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Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum

Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum

Titel: Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum
Autoren: Anonymous
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Die Zeit stand still.
    Die absolute Ruhe auf der Brücke der STARLIGHT schmerzte in Commodore Brenners Ohren. Die Geräusche, der hektische Lärm, all das schien nicht mehr zu ihm durchzudringen. Alles schien in Zeitlupe abzulaufen: die Bewegungen der Brückenoffiziere, das Pulsieren der roten Alarmlampen, die Datenkolonnen, die an der unteren Seite des Hauptschirms entlang liefen. Die drei leuchtend roten Punkte auf den Anzeigen, Torpedos, die vor dem dunkelblauen Hintergrund den gelben Stern mit der Bezeichnung STARLIGHT verfolgten, holten mit Übelkeit erregender Langsamkeit auf.
    Sie haben es wirklich getan. Die STERNENFAUST will uns wirklich aus dem All blasen.
    Brenner war klar, dass sich die Sekunde, seit die Torpedos angekündigt worden waren, unendlich ausdehnte.
    Er nahm sich zusammen und schüttelte kurz den Kopf. Er konnte es sich nicht leisten, starr wie ein Kaninchen vor der Schlange hier herumzustehen. Er hatte ein Schiff zu retten. Brenner räusperte sich.
    Auf der Brücke schien plötzlich wieder Hektik auszubrechen. Eine subjektive Wahrnehmung. Vielleicht ist sie nie abgerissen.
    »Commodore Brenner, Torpedos folgen uns auf unserem Flugvektor. Nähern sich mit einer Geschwindigkeit von 0,23 Unterlicht.« Brenner nickte, ohne zur Ortungskonsole und Lieutenant Commander Dora Wehner hinüberzusehen.
    »Lieutenant Kuhn, versuchen Sie ein Ausweichmanöver!«, befahl er laut und hörte zufrieden, dass seine Stimme ruhig und fest klang.
    Im nächsten Moment war auf der Realdarstellung des umgebenden Raums zu sehen, wie die STARLIGHT ihren Bug scharf nach unten senkte. Navigator Lieutenant Carl Kuhn ließ das große Schiff in einer engen Spirale abtauchen. Die fernen silbrigen Sterne rasten auf der Darstellung vorbei, die STARLIGHT schien trotz der absoluten Schwerelosigkeit zu fallen wie ein Stein.
    Stürzen wir wirklich ab? Sind wir getroffen?
    Brenner starrte auf den Schirm und musste sich zusammennehmen, um nicht von Schwindel erfasst zu werden und sich am Geländer festhalten zu müssen. Die sichtbare Bewegung der STARLIGHT ließ ihn wieder seinen Magen spüren. Du musst dich am Riemen reißen! , schoss es ihm durch den Kopf. Er konnte immer noch nicht so recht begreifen, dass ausgerechnet das Schiff seines Mentors, das Schiff von Rear Admiral Vincent Taglieri, auf die STARLIGHT geschossen hatte. Doch im nächsten Moment schüttelte er auch die letzten Reste seiner Lähmung unwillig ab. Untätigkeit konnte er sich jetzt nicht leisten.
    »Sind uns die Dinger immer noch auf den Fersen?«, wandte er sich an die Waffenkonsole.
    »Sir, sie haben dank Commander Kuhn unsere Spur für ein paar Sekunden verloren, aber wegen der Peilsender, mit denen diese Torpedos ausgestattet sind, können wir ihnen wohl nicht entkommen.«
    »Entfernung?«
    »Einschlag jetzt in T minus zwölf Sekunden. Entfernung 100 Kilometer.«
    Brenner hob die Brauen. »Na gut. Dann versuchen wir es eben anders. Commander Wehner, halten Sie sich bereit für einen Sprung in den HD-Raum! – Maschinenraum!«
    Am unteren Bildschirmrand erschien das hektisch gerötete Gesicht von Chefingenieur Hector Stricker. »Commodore?«
    »Alle verfügbare Energie in den Wandler, hören Sie? Wir springen in den HD-Raum. JETZT!«
    »Aye, Sir!« Stricker wandte sich um und rief ein paar Befehle an seine Techniker. Sein Bild verschwand und machte einer Darstellung des Realraums Platz. Die taktische Darstellung rutschte nach unten.
    »Eintritt in den HD-Raum erfolgt in fünf Sekunden«, meldete Kuhn mit nüchterner Stimme. »Drei Sekunden – zwei – eins – jetzt. «
    Auf einmal schien auf dem Schirm der Einsteinraum aufzureißen. Schillernd bunte Farben, die die Offiziere blendeten, überschwemmten die Brücke der STARLIGHT. Brenner hob unwillkürlich die Hand vor die Augen.
    Doch so glatt und unmerklich der Übergang von einem Kontinuum ins andere normalerweise vonstattenging – diesmal war es anders. Eine mächtige Erschütterung schien das Schiff zu erfassen. Die Antigrav-Aggregate reagierten zwar sofort, aber dennoch stolperte Brenner fast und griff nun doch zum Geländer des Kommandobalkons, um sich festzuhalten. Es fühlte sich an, als würde die STARLIGHT von einer gigantischen Faust beiseite gedrückt. Brenner verlor fast den Halt und wurde beinahe gegen seinen Captain T.C. Karosian geschleudert, der sich neben ihm auch nur mit Mühe an die Stahlrohre klammerte, die den Balkon einschlossen.
    Einige Besatzungsmitglieder hatten nicht so viel Glück
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