Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Titel: Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
zumindest mich.
    Der Boden wurde flüssig. Danas Körper brannte – sie schrie.
     
    *
     
    Zyrgon III, Bunker unter dem Regierungsgebäude
    01. Juni 2272, 14.15 Uhr
     
    Ein weiteres Beben erschütterte den Raum und brachte Ashkono Tregarde zum Taumeln.
    Es war ein Wunder, dass bisher keiner der Tanks beschädigt worden war. Lange wird das allerdings nicht so bleiben.
    Ash überprüfte Danas Vitalwerte auf dem Bildschirm. Warum nur musste sie sich auch in diese Gefahr begeben?
    Sein Hand-Kom meldete sich, und die Signatur des Kommandokanals der STERNENFAUST III erschien auf dem Display. Da ist er also, der Befehl. Commander Wynford will nicht mehr länger warten. Und vermutlich hat sie sogar recht. »Was gibt es, Commander?«, meldete sich Ash.
    »Ich denke, das wissen sie Doktor«, sagte Commander Wynford nüchtern.
    »Die Beben auf der Oberfläche nehmen zu. Jeden Augenblick kann das Kraftwerk in sich zusammenstürzen. Wenn der Schutzschirm über der Kolonie zusammenbricht, sind Sie alle innerhalb weniger Sekunden tot. Ich gebe Ihnen hiermit den Befehl, so viele Kolonisten wie möglich manuell aus dem neuralen Verbund zu lösen.«
    »Ich verstehe.« Ash wusste nicht, was er noch hätte sagen sollen.
    »Es tut mir leid Doktor Tregarde, aber eine andere Möglichkeit sehe ich nicht. STERNENFAUST Ende.«
    Stille breitete sich im Bunker aus. Niemand sagte ein Wort. Jeder der Anwesenden wusste, was der Befehl bedeutete: ein Todesurteil. Und zwar für die überwiegende Mehrheit.
    »Also gut, legen wir los.« Seine eigene Stimme klang leer und hohl – genau, wie er sich fühlte.
    »Mit wem möchten Sie beginnen?« Jenny Black Fox blickte ihn fragend an.
    Wem gebe ich noch eine Gnadenfrist und wen setze ich dem Risiko sofort aus? Wen nutze ich als Versuchskaninchen, um es beim nächsten Mal vielleicht besser zu machen? »Wir beginnen mit …«
    Erneut begann ein Beben und Ash wurde im gleichen Augenblick klar, dass sie zu lange gezögert hatten. Die Wände wurden von Rissen bedeckt, Putz bröckelte von der Decke und Funken tanzten über einige Konsolen. Er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und fiel neben dem Med-Tank – die Bezeichnung war zu einer Farce verkommen – zu Boden. Lieutenant Commander Black Fox taumelte gegen einen der hohen Medizinschränke und wurde kurz darauf unter ihm begraben.
    Eine Überladung ließ die Konsole des Tanks von Präsident Prakesh explodieren. Der Marine – Ash hatte seinen Namen vergessen –, der davor stand, kippte rücklings zu Boden. Dann – endlich – endete das Beben und mit ihm erlosch das Licht.
    »Meldung!«, rief Corporal Cimino durch die Dunkelheit.
    Nur einer seiner Marines antwortete.
    »Bei mir ist alles in Ordnung«, fügte auch Ashkono Tregarde hinzu und kam langsam auf die Beine. Ich scheine unverletzt zu sein, aber was ist mit den anderen? Und was ist mit den Tanks?
    Ein Notstromaggregat ging in Betrieb, und das Licht kehrte zurück.
    Die Umgebung glich einem Trümmerfeld.
    Ash erkannte den linken Arm von Lieutenant Commander Black Fox, der unter dem Schrank hervorragte. Eine Blutlache breitete sich darunter aus. Der Marine lag noch immer am Boden und starrte blicklos ins Leere.
    Corporal Cimino half gerade seinem verbliebenen Mann wieder auf die Beine.
    Ash runzelte die Stirn. Irgendetwas ist anders. Dann begriff er: An einigen der Tanks war das Display erloschen.
    Nein!
    »Doktor, ich fürchte, Präsident Prakesh hat es erwischt!«, rief Corporal Cimino.
    Der Marine hatte nur im Vorbeigehen einen Blick auf den Präsidenten der Kolonie geworfen und war gerade dabei, Jenny Black Fox unter dem Schrank hervorzuziehen.
    Ein Blick auf die Konsolen der STERNENFAUST-Offiziere ließ Ash beruhigt aufatmen, dann bahnte er sich einen Weg durch umgefallene Schränke, Wandplatten und abgebröckeltem Putz, um der Chefingenieurin zu helfen.
    »Herzstillstand!« Corporal Cimino starrte ihn mit schreckgeweiteten Augen an.
    Ash wurde kalt. Nein!
     
    *
     
    Die GESAMTHEIT, virtuelle Realität – Cluster 0
    01. Juni 2272, 14.20 Uhr
     
    Der Boden um Captain Cody Mulcahy verfestigte sich, und es kostete ihn ein erhebliches Maß an Konzentration, der Falle zu entkommen.
    Die Prime stand lächelnd vor der amorphen GESAMTHEIT, die weiterhin Singuläre Intellekte ausspie. Dabei schrumpfte die Kugel in unendlicher Langsamkeit in sich zusammen.
    »Du musst das nicht tun!«, rief Cody. »Wir finden einen anderen Weg, dir zu helfen.«
    Neben ihm taumelte die Kommandantin und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher