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Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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bis er wie ein totes Gewicht auf ihrem Rückgrat hing. Ihre Stimme klang brüchig. »Weil es sich gut angefühlt hat.«
    Er legte ihr eine Hand auf die Schulter, eine kleine Geste nur, und er wusste, dass sie nicht ausreichte. Aber ihm fiel nichts ein, was er hätte sagen können.
    Auch sie sprach nicht mehr, sah ihn auch nicht an, aber er spürte, wie sie sich unter seiner Hand ein wenig entspannte, als sie der grausamsten aller Wahrheiten in sich zumindest etwas Raum gegeben hatte, um ausgesprochen, erkannt und vielleicht ein Stück weit verstanden zu werden.
    Als sie den Shuttle-Hangar erreichten, war es still. Zwei Shuttles waren bereits fort, aber ein weiteres stand an der Tür zur Luftschleuse, bereit zum Start. Der kleine Hitzkopf Sarah Hodges stand am Fuß der Rampe, die Arme vor der Brust verschränkt, und tappte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. Waverly ging auf sie zu, und Seth folgte ihr, während er zum ersten Mal in der Lage war, darüber nachzudenken, was jetzt kommen würde.
    »Ich gehe demnach recht in der Annahme, dass wir jetzt alle zur New Horizon fliegen«, sagte er.
    Waverly zuckte mit den Achseln. »Ich würde mich lieber selbst umbringen, als diesen Schritt zu gehen, aber ich befürchte, uns bleibt keine Wahl. Dieses Schiff hier ist am Ende.«
    »Jap«, sagte Seth. »Aber ich vermute, von nun an wird diese irre Mather-Lady das Sagen haben.«
    »Vermutlich wirft sie mich in die Brig.«
    »Oh, meinst du?«
    »Vielleicht treffe ich dort meine Mutter. Oder Amanda.«
    »Amanda?«
    »Sie ist eine der Frauen, die mir dabei halfen, zu entkommen.«
    »Also glaubst du, dass das geschehen wird? Du und jede andere Person, die eine potenzielle Gefahr darstellt, wandern in die Brig, und jeder andere wird sich verhalten müssen wie –«
    »Ein folgsamer, kleiner Puritaner. Ganz genau«, sagte sie zornig. »Das hältst du höchstens fünf Minuten durch.«
    »Dann, vermute ich, sehen wir uns in der Arrestzelle wieder«, sagte er, wurde dabei jedoch langsamer und ließ sich zurückfallen. Sie hatten das Shuttle fast erreicht, aber in seinem Kopf begann eine Idee zu wachsen und langsam Gestalt anzunehmen. Waverly verfiel in einen wankenden Laufschritt, und auch er beschleunigte, um zu ihr aufzuschließen, während sie den mächtigen Shuttle-Hangar durchquerten.
    »Ich dachte, ihr würdet nicht auf uns warten«, wandte Waverly sich an Sarah, die zornig den Kopf schüttelte.
    »Ich wäre ein Dutzend Mal fast gestartet«, sagte Sarah missbilligend. Und an Seth gewandt, fuhr sie fort: »Ich hoffe, du bist zufrieden. Ich bin fast dabei draufgegangen, dass sie losgegangen ist, um dich zu holen. Nicht dass du es verdient hättest.«
    »Ich freue mich auch, dich wohlauf zu sehen«, entgegnete Seth.
    Waverly begann die Shuttle-Rampe hinaufzugehen, aber er hielt sie am Ellbogen zurück.
    »Was?«, sagte sie zornig.
    »Ich muss dir etwas sagen«, murmelte er.
    »Dann sag es mir, wenn wir an Bord sind!« Waverly versuchte, sich von ihm loszumachen, aber er legte seine Hände auf ihre Schultern. Sie schien ihm stabil zu sein, aber sie war so zerbrechlich, und als er sie nun näher an sich zog, stolperte sie und fiel gegen ihn.
    »Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt!«, begann sie.
    »Ich habe dir etwas zu sagen, und du wirst mir zuhören.«
    »Was?«, schrie sie, den Blick auf Sarah gerichtet, auf die Shuttle-Rampe – sie sah überallhin, nur nicht zu ihm. »Seth, wir müssen los!«
    »Es ist mir egal, dass ich nicht gut genug für dich bin«, sagte er.
    Das weckte ihre Aufmerksamkeit, und schließlich sah sie ihn doch an. »Wovon sprichst du?«
    »Ich sagte«, er zog sie näher zu sich heran, bis sein Atem die dünnen Härchen am Rand ihrer Augenbrauen zum Knistern brachte, »dass es mir egal ist, dass ich nicht gut genug für dich bin.«
    Sie starrte ihn an, den Mund leicht geöffnet, dieses eine Mal sprachlos. Also küsste er sie.
    Es begann nicht, wie er es sich stets erträumt hatte. Es war nicht zärtlich, liebevoll, sanft. Es war stürmisch, verzweifelt, ein stummer Schrei nach Nähe. Zuerst erstarrte sie, aber dann gab sie nach, Stück für Stück, bis sie sich schließlich ganz gegen ihn sinken ließ und seinen Kuss erwiderte.
    »Um Gottes willen«, sagte Sarah. »Wir müssen los!«
    Waverly löste sich von ihm – perplex, erstaunt, fassungslos und mit zerzaustem Haar. Wunderschön. Sie wich zwei Schritte zurück, und er tat es ihr gleich.
    »Ich komme nicht mit«, sagte er, während er die
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