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Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Titel: Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod
Autoren: Anonymous
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eine Person in die virtuelle Realität begeben, während eine andere alles miterleben, jedoch nicht selbst interagieren kann.«
    »Ein Beobachter, der seine Erlebnisse auch noch mitteilen kann?«, fragte Dana.
    »Korrekt. Die zweite Person befindet sich nicht in der virtuellen Realität. Sie sieht und hört jedoch, was die Person im anderen Tank erlebt.«
    »Klingt nach einem Plan«, sagte Commander Austen.
    »Machen Sie es so«, ordnete Dana an.
    »Ma’am, ich möchte mich in die VR begeben«, bat Jake Austen.
    Dana dachte kurz über die Bitte des Offiziers nach. Die Marines wurden für einen theoretischen Angriff benötigt und Lieutenant Commander Black Fox musste die Werte der Tanks überwachen. Sie selbst würde Beobachterin sein. Also war Commander Austen die logische Wahl. »Erlaubnis erteilt.« Sie nickte Commander Austen zu und musste sich ein Schmunzeln verkneifen, als sie sah, wie der junge Offizier erleichtert aufatmete. »Aber gehen Sie keine Risiken ein.«
    »Natürlich nicht, Ma’am«, erwiderte der Offizier.
    Natürlich nicht , dachte Dana ironisch. Ich weiß genau, dass du für Colonel Yefimov dein Leben opfern würdest.
    Dana blickte auf das Gesicht von Präsident Prakesh und betete darum, dass sie hier keinen Fehler begingen. Die Situation schien mit jeder neuen Entdeckung problematischer zu werden.
    Commander Austen stieg in einen leeren Med-Tank und Jenny Black Fox bedeutete Dana, es ihm gleichzutun.
    Dana sank in den ihr zugewiesenen Sarg und versuchte, sich zu entspannen. Neben ihr ertönte ein Summen.
    »Es wird vielleicht etwas kribbeln«, erklärte Lieutenant Commander Black Fox lächelnd und berührte außerhalb von Danas Sichtfeld einige Touchscreen-Felder.
    Der Schmerz kam abrupt und mit unglaublicher Wucht. Dana hörte sich selbst schreien und spürte, wie ihr Körper sich verkrampfte.
    Dann kam die Schwärze.
     
    *
     
    Cluster 0, 01. Juni 2272, 11.32 Uhr
     
    »Fremde sind eingetroffen«, meldete Avatar 010.
    »Sie nehmen Zugriff auf die geschaffene Zweitrealität«, fügte Avatar 11001001 hinzu.
    Innerhalb der Denkroutinen des Prime nahmen verschiedene Szenarien Gestalt an, wurden verworfen oder umstrukturiert. Er spürte, wie sich Angst im Geist der anderen Avatare ausbreitete. Ein Gefühl, das für lange Zeit nicht mehr vorhanden gewesen war.
    »Es besteht kein Grund zur Besorgnis«, stellte er fest und wechselte kurz in die erste Realität, um die Sicherheit der AI zu überprüfen.
    Die Fremden hatten die Kolonie zwar betreten, waren jedoch noch nicht bis hierher vorgedrungen. Seine physische Hülle war unbeschädigt. Er aktivierte Sicherheitsroutinen, ließ Notfallprotokolle anlaufen und kehrte dann in die zweite Realität zurück.
    »Wir sollten die GESAMTHEIT informieren und unseren singulären Intellekt auflösen«, schlug Avatar 11001001 vor.
    »Die GESAMTHEIT verwendet ihre Kapazität darauf, die neuen Speichereinheiten zu formatieren und unter Kontrolle zu halten«, erklärte der Prime. »Eine Störung wird nicht gewünscht.«
    »Welche Handlungsweise schlägst du vor? Du hast Erfahrung mit physischen Existenzen.«
    »Wir beobachten«, gab der Prime-Avatar zurück und richtete seine Aufmerksamkeit bereits auf die Neuankömmlinge. »Und wenn wir ihre Schwächen analysiert haben, werden wir sie ebenfalls in das Netzwerk eingliedern.«
    Der Prime spürte, wie Befriedigung von seiner physischen Hülle auf seine Denkroutinen übergriff. Gefühle waren in den meisten Fällen hinderlich, doch manchmal taten sie gut. Die anderen würden sich ebenfalls schnell wieder daran gewöhnen.
     
    *
     
    STERNENFAUST, Brücke, Orbit um Zyrgon III
    01. Juni 2272, 11.33 Uhr
     
    Commander Jane Wynford lehnte sich in ihrem Sessel zurück und ließ den Blick schweifen. Auf der Brücke herrschte nach wie vor emsige Betriebsamkeit. Die Sensoren waren auf die Sonne ausgerichtet und meldeten jede Veränderung des Sterns. Die Astrophysik wertete die Daten aus und erstattete in regelmäßigen Intervallen Bericht. Lieutenant Commander Max Brooks versuchte weiterhin Kontakt zum Außenteam herzustellen, bisher jedoch vergeblich.
    Jane verließ ihren Platz hinter der Waffenkonsole und schritt auf das Kommandopodest zu, das sich in der Mitte der Brücke erhob. Captain Mulcahy wirkte in Gedanken versunken, und Jane konnte die Sorge in seinen Augen aufblitzen sehen. Natürlich hatte sie den Disput zwischen ihm und Commodore Frost verfolgt – wie jeder auf der Brücke.
    »Captain«, machte sie sich
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