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Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Titel: Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod
Autoren: Anonymous
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Siedler. Die abrupte Trennung hat sie umgebracht.«
    Lieutenant Commander Black Fox hatte den Grund für die zunehmenden Beben mittlerweile entdeckt. Ein Teil der Energie, die für den Schutzschirm benötigt wurde, lieferte ein neuartiges Kraftwerk. Doch die Chefingenieurin hatte eine derartige Technik noch nie gesehen. Die thermonukleare Energie des Erdkerns wurde irgendwie durch energetische und elektromagnetische Felder aufgefangen und in elektrische Energie umgewandelt. Im Normalfall eine sichere und saubere Energiequelle. Auf Zyrgon III war momentan jedoch nichts normal. Die Gaswolken, die von der Sonne ausgestoßen wurden, waren elektrisch geladen und beeinflussten sogar das Magnetfeld des Planeten. Da ein Teil des Kraftwerks mit diesem Feld interagierte, war es zu einer Störung und damit zu einem Rückstau der Energieschübe gekommen – mit verheerenden Folgen.
    Jane hatte mittlerweile alle verbliebenen Shuttles auf die Oberfläche geschickt, damit sie im Falle einer erfolgreichen Abschaltung der virtuellen Realität umgehend mit der Evakuierung beginnen konnten.
    »Doktor, uns läuft die Zeit davon. Wir müssen wohl in Betracht ziehen, dass der Plan von Captain Mulcahy fehlgeschlagen ist.«
    »Wir wissen nicht, was in der virtuellen Realität geschieht. Womöglich stehen sie kurz vor der Flucht.«
    Jane atmete seufzend aus. »Oder sie sind weiter davon entfernt denn je. Aber bald spielt das keine Rolle mehr. Alle Siedler zu evakuieren wird bereits jetzt äußerst knapp. Wir können nicht einfach abwarten und hoffen. Hat Commander Black Fox eine Möglichkeit gefunden, den Feedback-Impuls aufzuheben?«
    »Die einzige Option besteht im Abschalten des Kraftwerks. Da in diesem Fall jedoch auch der Schirm zusammenbricht …« Ashkono Tregarde schwieg.
    Verdammt! »Doktor, ich möchte, dass Sie sich darauf vorbereiten, die Siedler manuell von den Med-Tanks zu trennen.«
    »Das ist unmöglich!«, protestierte Ashkono Tregarde. »Wir haben es bereits versucht, es ist nicht machbar. Da ich keinen Zugriff auf die zentrale AI habe, wird es für den Angeschlossenen in jedem Fall ein Kaltes Erwachen . Selbst wenn ich den neurologischen Schock medikamentös unterdrücke, gibt es nur eine fünfprozentige Überlebenschance. Wahrscheinlich wird es genauso verheerend verlaufen wie damals beim STERNENFAUST-Zwischenfall.«
    Jane schluckte. »Bevor wir alle verlieren, bleibt uns wahrscheinlich keine andere Wahl. Was wird passieren, wenn die Beben sich auf den Bunker auswirken?«
    Jane hörte, wie Ashkono Tregarde laut ausatmete. Sie konnte regelrecht sein verzweifeltes Gesicht vor sich sehen. »Ich werde alles vorbereiten, aber geben wir Captain Mulcahy noch etwas Zeit.«
    Die Sensordaten zeigten keine neuen Veränderungen im Kern des Planeten. »Wir behalten die Sensoren im Auge. Sollten sich die Werte verschlechtern, werden Sie die manuelle Trennung einleiten. Und Doktor.«
    »Commander?«
    »Ich werde nicht mit Ihnen diskutieren. Wenn ich den Befehl erteile, werden Sie ihn ausführen. STERNENFAUST Ende.«
     
    *
     
    STERNENFAUST II, virtuelle Realität – Cluster 99
    01. Juni 2272,13.45 Uhr
     
    Ein Schlag traf Dana und warf sie zur Seite. Mit einem Mal stand Captain Mulcahy neben ihr, flankiert von Commander Jake Austen.
    »Commodore, schön Sie zu sehen.« Cody Mulcahy nickte.
    Sind die beiden echt? Sie lag auf dem Boden, und das Projektil aus Stephan van Deyks Waffe – dem Abbild von Stephan van Deyk! – war über ihr hinweggeflogen.
    Commander Austen feuerte aus seinem eigenen Nadler, und das Abbild von Danas I.O. an Bord der STERNENFAUST II fiel getroffen zu Boden.
    »Das alles ist eindeutig viel zu realistisch«, murmelte Commander Austen.
    »Es freut mich, dass wir Sie endlich gefunden haben, Ma’am«, sagte Captain Mulcahy. Ihr Blick verriet offenbar ihre Gedanken, denn er fügte hinzu: »Ich versichere Ihnen, wir sind echt. Aber das ist eine lange Geschichte. Und da die Marines bald hier sind, sollten wir verschwinden.«
    Dana ergriff die angebotene Hand und ließ sich auf die Füße helfen. »Also gut. Und wohin gehen wir?«
    »Vorerst auf die Krankenstation. Dort warten George Yefimov und Tonio Gordon.«
    Dana zuckte zusammen. »Tonio ist hier? Ich bin sehr gespannt auf Ihre Geschichte, Captain.«
    Auf dem Boden bildeten sich grüne Linien, die sich zu einem Gitternetz verästelten. Nur Augenblicke später war der gähnende Abgrund von einer Bodenplatte bedeckt.
    »Das dürfte der schnellste Weg sein«,
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