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Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3)

Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3)

Titel: Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3)
Autoren: Thomas Höhl
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seiner Erinnerung würde Izanagi immer ein Bruder der Christophorer bleiben – und am Ende noch Bruder Samuel. Sie waren tot. Sie alle hatten wegen außerirdischer Angreifer den Tod gefunden. So wie sein Bruder Richard, einst stolzer Kommandant des Sternenkreuzers STERNENFAUST, dann Opfer eines feigen Mordes eines außerirdischen Aggressors.
    So viel zu den Wundern des Alls.
    Und nun war auch Sirius III, die Heimstätte des Ordens – unwiederbringlich vernichtet.
    Langsam nahm Abt Daniel die Brille ab.
    Diese dumme Brille , dachte er. Plötzlich war sie für ihn ein leeres Symbol vergangener Zeiten. Zeiten, die nie wiederkommen würden.
    Er wusste, dass von nun an alles anders werden würde. Sirius III erinnerte ihn an die erste Posaune: Hagel und Feuer mit Blut vermischt. Er wusste, es würden noch weitere Tragödien folgen.
    Langsam ließ Abt Daniel die Brille in den Müllschlucker neben dem Ausgang zum Korridor fallen. Es ertönte ein kurzen Sirren.
    Daniel wusste, dass die automatischen Trennanlagen des Schiffs die Brille nun in ihre verwertbaren Bestandteile zerlegen würde. Das, was vom automatischen Abfallsystem als Müll eingestuft wurde, würde bald in den Weltraum gestoßen werden. Vielleicht würde es sich hier in eine Umlaufbahn um den Doppelstern des Sirius-Systems einreihen und schließlich in einer der beiden Sonnen verglühen.
     
    *
     
    Erde, Mayen Thule, 3. April 2273
     
    »Guten Tag, Romana Hel’gara«, sagte Vince, nachdem er den Besprechungsraum betreten hatte. Obwohl das Quartier nicht sehr groß war, wurde durch die Kunst-Holografien an den Wänden eine Weite vorgegaukelt, die fast unheimlich war.
    Dies war eine geheime Besprechung. Hier würden Dinge besprochen werden, wegen derer man sich zurückzog. Daher erzeugte die künstliche Ferne das ungute Gefühl, schutzlos zu sein.
    Die Wanagi nickte nur.
    Erneut musste Vince den Reflex unterdrücken, ihr die Hand zu geben. Das hatte er zwar bei seiner Eröffnungsrede getan, doch da war es eine vorab vereinbarte Geste gewesen. Das Händeschütteln war unter den Wanagi noch immer unüblich. Zumindest in dieser Hinsicht hatten sie sich offenbar den Menschen nicht anpassen wollen. »Ich freue mich, Sie endlich persönlich kennenzulernen«, sagte er.
    »Wir haben nicht viel Zeit«, antwortete Romana Hel’gara. Angesichts der extremen Freundlichkeit aller Wanagi machte sie auf Vince im Moment einen unterkühlten Eindruck. »Wenn ich mich zu lange mental abschirme, errege ich Misstrauen.«
    Vince nickte, um anzudeuten, dass er verstand, auch wenn dies alles für ihn immer unglaublicher wurde.
    Wo sollte dieses Universum hinführen? Die Wanagi hatten innerhalb von Minuten einen Planeten evakuiert. Sie konnten die Toten wiederbeleben. Zugleich musste man sich der Wahrheit stellen, dass die Kad’Chie sich zu einer ernsthaften Bedrohung entwickelten. Sie hatten Sirius III vernichtet. Angeblich, weil sie ihn für einen A’kirie hielten.
    Was, wenn die Kad’Chie plötzlich der Meinung waren, die Erde sei ebenfalls ein A’kirie?
    »Als ich zuletzt mit Savanna Dionga sprach«, begann Romana nüchtern, »erklärte ich ihr die Pläne meines Volkes. Ich betonte, dass Mayen Thule nie gebaut werden dürfe. Und doch stehe ich hier …«
    Vince rang nach Worten. »Mir waren die Hände gebunden. Und wir haben seitdem nichts mehr von Ihnen gehört.«
    »Ich habe inzwischen Nachforschungen angestellt«, kam die Antwort, und Vince hatte den Eindruck, Romana mustere ihn dabei.
    »Nachforschungen?«, wollte Vince wissen. Nun erkannte er: Hier stimmte etwas nicht.
    »Über die Menschen!«
    »Ich verstehe nicht ganz«, mischte sich nun Savanna ein.
    »Ich frage mich, ob ich Ihnen trauen kann«, sagte Romana mit einer Offenheit, die Vince die Worte verschlug. Er konnte nicht glauben, was er da hörte. Doch Vince war durchaus in der Lage, einen kühlen Kopf zu bewahren und seinen analytischen Verstand einzuschalten. Natürlich! Er hatte alles immer nur aus seiner Sicht gesehen. Sein Misstrauen gegenüber den Wanagi. Er hatte sich nie überlegt, dass es den Wanagi genauso ergehen könnte.
    »Wir haben Sie nie belogen!«, sagte Vince.
    »Was lässt Sie an uns zweifeln, Romana?«, wollte Savanna wissen. »Was hat sich seit unserem letzten Treffen geändert?«
    »Dana Frost«, kam die Antwort.
    Vince glaubte erst, nicht richtig verstanden zu haben. »Commodore Frost? Was hat sie damit zu tun?«
    »Sie trägt ein Zeichen mit der verbotenen Schrift«, erklärte Romana. »Sie
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