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Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Titel: Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod
Autoren: Anonymous
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Kampftechniken und Bewegungsmuster durch den Kopf. Fast gleichzeitig griff er Tonio Gordon an.
    Nein, das bin nicht ich, das ist der Anzug , dachte er. Und Tonio ergeht es nicht anders. Das Gesicht seines Gegenübers war verzerrt. Er schien sich ebenfalls gegen die Kontrolle zu wehren.
    »Bis zum Tod«, ertönte die Stimme der Frau aus dem Nichts. Die Zuschauer grölten.
    Die Faust des Kolonisten flog heran, doch Jakes rechter Unterarm blockte sie. Dann riss sein Leib das linke Knie in die Höhe und rammte es Tonio in den Magen.
    Auf keuchend ging der Siedler zu Boden.
    Jakes Körper beugte sich nach unten und beide Hände ergriffen den Kopf des Kolonisten, um ihm – das war Jake sofort klar – das Genick zu brechen.
    Nein! Er versuchte sich zu konzentrieren, sammelte all seine Kraft und Wut in seinem Widerstand und warf sich auf den Boden. Der Anzug sendete Schmerzwellen durch seinen Körper, doch es gelang ihm, zu widerstehen. Mit mir nicht, du Miststück , dachte er. Ein Jake Austen lässt sich nicht so einfach zum Mörder machen. Da musst du dir schon mehr einfallen lassen.
    Der Schmerz ebbte ab, und Jake atmete erleichtert auf. Tonio Gordon war bewusstlos, wodurch der Kampf beendet schien. In der Loge redete die Fremde auf Captain Mulcahy ein, der daraufhin heftig den Kopf schüttelte. Im Publikum herrschte Schweigen.
    Die Fremde hob die Arme. Das Tor, durch das er zuvor die Arena betreten hatte, öffnete sich.
    Nein!
    Ein weiterer Mann betrat den Kampfplatz. Auch er steckte in einem Anzug. Während Jakes Bekleidung blau und die von Tonio Gordon rot war, trug der Neuankömmling einen schwarzen Ganzkörperanzug.
    George , dachte Jake. Er ist ein ausgebildeter Marine, der verspeist mich zum Frühstück.
    In den Augen des Freundes stand blankes Entsetzen, als er sich in Bewegung setzte, vor ihm innehielt und begann, mit der Faust auf Jake einzuschlagen.
     
    *
     
    Die Situation wurde gefährlich. Natürlich war Cody klar gewesen, dass Jake Austen gegen den schwer verletzten Tonio Gordon nur gewinnen konnte. Dass der Commander sich gegen die Beeinflussung hatte wehren können, hatte dem Ex-Mann von Dana Frost das Leben gerettet. Doch was nun auf dem Boden der Arena geschah, war eindeutig: George Yefimov war aufgetaucht und setzte Commander Austen massiv zu.
    Ich muss etwas tun, sonst sind wir alle tot , dachte Cody.
    Der Controller war aufgeladen, wie ein kurzes Blinken auf der Oberfläche des Geräts signalisierte.
    Auf dem Gesicht der Prime lag ein lächelnder Ausdruck, als sie sich ihm wieder zuwandte. »Bist du wirklich bereit, sie sterben zu lassen?«
    Cody antwortete nicht. Was er nun vorhatte, war nicht nur sehr kompliziert, er benötigte auch seine gesamte Konzentration.
    Was er im Normalfall immer unterdrückte, nun ließ er es zu. Aus seinem Chip stiegen Erinnerungen empor. Bilder der Loge, wie sie ausgesehen hatte, bevor die Prime ihren Stuhl herbeigeholt hatte, auf dem sie sich nun niederließ. Mit Gewalt habe ich gegen sie keine Chance, aber aus dieser Richtung wird sie einen Angriff nicht erwarten. Ich setze ihre eigene Waffe gegen sie ein.
    Schweiß rann über seine Schläfen.
    Die Prime legte fragend den Kopf schief. »Was ist mit dir, Captain Cody Mulcahy?«
    Er ignorierte sie. Seine Kopfhaut prickelte. Dann wurde das Bild zur Realität. Der Stuhl, auf dem die Feindin saß, verschwand, und sie stürzte überrascht zu Boden.
    Nicht gut. Der Stuhl sollte erst später verschwinden , ärgerte sich Cody in Gedanken. Schnell, solange sie noch überrascht ist.
    Erneut griff er auf ein Erinnerungsbild zu und begann damit, es durch seine Fantasie zu verändern. Natürlich hatte dies keine wirklichen Auswirkungen auf die gespeicherte Erinnerung, doch wenn das Bild in die Realität übernommen wurde, konnten die eingebauten Elemente dies womöglich auch.
    Über dem Himmel der Arena zuckte es, dann erschienen nacheinander drei schwarze Punkte – ein Sirren erklang.
    Die Prime hatte sich aufgerichtet und starrte in den Himmel. »Das ist beeindruckend. Du manipulierst die zweite Realität bewusst. Die Destruktoren sind kein Teil deiner Erinnerung, doch trotzdem vermagst du sie hier zu erschaffen. Wie ist das möglich?«
    »Ich nehme an, der Begriff Fantasie ist euch nicht vertraut.«
    »Wir wissen, worum es sich dabei handelt«, erklärte die Prime, ohne das Verhängnis zu begreifen, das sich ihr näherte. »Wir können es jedoch nicht verstehen. Es ist so … unlogisch.«
    Codys Fesseln lösten sich auf.
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