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Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Titel: Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon
Autoren: Guido Seifert
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Schüsse in Folge abgeben konnte, gab es zwei Lösungswege: Entweder man veränderte den Nanoviren-Stamm in der Weise, dass er nicht mehr die Laser-Kristalle angriff. Das fiel in das Fachgebiet von Ash. Oder aber man sorgte für eine höhere Stabilität der Kristalle selbst, wofür Jack Schmetzer der beste Experte war.
    »Nummer Neun, es tut gut, Sie zu sehen«, sagte Schmetzer, als er herangekommen war.
    »Nummer Neun?« Ash glaubte, sich verhört zu haben. »Das kann nicht Ihr Ernst sein, Doktor Schmetzer!«
    »Nummer 49«, korrigierte ihn der Wissenschaftler. »Ich hoffe, Sie sind mit Ihrer Unterbringung in Clach-Kylee zufrieden, werter Kollege.« Schmetzer grinste schief.
    Der Name Clach-Kylee kam Ash bekannt vor – wo hatte er ihn schon gehört? »Das ist also der Name dieser idyllischen Siedlung hier.«
    »Korrekt, Nummer Neun.«
    »Weshalb nennen Sie mich Nummer Neun?« Ash hatte stets wenig Sympathie für den cholerischen und geltungssüchtigen Wissenschaftler übrig gehabt, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass Dr. Schmetzer mit den Entführern zusammenarbeitete. »Konnten Sie schon an Informationen gelangen, die uns helfen könnten, dass Star Corps zu benachrichtigen oder von hier zu verschwinden?«, fragte Ash misstrauisch.
    »Es wäre ein großer Fehler, Gemini Prime zu verlassen, Nummer Neun.«
    Entsetzt wich Ash zwei Schritte zurück. »Was ist mit Ihnen los, Doktor Schmetzer? Hat man Sie einer Gehirnwäsche unterzogen?«
    »Nichts dergleichen, Nummer Neun. Sie scheinen noch nicht zu begreifen, welche große Chance sich uns bietet, wenn wir unsere Fähigkeiten in den Dienst von Gemini Prime stellen.«
    »Was reden Sie denn da, Schmetzer! Erinnern Sie sich doch bloß daran, was mit WAR HOPE geschehen ist! Rufen Sie sich doch bitte diese verbrecherischen Horden zurück ins Gedächtnis! Jeden auf der Station haben sie niedergemetzelt! Ein zwanzigjähriger Fähnrich wurde vor meinen Augen erschossen!«
    Ash bemerkte, wie Schmetzer mehrmals blinzelte – es wirkte wie nervöse Zuckungen.
    »Ich verstehe Ihre moralischen Einwände«, sagte Schmetzer. »Doch Sie werden lernen, die Dinge aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Ihnen ist die Ehre noch gar nicht bewusst, die darin besteht, nach Gemini Prime eingeladen worden zu sein. Wir sind die auserwählten Diener, die den Großen Plan umsetzen sollen.«
    »Auserwählte Diener? Großer Plan? Ich wurde entführt, Sie … Nummer!«
    »Und weshalb, glauben Sie, wurden Sie nach Gemini Prime entführt?«
    »Das ist keine Frage. Diese Barbaren wollen den Nano-Laser zur Serienreife bringen – und dazu brauchen sie mich.«
    »Aber es ist noch mehr. Sie sind auf Ihrem Gebiet einer der Besten, Nummer Neun. Vielleicht sogar der Beste. Ich hoffe, dass Sie mit der Zeit die Ehre begreifen werden, die Ihnen zuteilwurde.«
    »Ehre?«, schrie Ash und stieß Schmetzer vor die Brust, dass dieser ein paar Schritte zurücktaumelte und sich gerade noch auf den Beinen halten konnte.
    Wie besessen jagte Ash die Steintreppe hinunter.
    »Man sieht sich!«, hörte er Schmetzer hinter sich herrufen.
    Ash musste so schnell es ging, eine Möglichkeit finden, das Star Corps zu benachrichtigen. Immerhin befand sich der Nano-Laser in den Händen dieser Unbekannten, deren fortschrittliche Technologie durch den effizienten Ortungsschutz ihrer Raumschiffe bereits bewiesen worden war. Und Dr. Schmetzer half den Fremden.
    Von der drittletzten Stufe sprang Ash auf den Feldweg und lief zurück in die Siedlung – nach Clach-Kylee, wie er jetzt wusste. Dorthin, wo sich die Energiekuppel befand.
    Er hetzte die Gasse entlang, die er gekommen war, und erreichte erneut den ovalen Platz.
    Im Straßencafé saß niemand mehr.
    Plötzlich schnellte aus einer anderen Gasse eine Gleiterplattform heran und kam zehn Meter vor ihm zum Stehen. Im Führersitz des offenen Antigrav-Gleiters saß ein Angehöriger jener schimpansenartigen Spezies. Es wunderte Ash nicht mehr, dass der Chauffeur einen graublauen Overall trug.
    Ash trat näher und warf einen Blick auf das Abzeichen des Piloten.
    Nummer 7654 …
    Nummer 7654 ließ seine spitzen weißen Zähne sehen.
    »Steigen Sie ein, Nummer Neun. Nummer Zwei erwartet Sie zum Frühstück.«
    »Wie bitte?«
    »Frühstück. Nummer Zwei.«
    »Wer ist Nummer Zwei?«
    »Steigen Sie ein, Nummer Neun. Nummer Zwei wird Ihnen alle Fragen beantworten.«
    Ash zögerte. Wenn er einstieg, wäre er in den Händen der Unbekannten. Aber war er das nicht sowieso? Und um
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