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Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Stiller Tod: Thriller (German Edition)
Autoren: Roger Smith
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Haus verlässt. Das ist er. Der Moneyshot.
    Der Cop beobachtet mit ausdrucksloser Miene, wie Vernon sich ruckelig über die Einfahrt und aus dem Tor bewegt.
    »Gegangen ist er um zwanzig Uhr fünfundfünfzig«, sagt Don.
    Die Männer sehen Exley und Dawn in dem Audi wegfahren. Der Timecode springt zwei Stunden weiter, als sie mit dem Kind nach Hause kommen. Dann wird der Bildschirm schwarz.
    »Das war’s«, sagt Don, fährt zu der Stelle zurück, an der Vernon aus dem Haus kommt. Der Techniker stoppt die Sequenz, als Exleys gefälschter Vernon aus der Haustür tritt. Er zoomt ran, lässt das Video Bild für Bild weiterlaufen, indem er mit dem Zeigefinger auf die Leertaste haut.
    »Stimmt was nicht?«, fragt der Captain.
    »Nein, bloß ein interessantes Moiré-Muster hier vorne«, sagt Don und zeigt auf den animierten Vernon. »Banding und Artifacting.«
    Exley spürt, wie sich ein einzelner kalter Schweißtropfen aus seinen Nackenhaaren löst und ihm am Rückgrat herabrinnt, die Konturen seiner Wirbel nachzeichnet.
    »Übersetzung bitte«, sagt der Captain.
    »Ach so, tja, das hat einfach damit zu tun, wie die Kameraobjektive Licht verarbeiten. Hier ist eine leichte Verzerrung festzustellen. Ichdenke, wenn wir die Kameras neu kalibrieren, könnten wir die Qualität unserer Überwachungsaufnahmen verbessern.«
    »Aber Sie sehen da nichts Verdächtiges?«
    »Nein, nein. War bloß eine technische Anmerkung.«
    »Es ist also für diese Ermittlung nicht relevant?«
    »Äh, nein.«
    Der Cop atmet aus. »Dann können Sie jetzt gehen.«
    Der Techniker beendet seine Analyse widerwillig, fährt den Laptop runter und schlurft ohne ein weiteres Wort aus dem Haus.
    Der Captain wandert zurück ins Wohnzimmer, und Exley folgt ihm. »Okay, die Videoaufnahmen scheinen Ihnen recht zu geben.«
    »Was ist eigentlich los, Captain?«, fragt Exley erneut. Mit größerem Nachdruck, jetzt, nachdem die Schlacht teilweise gewonnen scheint.
    »Vernon Saul ist verschwunden. Sein Wagen wurde verlassen weiter oben in der Nähe des Pfadfinderheims gefunden. Wo Detective Erasmus ermordet wurde.« Der Mann starrt Exley an, der sich auf eine Beschuldigung gefasst macht. »Offenbar waren Sie und Ihre Bekannte die Letzten, die ihn gesehen haben. Ziemlich rätselhaft, könnte man sagen.«
    »Tja, ich hoffe, er ist wohlauf.«
    »Ja. Hinzu kommt, dass wir Beamte zu ihm nach Hause in den Cape Flats geschickt haben, und die haben dort seine Mutter tot aufgefunden. Sie war anscheinend Diabetikerin und hatte einen Herzinfarkt.«
    »Das ist ja furchtbar«, sagt Dawn.
    »Ja, ja.« Er nickt in Dawns Richtung, fixiert dann wieder Exley. »Warum war er gestern Abend hier?«
    »Vernon ist so was wie ein Freund für mich geworden, Captain«, sagt Exley. »Er schaut ziemlich regelmäßig auf einen Sprung vorbei.«
    »Und er hat nicht gesagt, wo er als Nächstes hinwollte?«
    »Nein, gar nichts. Wir dachten, er sei im Dienst.«
    »Nein, er hat sich in der Sniper-Zentrale nicht zum Dienstantritt gemeldet.« Der Cop betrachtet die Koffer. »Sie wollen abreisen?«
    »Ja. Heute im Laufe des Tages.«
    »Tja, ich kann mir denken, dass Sie nicht viele glückliche Erinnerungen von hier mitnehmen.« Er schlendert zur Glastür hinüber und starrt hinaus in den Morgen. Der Wind hat sich gelegt, aber der Strand ist mit seinen Überbleibseln bedeckt: Tang, Treibholz und vom Ozean gebleichter Müll aus Containerfrachtern.
    »Heftiger Sturm letzte Nacht«, sagt der Captain. Exley bleibt stumm, will nur noch, dass der Mann endlich geht. »Ms. Cupido, werden Sie mit Mr. Exley verreisen?«
    Dawn blickt Exley an, der für sie antwortet. »Dawn und ihre Tochter begleiten mich auf eine kleine Urlaubsreise.«
    »Nett.« Der Cop nickt, sieht zum Fenster hinaus, Hände in den Taschen. Etwas weckt seine Aufmerksamkeit. »Nanu, was zum Teufel ist denn das?«, fragt er, zieht eine Hand aus der Tasche und zeigt nach draußen auf den Strand.
    Exley tritt neben ihn und folgt seinem Finger mit den Augen dahin, wo die Wellen dicht neben dem Ruderboot gegen die niedrigen Felsen schäumen. Etwas Dunkles ragt hinter den Felsen hervor. Ein braunes Uniformbein mit einem Stiefel am Ende.

KAPITEL 58
    Der Polizist entriegelt die Tür, schiebt sie auf und tritt auf die Veranda. Exley starrt Dawn an, merkt, dass ihm alles Blut bis in die Schuhe sackt. Er kämpft seinen Fluchtinstinkt nieder und folgt dem Cop nach draußen.
    Der Captain geht die Stufen hinunter auf den Sand, marschiert Richtung Felsen. »Nun
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