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Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Titel: Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod
Autoren: Anonymous
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stellte Captain Mulcahy fest.
    Dana starrte auf den Boden. »Wie haben Sie das gemacht?«
    Der Captain tippte nur gegen seine Schläfe.
    Der Chip. Daher ist er immun gegen die Beeinflussung durch diese Umgebung. Aber weshalb konnte ich mich wieder erinnern?
    Auf dem Weg zur Krankenstation berichteten Captain Mulcahy und Commander Austen abwechselnd von ihren Erlebnissen. Als das Schott vor Dana zur Seite glitt, hatte sie einen Überblick gewonnen.
    »Dana!« Tonio erhob sich von seinem Krankenbett, schritt auf sie zu und schloss sie schließlich in die Arme.
    Sein Gesicht sah aus wie ein Punchingball, mit dem jemand eindeutig zu lange gespielt hatte.
    »Schön, dich zu sehen.« Dana erwiderte die Umarmung nicht weniger fest. Gott sei Dank geht es ihm gut.
    Ein Krachen ertönte, und das Schott zur Krankenstation erzitterte.
    »Ich habe den Öffnungsmechanismus blockiert«, erklärte Captain Mulcahy.
    Dana lächelte. »Das dürfte die Marines für einige Zeit aufhalten.«
    »Nur wenn es sich um Konstrukte handelt«, warf Cody Mulcahy ein. »Wenn einer der Avatare, oder im schlimmsten Fall die Prime, hier auftauchen, reicht ihnen ein Fingerschnippen und die Tür verwandelt sich in verflüchtigende Bits und Bytes.«
    Commander Austen bezog seitlich neben dem Schott Stellung und richtete seinen Nadler aus. »Dann sollten wir uns dringend in Bewegung setzen.«
    Captain Mulcahy zog ein Gerät aus der Tasche.
    Der Controller , vermutete Dana.
    »Noch einige Minuten, dann ist er so weit.«
    »Und wie lange soll das so weitergehen? Wir springen von Cluster zu Cluster, immer dicht gefolgt von einem Destruktor oder von einem Konstrukt oder von einem Avatar. Wer weiß, wie es auf Zyrgon III mittlerweile aussieht.«
    »Vermutlich sind dort erst wenige Minuten vergangen«, entgegnete Captain Mulcahy. »Oberste Priorität ist nach wie vor, das Aufwachprogramm auszulösen. Und es gibt wohl nur einen Ort, an dem uns dies gelingen kann.«
    Dana nickte zustimmend. »Cluster 0, von dem dieser ANTARES Ihnen erzählt hat. Ich denke, es ist an der Zeit, unserem Gastgeber einen kleinen Besuch abzustatten.«
    Sie bemerkte erst jetzt, dass George Yefimov humpelte. Auf ihren fragenden Blick winkte der Ex-Marine jedoch nur ab.
    Erneut traf ein Schlag das Schott der Krankenstation, und eine Delle bildete sich heraus. Was auch immer von der anderen Seite dagegen stieß, es musste sehr groß und sehr wütend sein.
    Ein beständiges Sirren lag über den Attacken.
    »Ein Destruktor«, murmelte Commander Austen. Seine Hand zitterte.
    Die Anzeige auf dem Controller kroch in behäbiger Langsamkeit auf die Null zu, während die Attacken gegen das Schott in kürzeren Intervallen erfolgten. Die ersten Scharniere wurden aus der Wand gerissen.
    »Wenn uns das Ding erwischt, werden wir zu Hackfleisch verarbeitet«, stieß Jake Austen mit zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Dana blickte zu Captain Mulcahy. »Optionen?«
    Der Captain fuhr sich mit der rechten Hand über seine Stoppelhaare und seufzte. »Nur eine.«
    Auf dem Controller war der Countdown noch immer nicht abgelaufen. Drei Minuten fehlten. Drei Minuten, die sie nicht hatten.
    Der Captain betätigte den Auslöser, woraufhin der Controller mit einem roten Blinken antwortete. Ein nebliges Feld baute sich in der Mitte des Raumes auf, durch das ein Wabern lief. Es blitzte, und das Feld destabilisierte sich.
    »Los!«, rief Captain Mulcahy, während er sich in das Feld warf.
    Dana tat es ihm gleich.
    Das Schott der Krankenstation erzitterte ein letztes Mal und riss aus der Wand. Plötzlich schien sich alles zu verlangsamen. George Yefimov und Tonio Gordon stürzten auf das Feld zu. Jake Austen warf sich nach vorne.
    Dann brach das Feld in sich zusammen, und die Freunde verschwanden aus Danas Blickfeld.
    Sie haben es nicht geschafft.
    Die toten Augen von Stephan van Deyk schienen sie anzublicken.
    Du hast uns getötet , wisperte seine Stimme.
     
    *
     
    Die GESAMTHEIT, virtuelle Realität – Cluster 0
    01. Juni 2272, 13.59 Uhr
     
    Dana taumelte direkt hinter Captain Mulcahy aus dem Nebelfeld. Sie musste nicht zurückblicken, um die schreckliche Ahnung zur Gewissheit werden zu lassen: Außer ihnen beiden war niemand entkommen.
    Wenn sie den Erweckungsmechanismus nicht innerhalb der nächsten Sekunden auslösten – was mehr als unwahrscheinlich war – würde keiner der drei Zurückgebliebenen überleben.
    Captain Mulcahy riss entsetzt die Augen auf, als er das Fehlen der anderen bemerkte.
    Dana blickte
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