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Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Titel: Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod
Autoren: Anonymous
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Schmerz.
    »Natürlich«, erwiderte Dana. »Begeben Sie sich auf die Brücke. Ich komme gleich nach und werde die Crew informieren. Bewahren Sie bis dahin bitte Stillschweigen.«
    Commander Wynford erhob sich. »Natürlich Ma’am.«
    Als sie den Bereitschaftsraum verließ, der Dana enger vorkam denn je, begann der Kopfschmerz erneut zu toben, und ihr Körper schien zu prickeln. Ich muss hier raus.
    Sie dachte an den stets draufgängerischen und lebenslustigen Commander Austen, der nun auf einer Kolonie im Nirgendwo sein Leben verloren hatte. Mit einem Zischen öffnete sich die Tür zur Brücke. Jedes Molekül ihres Körpers schien in Flammen zu stehen.
     
    *
     
    Zyrgon III, virtuelle Realität – Cluster 174
    01. Juni 2272, 13.08 Uhr
     
    Vor ihnen verdichtete sich der Nebel. Cody warf sich hindurch, den schwer verletzten Tonio auf der Schulter tragend.
    Er hatte gehofft, dass die Wunde, die durch eine Kugel aus der Waffe eines Weltraumpiraten verursacht worden war, sich mit dem Verlassen des Clusters wieder schloss. Dem war jedoch nicht so gewesen.
    Und auch in den folgenden drei Umgebungen hatte es keine Hilfe gegeben. Glücklicherweise war das in Nummer 135 anders gewesen, und so war die Kugel mittlerweile entfernt und die Wunde abgebunden worden.
    Dank des freundlichen Doktors der STARLIGHT.
    Cody konnte es noch immer nicht fassen. Einer der Sicherheitskräfte der Siedlung war in einem Cluster gefangen, in dem sich das Auftauchen der Orphanen und die Zerstörung der STARLIGHT ständig wiederholten. Der Mann hatte seinen Bruder an Bord des Wandlerschiffes verloren, und natürlich handelte es sich bei der Simulation nicht um Erinnerungen, sondern um seine Fantasie.
    Kurz bevor die STARLIGHT zum wiederholten Mal explodiert war, hatte Cody hastig Cluster 174 ausgewählt und war mit Tonio durch das Nebelfeld gestürzt.
    Nun schwebten sie im Nichts. Um sie herum war nur Schwärze, und sein Körper fühlte sich seltsam substanzlos an.
    Der Ex-Mann von Dana Frost war noch immer bewusstlos, so vermutete Cody zumindest.
    Ich kann ihn nicht mehr fühlen, nicht mehr spüren. So stelle ich mir das Ende allen Seins vor. Eine große, allumfassende Dunkelheit und Leere. Codys Gedanken begannen sich zu verflüchtigen, als sich die ersten Linien aus der Schwärze schälten.
    Sie leuchteten in einem grellen Neongrün und verdichteten sich zu Gitternetzen, die Strukturen abbildeten. Der Boden gewann an Substanz, Gebäude manifestierten sich.
    Der Cluster wurde mit virtuellem Leben gefüllt. Die Gitternetze erhielten eine Oberfläche, Farben bildeten sich und Gegenstände erschienen. Es dauerte nicht lange, und sie befanden sich in einer fertigen Umgebung.
    Auch Tonio war wieder da. Taumelnd stand er neben ihm. »Wo sind wir denn nun wieder gelandet?« Er hustete.
    »Guten Morgen … oder Mittag, ich bin mir da nicht sicher. Ich hoffe, es geht Ihnen wieder etwas besser. Und um Ihre Frage zu beantworten: Ich weiß es nicht.«
    Ein wenig erinnerte ihn die Umgebung an das alte Rom der Erde. Der Boden war von Sand bedeckt, und die Häuser bestanden aus hellem Stein. Dächer wurden von Säulen gehalten. Schließlich manifestierten sich vereinzelte Personen, die eine Toga trugen.
    Stünde diese Technik Bildungseinrichtungen zur Verfügung, nicht auszudenken, welche Möglichkeiten sich dadurch böten , ging es Cody durch den Kopf. Szenarien aus Geschichte und Politik könnten für Schüler und Studenten anschaulich aufbereitet werden.
    Seine Faszination verblasste jedoch, als eine Gruppe Legionäre auftauchte – die allesamt mit Nadlern bewaffnet waren.
    »Soviel zur geschichtlichen Authentizität«, murmelte er.
    »Wie lange noch, bis der Controller wieder funktioniert und wir in den nächsten Cluster sliden können?«, wollte Tonio wissen, während er seine rechte Hand auf die Wunde presste.
    Cody Mulcahy zog das Gerät hervor. 01:52 leuchtete ihm entgegen. Er wusste nicht, warum der Controller nach jedem Sprung eine andere Aufladezeit benötigte.
    Die Legionäre rückten näher. »Captain Cody Mulcahy, der Prime-Avatar erwartet Ihre Ankunft«, verkündete der Anführer. Er bildete die Spitze der Gruppe, während fünf weitere Soldaten hinter ihm zum Stehen kamen.
    Der Römer war groß gewachsen, hatte dichte, schwarze Locken und wirkte einem Historienfilm entsprungen.
    »Na, wenn der Prime-Avatar so nett bittet«, keuchte Tonio.
    Das Gesicht des Legionärs blieb ausdruckslos. »Es ist lediglich die Anwesenheit von Captain Cody
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