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Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum

Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum

Titel: Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum
Autoren: Anonymous
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Augen. Erst mal ein paar Sekunden nichts mehr sehen und hören. Dann kann ich mich sicher wieder besser konzentrieren. Schließlich atmete sie durch und sah das Bild an, das gegenüber dem Schreibtisch an der Wand hing. Nicht das altmodische und viel zu düstere Bild von diesem antiken Segelschiff. Das hatte sie schon lange von der Wand genommen und es durch ein modernes Gemälde ersetzt, das eine geokubistische Darstellung des HD-Raums darstellte. Wilde geometrische Formen überlappten einander, aber wirkten auf Nickie immer wieder beruhigend, denn die klar voneinander abgegrenzten Farbfelder konnten von der Fantasie zu immer neuen geometrischen Formen zusammengesetzt werden.
    Ein paar Minuten tat sie nichts, sie sah nur das Bild an. Schließlich hatte sie den Eindruck, es entstünden wirklich neue, klar von Farbe und Form definierte Figuren auf dem Bild.
    Doch bevor die neuen Formen endgültig feststanden, ertönte das akustische Signal der Tür. Jemand wollte sie sprechen. Verdammt! Hoffentlich ist es Jake, der wäre der Einzige, den ich jetzt nicht als störend empfinden würde. »Herein!«, rief sie ungeduldig.
    Es war nicht Jake Austen, der jetzt seinen Kopf und dann sich selbst in den Bereitschaftsraum schob. Es war eine junge Marine, wie an ihrer dunkelblauen Uniform und dem kurzen Haar zu sehen war. Die Schulterstücke wiesen sie als Corporal eines Fire Teams aus.
    »Ma’am? Commander Austen sagte, Sie seien hier.«
    »Nun, das bin ich ja offenbar auch«, sagte Nickie ungehalten. »Was kann ich für Sie tun, Private …«
    »Da Souza, Ma’am. Corporal da Souza.«
    »Na gut, Corporal da Souza. Was könnte ich für Sie tun, was Ihr Sergeant nicht für Sie tun kann?«
    Die Marine stellte sich vor den Schreibtisch und nahm Haltung an. »Ma’am, ich habe einige Fragen, die auch in meinem Fire Team immer wieder aufkommen.«
    Nickie lief es kalt den Rücken hinunter. Hatte ihre Kontrolle über die Mannschaft so sehr nachgelassen? Das konnte doch nicht sein. Sie spürte, wie sich die mühsam in den letzten Minuten gewonnene Ruhe, die notwendig war, um die Kontrolle aufrecht zu erhalten, ins Nichts verflüchtigte. Aber noch beherrschte sie sich. Sie musste wissen, wo genau die Zweifel aufkamen. Dann würde sie sie auch besser bekämpfen können.
    »Nun, Corporal?«, fragte sie kalt.
    »Ma’am, wir haben uns Gedanken gemacht. Die Mannschaft der STERNENFAUST auf diesem paradiesischen Planeten auszusetzen, erscheint in der Tat plausibel. Auch wenn die Ortungsdaten im Nachhinein ihn ein wenig zu warm erscheinen lassen, um wirklich angenehm zu sein.«
    »Ich habe das doch bereits mehrfach der Mannschaft erklärt«, sagte Nickie kalt. »Die Wärme ist ein Anzeichen für tropisches Klima, was ausreichend Nahrung, Wasser und Obdach garantiert.«
    Die Marine zögerte. »Das ist richtig, Ma’am. Das ist natürlich vollkommen plausibel. Doch was uns auffiel, ist ein Widerspruch in Ihren Befehlen, Ma’am.«
    Nickie erstarrte. Ein Widerspruch? Wann hatte sie widersprüchliche Befehle gegeben? Sie suchte verzweifelt in ihrem Gedächtnis danach, konnte sich jedoch nicht erinnern. Wie konnten diese Leute so etwas sehen, wenn nicht einmal sie es erkannte?
    So etwas darf nicht passieren. Das ist nicht vorgesehen.
    Sie versuchte, nach außen hin ruhig zu bleiben und in dieser gefährlichen Situation die Oberhand zu behalten. Sie konzentrierte sich auf das Gespräch. »Wo sehen Sie einen Widerspruch, Corporal?«
    »Ma’am, Sie haben die Mannschaft der STERNENFAUST milde behandelt. Das war seltsam, denn diese Menschen waren uns nicht wohl gesonnen. Und doch haben Sie für Milde und Menschlichkeit plädiert. Das spricht nur für Sie. Doch warum haben Sie dann befohlen, die STARLIGHT abzuschießen? Sie hatte uns nicht angegriffen. Sie hat uns nur gerufen.«
    Nickie sah den Corporal mit offenem Mund an. Sie hat recht. Das habe ich nicht bedacht. Verdammt, ich muss ihre Zweifel mit Stumpf und Stiel ausrotten, damit sich das nicht weiter unter ihren Kollegen und der restlichen Besatzung ausbreitet. Sonst wird der Plan scheitern!
    Sie räusperte sich. »Corporal, haben Sie Einblick in die Konsole des zuständigen Waffenoffiziers genommen?«
    Sie sah, dass Corporal da Souza rot wurde. »Nein, Ma’am.«
    »Für Sie bin ich Captain Berger.«
    Der Corporal nahm Haltung an. »Jawohl, Ma…, jawohl, Captain Berger.«
    »Wenn Sie keinen Einblick in die Daten der Waffenkonsole genommen haben, dann können Sie wohl auch kaum beurteilen, warum
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