vertraulich, und lächelt sie kurz an. »Vernon Saul war Rausschmeißer in Ihrem Club, richtig?«
    »Ja«, sagt sie, zwingt sich, ihm in die Augen zu blicken, die gelblich sind und blutunterlaufen. Nicht nach unten sehen, Dawn. Nicht auf dieses verdammte Blut sehen.
    »Hat er Sie mit Mr. Exley bekannt gemacht?«
    »Ja, hat er. Wieso?«
    Der Bulle zuckt die Achseln und wippt ein bisschen auf den Fußballen, klimpert mit Kleingeld in der Hosentasche, unterdrückt ein Gähnen, senkt das Kinn auf die Brust, die Augen auf den Boden gerichtet.
    Okay, Dawn, jetzt ist es aus. Sie schielt zu Nick hinüber, der auf der anderen Seite des Sofas steht, ausdruckslos. Dawns Blick gleitet zurück zu dem Bullen, der den Kopf noch immer gesenkt hält, und sie kann nicht anders, sie muss nach unten auf seinen linken Schuh starren, der ein bisschen wackelt. Die Spitze des Slippers kommt hoch, hebt sich von der Fliese, verharrt über Vernons Blut, das an den Rändern fast braun getrocknet aussieht, aber in der Mitte des Flecks noch immer zäh und rot und klebrig ist.
    »Captain?« Der weiße Streber in der Küche mit seinem Laptop meldet sich.
    »Ja?«, sagt der Bulle, dreht sich nach rechts, setzt den Fuß Millimeter neben der nassen Zunge auf.
    »Ich hab jetzt die Aufnahmen der Überwachungskameras auf dem Monitor.«
    Der Bulle nickt und geht zur Küche, seine Schuhe klackern auf den Fliesen. Dawn stellt sich hinter das Sofa, pflanzt sich mit dem Hintern auf die Rückenlehne und gibt dem Sofa einen kleinen Schubs, und es lässt sich butterweich auf seinen Metallrollen schieben. Weit genug, um das Blut zu verdecken.
    Dawn rutscht das Herz in die Hose, und sie giert nach einer Zigarette. Aber sie rührt sich nicht vom Fleck, versucht, ruhiger zu werden, zwingt ihre Hände, sich nicht mehr in das kühle, gefurchte Sofaleder zu krallen, schaut zu Nick hinüber. Er blickt gebannt auf den Bullen und den Techniker, die beide vor dem Computer stehen. Er ist blass unter seinem Sonnenbrand, und sie weiß, dass es noch nicht vorbei ist.Der Cop tritt zu dem Techniker am Laptop. Exley schleicht sich näher und sieht über ihre Schultern zu, wie Vernon über den Strand und ins Haus humpelt.
    »Er ist um zwanzig Uhr fünfundzwanzig angekommen«, sagt Don.
    Der Captain hebt eine Hand, und der Computertyp stoppt die Wiedergabe. Der Cop dreht sich zu Exley um und sagt: »War es üblich, dass Vernon Saul auf diesem Weg in Ihr Haus kam?«
    Exley zuckt die Achseln. »Er hat gesagt, er hätte gerade routinemäßig auf der anderen Seite der Felsen patrouilliert und sich dann spontan entschlossen, kurz vorbeizuschauen.«
    Der Captain nickt und winkt dem Techniker, er solle weitermachen, und Don lässt die Aufnahmen laufen, auf denen Vernon das
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