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Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Titel: Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod
Autoren: Anonymous
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Während es ihm zuvor kaum möglich gewesen war, irgendetwas an der virtuellen Realität zu verändern, schien dies in Gegenwart der Prime ständig leichter zu werden.
    »Du musst es nicht verstehen«, erwiderte Cody. »Es reicht, wenn du die Folgen spürst.«
    Mit diesen Worten warf er sich nach vorne, griff nach dem Controller und sprang über die Brüstung der Loge – keinen Moment zu früh. Die Destruktoren rasten heran und stürzten sich auf ihr Ziel: die Prime. Cody fiel in die Tiefe und rollte sich auf dem Boden ab.
    Über ihm schrie die Prime. Dann erklang ein schmatzendes Geräusch. Das Sirren wurde lauter, zugleich kehrte Ruhe ein.
    Das wird sie nicht lange aufhalten. Der Körper war nur ein Konstrukt. Sie kann sich neu erschaffen.
    Cody rannte zu Jake Austen, George Yefimov und Tonio Gordon. Die Offiziere schlugen nicht mehr aufeinander ein.
    Jake lag im Staub. Blut quoll aus seiner Nase, und eines seiner Augen war zugeschwollen. George Yefimov beugte sich gerade über Tonio. Auf seinem Gesicht zeichneten sich blutige Schrammen ab.
    »Sind alle soweit in Ordnung?«, wollte Cody wissen.
    »Aye, Sir«, erklang es von Commander Austen. »Geben Sie mir nur ein paar Sekunden.«
    »Wir haben keine paar Sekunden.« Cody scrollte durch das Menü des Controllers. Nach einigen Augenblicken hatte er einen weiteren Cluster gefunden, der womöglich als Ziel infrage kam. Dann betätigte er den Auslöser, und vor ihnen baute sich das Nebelfeld auf.
    Auf der Bühne flimmerte es. Die Destruktoren zerfielen zu Staub. Aus dem Nichts schälten sich grüne Linien, wurden zu einem Gitternetz, und eine Oberfläche bildete sich.
    Sie entsteht neu.
    »Durch das Feld!«, rief Cody.
    Jake Austen kam auf die Beine und taumelte nach vorne. George Yefimov nahm den verletzten Tonio Gordon über die Schulter.
    »Sir«, erklärte der Ex-Marine. »Er atmet nicht mehr.«
    Dann trat er mit dem leblosen Kolonisten auf den Armen durch das Nebelfeld.
    Cody warf einen letzten Blick zurück, bevor er den beiden Freunden folgte. Womöglich hatten sie im nächsten Cluster endlich Erfolg und fanden Dana Frost.
    Hinter ihm erklang ein Sirren.
     
    *
     
    STERNENFAUST, Brücke
    01. Juni 2272, 13.33 Uhr
     
    Etwas stimmt nicht , schoss es Dana durch den Kopf.
    Die Tür zum Bereitschaftsraum schloss sich hinter ihr mit einem Zischen. Das Licht war gedimmt, was die Brücke fast ein wenig kleiner wirken ließ. Oder wirkte sie sogar größer?
    Dana war sich nicht mehr sicher. In den letzten Minuten hatten sich zunehmend Erinnerungslücken aufgetan.
    »Irgendwelche Aktivitäten?«, wollte Dana wissen.
    »Negativ, Captain«, erwiderte Lieutenant Ashley Briggs.
    Dana nickte und ließ sich in ihren Konturensessel sinken. »Irgendwelche Informationen von der Oberfläche?«
    Stephan van Deyk schüttelte den Kopf. »Bisher nichts. Die Beben werden jedoch zunehmend schlimmer. Vereinzelt kam es bereits zu Vulkanausbrüchen. Die Oberfläche verwandelt sich in eine Feuerwüste. Es ist ein Wunder, dass der Schutzschirm nach wie vor hält.«
    »Eingehendes Update von der Kolonie!«, rief Lieutenant Susan Jamil von der Kommunikationskonsole. »Ich empfange nur Bruchstücke, es gibt starke Interferenzen.«
    Wieso ist sie hier? Der STERNENFAUST-Zwischenfall hat sie zum Pflegefall gemacht. Sie sollte im Sanatorium sein. Dana verscheuchte die seltsamen Gedanken.
    »Vielleicht sollten wir Doktor Gardikov befehlen, die Siedler aus dem Verbund zu lösen«, schlug Stephan van Deyk vor. »Jefferson kann eine Subroutine der AI überschreiben und so möglicherweise eine Überlastung des neuralen Interface verhindern.«
    Erneut machten sich Danas Kopfschmerzen bemerkbar und ihr Körper prickelte.
    Van Deyk ist tot , wisperte es in ihrem Geist, und ein violettes Energieband schien sich für einige Augenblicke vor ihren Augen zu manifestieren – verschwand dann jedoch und ließ lediglich den Monitor zurück. Was ist nur los mit mir?
    »Captain, alles in Ordnung?« Ihr I.O. beugte sich mit besorgtem Gesicht zu ihr hinab.
    »Natürlich. Ich bin jedoch nicht bereit, Dr. Gardikov den Befehl für die gewaltsame Trennung der Siedler zu gaben. Was ist, wenn wir uns irren? Es könnte den Tod aller Kolonisten zur Folge haben. Und den von Captain Mulcahy, Commander Austen und Colonel Yefimov.«
    »Bitte wem?«, ertönte die fragende Stimme von Ashley Briggs.
    »Sie meint unsere Nachfolger«, erklärte van Deyk. »Nachdem sie uns in ihrer Gier nach Anerkennung getötet hat, wurden wir einfach
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