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Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum

Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum

Titel: Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum
Autoren: Anonymous
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Fleisch frei. Jede unabsichtliche Bewegung fühlte sich an, als strichen erneut glühend heiße Flammen über seine Nerven.
    »Nun, Lieutenant Mulcahy«, fuhr Commodore Brenner fort, »ich bin hier, um Ihnen im Namen der Schiffsbesatzung der STARLIGHT meinen Dank auszusprechen. Commander Wilson, Ensign Martelli sowie Mr. Pooley von Hangar 10 haben mir berichtet, wie Sie sich für das Schiff und seine Besatzung eingesetzt haben.«
    Cody nickte. »Ich habe die Torpedos nicht rechtzeitig abschießen können. Das hat viele Menschenleben gekostet! Ich …«
    An dieser Stelle unterbrach Commodore Brenner Codys Redeschwall energisch. »Damit wir uns recht verstehen, Lieutenant, ich werte diese Aussage zu Ihren Gunsten – nämlich als natürliche Bescheidenheit und nicht als die fehlerhafte Situationsanalyse, die sie eigentlich ist!« Als Cody aufbegehren wollte, hob Brenner eine schlanke Hand. »Nein, jetzt rede ich und Sie, Lieutenant Mulcahy, hören zu. Sie vergessen bei der Einschätzung Ihrer Arbeit ganz offenbar, dass die Torpedos nicht im Einsteinraum, sondern in einem mehrdimensionalen Raum abzuschießen waren, in dem unsere bekannten physikalischen Gesetze nicht gelten. Sie haben diese Gegebenheiten offenbar gut erfasst und Ihrem hervorragenden Gespür für die Kanonen und für die Geschwindigkeit der Geschosse freien Lauf gelassen. Damit haben Sie das Schiff zum ersten und zum zweiten Mal gerettet. Dann haben Sie es mit dem Ausschalten des Energieknotenpunkts 212a ein weiteres Mal gerettet – denn ohne den Wandler könnten wir den HD-Raum nicht in fünfzehn Minuten verlassen. Dabei habe ich noch unerwähnt gelassen, dass Sie auf dem Weg dahin 31 Menschen vor dem sicheren Erstickungstod gerettet haben.«
    Codys Augen wurden groß. »Wir können den HD-Raum verlassen?«
    Brenners schmale Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Das können wir in der Tat. Chief Stricker konnte die beiden zerstörten Gondeln wieder zu 60 Prozent reaktivieren. Der Wandler wurde dank Ihnen nicht in Mitleidenschaft gezogen. Die beiden unbeschädigten Gondeln werden auf 115 Prozent laufen müssen, aber die Energie sollte reichen, um wieder in den Einsteinraum einzutreten.«
    Cody lehnte sich wieder in das weiß bezogene Kissen zurück und sah tief durchatmend die Decke der Krankenstation an. »Dann hat sich das alles ja gelohnt.«
    Brenner schmunzelte. »Das ist richtig. Aber ich bin nicht nur hier, um Ihnen meinen und den Dank der Besatzung zu übermitteln.«
    Cody sah ihn verblüfft an.
    »Ich wollte Sie fragen, ob Sie sich fit genug fühlen, das Übergangsmanöver zu kommandieren.«
    »Das Übergangsmanöver?« Cody war sprachlos.
    Commodore Brenner nickte anerkennend, als hätte er Codys Gedanken gelesen. »Sehr richtig, Mulcahy. Sie haben Ihr Bestes gegeben. Ähnliches habe ich das letzte Mal in der Schlacht von Trident anno ‘39 erlebt. Wenn wir wieder in Karalon sind, werde ich bei der Admiralität eine besondere Beförderung erwirken. Mit einem Verantwortungsbewusstsein wie Ihrem sind Sie als 2. Waffenoffizier überqualifiziert.«
    Cody wusste nicht, was er sagen sollte. Auf einmal erschien Großvater Lukas Gesicht zwischen den mächtigen Stämmen der Tamaferen auf Wega V. Er nickte anerkennend. Gut gemacht, Söhnchen. So, wie ich es dir beigebracht habe.
    »Was ist nun, Lieutenant? Wollen Sie das Kommando für den Übergang übernehmen oder sich hier auf der Krankenstation noch ein bisschen selber leidtun?« Seine Stimme klang so zackig, dass Cody unwillkürlich die blauen Augen aufriss. »Es wäre mir eine Ehre, Sir.«
    Brenner nickte zufrieden. »Also dann los, Lieutenant. Raus aus dem Bett. In zehn Minuten will ich Sie korrekt angezogen auf der Brücke sehen. Wir haben in Transalpha ein Schiff zu finden.«
    »Sir, ich werde pünktlich sein.«
     
    *
     
    Solare Welten, Erde, New York
     
    Jasper Mitchell, Vorsitzender des Hohen Rates der Solaren Welten, schwieg überrascht. Meint Gregorovitch diesen Vorschlag wirklich ernst? Eigentlich habe ich ja in den letzten Jahren gelernt, dass er durchaus ein Schlitzohr ist, das nie seinen eigenen Vorteil aus den Augen lässt.
    Oder den seiner Firma.
    Sein Gegenüber, klein, rundlich und immer etwas zu rot im Gesicht, um wirklich gesund zu wirken, sah ihn erwartungsvoll an. Jasper lehnte sich zurück. »Also gut, Walter. Sie wollen mir sagen, dass das Hypno-Medikament …«
    »Das CC-4401«, warf Walter Gregorovitch ein.
    »Ja, das CC-4401«, meinte Mitchell ungeduldig. »Das CC-4401
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