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Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Titel: Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod
Autoren: Anonymous
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mit einem weiteren Shuttle zur Oberfläche geflogen. Lieutenant Commander Black Fox hatte die Marines ausgeschickt, um den Kraftfeldgenerator zu finden. Dies war den Männern auch gelungen. Sie hatten eine Strukturlücke geschaffen, und so hatte sich das Shuttle – gerade noch rechtzeitig und bevor die Systeme von den elektromagnetischen Strahlungen beeinträchtigt worden wären – unter den sicheren Schirm begeben. Die Strahlung stieg jedoch an, und die Flüge zwischen der STERNENFAUST und der Oberfläche wurden immer gefährlicher.
    Zudem kam es mittlerweile zu leichten Erdbeben, die, wie die Sensorauswertungen der STERNENFAUST belegten, in den nächsten Stunden erheblich schlimmer werden würden. Lieutenant Commander Black Fox war dabei, den Grund für das Problem herauszufinden, was jedoch scheinbar nicht so einfach war. Nach den letzten Hochrechnungen würden die Auswirkungen des Anstiegs thermonuklearer Energie im äußeren Kern in wenigen Stunden gravierenden Einfluss auf den Erdmantel nehmen und den Planeten in ernste Gefahr bringen.
    »Also gut!« Dr. Tregarde schüttelte skeptisch den Kopf. »Sie begeben sich in die virtuelle Realität, finden die Ursache für das Problem und versuchen, den Weckmechanismus auszulösen. Bedenken Sie dabei immer, dass uns hier die Zeit davonläuft. Wenn die Situation zu kritisch wird, muss ich mit der manuellen Abkopplung der Siedler beginnen.«
    »Selbst, wenn Sie sofort damit beginnen, Doktor! Sie können nicht über tausend Kolonisten in der uns zur Verfügung stehenden Zeit aus der virtuellen Realität befreien. Zudem besteht bei jeder Trennung die Gefahr, beim Angeschlossenen neurologische Schäden zu verursachen. Nein, die einzig vernünftige Lösung ist es, wenn ich die VR betrete und selbst das ganze beende.«
    Das Gesicht des Arztes verschwand aus seinem Blickfeld, und Cody atmete tief aus. In den vergangenen Monaten hatte er sich, um seinen Chip zu kontrollieren, verschiedene Entspannungstechniken angeeignet. Dies kam ihm nun zugute.
    Ein Zischen ertönte und die Umgebung begann zu zittern.
    Ein Wabern legte sich über sein Gesichtsfeld, dann stand er plötzlich vor dem Regierungsgebäude und taumelte in einen sommerlichen Abend hinaus.
    Um ihn herum waren Menschen unterwegs, Pärchen saßen auf Bänken und ab und an drang ein Lachen an sein Ohr. Die Sträucher und Bäume, die auf dem Platz vor dem Gebäude gepflanzt worden waren, blühten. In der Luft lag ein leichtes Zimt-Aroma.
    Eine schöne Idylle haben sich die Siedler geschaffen. Schade, dass die Umgebung in Wahrheit nur aus Bits und Bytes besteht.
    Die Frage war nun, wie er weiter vorgehen sollte. Das Vernünftigste war es wohl, den Präsidenten aufzusuchen. Cody wandte sich um und ging auf das Gebäude zu.
    Vor der Eingangstür waren zwei Sicherheitsoffiziere positioniert, die ihm den Weg versperrten.
    »Ich bin Captain Mulcahy und muss Präsident Prakesh in einer dringenden Angelegenheit sprechen!«
    Die beiden Männer blickten ihm stoisch in die Augen, schwiegen jedoch. Die Anwendung von Gewalt kam im jetzigen Stadium nicht infrage und auch auf weitere Anfragen und Bitten wurde nichts erwidert.
    Frustriert wandte sich Cody ab und ging die Straße entlang. Um die Aufwachsequenz auszulösen, benötigte er einen Siedler, der mit ihm kooperierte und administrativen Zugriff auf die AI besaß. Präsident Prakesh war dabei seine erste Wahl gewesen. Als Ersatz kamen ihm im Augenblick nur zwei mögliche Kandidaten in den Sinn: Tonio Gordon und George Yefimov.
    Laut Einwohnermeldeliste war die Wohnung des Ex-Manns von Dana Frost seiner jetzigen Position am nächsten.
    Cody winkte ein Schwebetaxi heran und nannte die Adresse des Genetikers und Terraformers. Der Gleiter benötigte nur wenige Minuten, doch diese reichten Cody aus, sich einen Überblick zu verschaffen.
    Die Kolonie wirkte überall wie das perfekte Idyll. Die Leute lachten und schienen sich augenscheinlich mehr als wohlzufühlen. Die Idee, eine so starke psychische Belastung wie die Bedrohung der Kolonie durch künstliches Glück zu überstehen, entbehrte nicht einer gewissen Logik. Leider muss ich euer Glück nun schnellstmöglich beenden, bevor uns der ganze verdammte Planet um die Ohren fliegt.
    Die Gleitertüren öffneten sich. Cody betrat den Gehweg vor Tonio Gordons Haus.
    Der Ex-Mann von Dana Frost stand im Garten seines Hauses und lächelte ihm entgegen. »Kann ich Ihnen helfen?«, wollte er wissen, als Cody auf ihn zutrat.
    »Das hoffe ich
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