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Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Titel: Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon
Autoren: Guido Seifert
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    »Guten Morgen und Glückwunsch zu einem weiteren wunderschönen, heiteren Tag! Die Hochdruckzone über Saari-Leth hat sich mittlerweile …«
    Ash kam langsam zu sich.
    »… über Vaparika bis nach Keskeuro ausgebreitet. Die eine oder andere dunkle Wolke mag noch über unserem schönen Clach-Kylee gesichtet werden, doch sie wird ganz zuversichtlich nach Osten davonziehen … «
    Ash fühlte sich, als ob er zwischen zwei Nerdai geraten und ordentlich in die Mangel genommen worden wäre. Sein Kopf brummte, und seine Augen fühlten sich schwer und aufgequollen an.
    »… vom Lensi-Ozean ziehen zwar kleinere Tiefdruckgebiete heran, die aber von einer kräftigen Hochdruckzone nach Ruotsi gelenkt werden. Also stehen Sie auf, und genießen Sie den sonnigen Tag! Seien Sie glücklich – das Leben ist unendlich!«
    Ash stöhnte und versuchte, sich aufzusetzen. Er fiel zurück aufs Bett und kam sich so hilflos vor wie ein Kleinkind.
    Lensi-Ozean, Ruotsi … Ash fasste sich an die Schläfe. Was quatscht der da? Wo bin ich?
    Mühsam nahm er einen zweiten Anlauf, und diesmal gelang es ihm, sich auf die Bettkante zu setzen. Das Fenster war abgedunkelt, ließ aber noch genügend Licht herein, um zwei Sessel, einen kleinen Tisch und zwei Türen zu erkennen.
    Stöhnend rieb sich Ash die Schläfen. Die Stimme des Wetterfroschs war verklungen.
    Schlagartig setzte die Erinnerung ein, und Ash holte tief Luft. Der Angriff auf WAR HOPE, die Fremden, die niemanden auf der Station verschont hatten – mit Ausnahme von ihm … Und dann war da der hinter einem Energieschirm verborgende Unbekannte gewesen, der Ash ohne Umschweife den Grund für seine Verschonung genannt hatte: Man brauchte ihn, Ashkono Tregarde, um die Naniten des geraubten Nano-Lasers so zu modifizieren, dass sie nicht weiterhin den Kristall negativ beeinflussten.
    Und dieser Unbekannte hatte sich später, an Bord eines Schiffes, wie Ash vermutete, als Commander Richard J. Leslie vorgestellt. Was einfach nur absurd war! Richard J. Leslie hatte im Jahre 2250 einen gewaltsamen Tod gefunden.
    Dennoch war die Ähnlichkeit frappant gewesen. Ash kannte den Commander von Bildern und Videofiles. Und kurz bevor Ash wieder in eine künstliche Bewusstlosigkeit versetzt worden war, hatte dieser Verrückte erklärt, die Solaren Welten erobern zu wollen …
    Ash schüttelte bei diesen Erinnerungen den Kopf. Fast schien es ihm, als ob er nur einen bösen Albtraum gehabt hätte.
    Erst jetzt stellte er fest, dass er nicht mehr seine Dienstkleidung trug. Man hatte ihn in einen graublauen Overall gesteckt.
    Ash erhob sich vom Bett – und wäre beinahe gestürzt, als ihn ein Schwindel ergriff.
    Diese Fremden müssen mir ein schweres Hypnotikum verpasst haben …
    Behutsam näherte sich Ash dem Fenster. Er tastete mit der Hand den Rahmen ab, bis er den Sensorschalter fand und die Depolarisation des Glases einsetzte. Zwei Sekunden später flutete Sonnenlicht in das Zimmer, und Ash kniff die Augen zusammen.
    Als er sie wieder öffnete, bot sich ihm ein sonderbarer, beinahe bizarr zu nennender Anblick. Er blickte hinab auf eine Siedlung, die als ein Musterbeispiel romanischer Baukunst hätte herhalten können. Er sah dort Gebäude mit dicken, festungsartigen Mauern und kleinen Fenstern, eine Vielzahl von Rundbögen und in der Ferne einen weiß verputzten, mächtigen Turm mit quadratischer Grundfläche und flachem Pyramidendach. Schräg unter ihm, in vielleicht einhundert Metern Entfernung, bot sich ihm eine geschwungene Terrasse, die von einer aus romanischen Säulen bestehenden Kolonnade getragen wurde. Die Terrasse wurde von einer schneeweißen, aus dickbäuchigen Säulchen bestehenden Balustrade begrenzt.
    Viele der Gebäude waren mit Kletterpflanzen bewachsen, die wie Wilder Wein anmuteten. Baumgewächse, die an Zwergpalmen und Olivenbäume erinnerten, gaben dem seltsamen Ort ein mediterranes Flair. Eine aus Kopfsteinpflaster bestehende Straße wurde von hübsch gestutzten Zierhecken gesäumt.
    Doch Passanten waren nicht zu sehen.
    Niemand war zu sehen.
    Gegenüber seinem Aussichtspunkt, in vielleicht einem Kilometer Entfernung und auf einem Hügel situiert, erblickte Ash eine hellgrün schimmernde Energiekuppel. Sie lag noch etwas höher als das Haus, in dem sich Ash befand.
    Verdammt, wo bin ich hier gelandet?
    Er wandte den Blick nach links und betrachtete blinzelnd die im hellblauen Himmel strahlende Sonne. Sie sah genauso aus wie Sol, dennoch war Ash überzeugt, nicht zu Hause zu
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