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Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum

Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum

Titel: Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum
Autoren: Anonymous
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verletzt war. Echte Traurigkeit schwang in ihrer Stimme mit. Jakes Gefühl der Scham darüber, an seiner Vorgesetzten, seinem Captain zu zweifeln, wurde noch stärker. Er holte Luft, um etwas zu sagen, doch sie kam ihm zuvor. »Der Planet, auf dem wir Taglieri und die anderen haben landen lassen, bot paradiesische Verhältnisse. Was könnten sie sonst noch verlangen? Was könnten Sie noch verlangen? Wir haben unsere Kameraden nicht eingesperrt, sondern freigelassen. Welche bessere Behandlung könnten Sie sich denken, Jake?«
    »Ich wollte nicht … bitte, zweifeln Sie meine Loyalität nicht an, Captain«, stotterte Jake. »Ich bin Ihnen treu ergeben, Captain Berger.«
    Sie sah ihm noch einen Moment in die Augen, dann breitete sich ein Lächeln in ihrem schönen, herben Gesicht aus. »Das weiß ich doch, Commander. Das weiß ich ganz genau.«
    Erleichtert spürte er, dass der geradezu körperliche Druck, den sein Fehltritt in ihm erzeugt hatte, nachließ. Nickie Berger lächelte ihm noch einmal beruhigend zu, hakte sich bei ihm unter, und Jake spürte Zufriedenheit darüber, dass er eine so schöne und kluge Frau an seiner Seite und als Vorgesetzte haben durfte.
     
    *
     
    Solare Welten, Erde, New York
     
    Josh Tyler langweilte sich.
    Das kam bei dem persönlichen Assistenten des Vorsitzenden des Hohen Rates der Solaren Welten selten genug vor – dennoch dauerte die Erleichterung über diesen Zustand immer nur kurz an. Was, wenn er einfach nur etwas übersehen hatte? Einen Termin, eine Aufgabe, irgendetwas? Was, wenn Jasper Mitchell auf einmal aus seinem Büro stürmte (auch das war schon mehr als einmal vorgekommen, der Ratsvorsitzende war alles andere als ein besonnener Mensch) und ihn beim Nichtstun erwischte?
    Walter Gregorovitch sitzt jetzt schon seit 20 Minuten mit dem Vorsitzenden im Büro. Ich sollte mich nicht langweilen, sondern wie von Mr. Mitchell gewünscht, die Daten studieren, die mir Mr. Gregorovitch überlassen hat.
    Tyler wusste genau, dass sich Mitchell auf seine Beratung verließ. Der Ratsvorsitzende weihte Tyler häufig in Projekte ein, die er unterstützte und die er plante – er behauptete, dass ihm Joshs Urteil so immer wieder eine andere Perspektive auf seine Einschätzungen und Entscheidungen erlaubte. Sein Blick fiel auf das Panorama der Stadt, die in den letzten Jahrzehnten zunehmend in den Atlantik hineingebaut worden war. Das große Fenster befand sich seinem Schreibtisch gegenüber, war nach Südosten ausgerichtet und ließ morgens einen Blick auf die aufgehende Sonne zu. Doch jetzt war es Abend. Dennoch blinkte die vergoldete Freiheitsstatue im rötlichen Abendlicht auf. Es war ein wunderbarer Anblick und erinnerte Josh immer wieder daran, für wen er hier arbeitete und vor allem – warum er das tat.
    Jasper Mitchell ist zwar ein … nun, sagen wir, sehr autoritär ausgerichteter Charakter, aber er ist auch genau das, was die Solaren Welten in diesen unsicheren Zeiten brauchen , schoss es Josh Tyler durch den Kopf, und er versuchte, sich wieder auf die Daten vor sich auf dem Bildschirm zu konzentrieren. Und ich sollte geschmeichelt sein, dass er meine Meinung über die neuen Forschungsergebnisse von Far Horizon für so wichtig hält. Man könnte fast sagen, ich bin bei einigen Entscheidungen, die die Solaren Welten angehen, genauso wichtig wie der Ratsvorsitzende selbst.
    Und Josh Tyler war stolz darauf.
    Das gab ihm wieder ein wenig Aufwind, und er machte sich wieder an die Arbeit. So ganz verstand er ja nicht, worum es in diesem Bericht ging. Es war häufig von einem Medikament namens CC-4400 die Rede und von den Derivaten, die man daraus entwickelt hatte. Sie konnten für eine ganze Reihe von Möglichkeiten verwendet werden, Menschen sensibel für Telepathie zu machen – Gedankenübertragung. Josh hatte bereits ein paar Berichte von Far Horizon und seiner Forschung auf dem Gebiet der Telepathie gelesen, die Mitchell ihm zur Beurteilung überlassen hatte.
    Grundsätzlich schien das für die Solaren Welten eine recht gute Sache zu sein. Immerhin schien man jetzt in Transalpha auf ein Volk gestoßen zu sein, das sich so verständigte. Und wo man auf ein solches außerirdisches Volk gestoßen war, konnte es genauso gut auch mehrere solcher Völker geben. Die Erkenntnis, dass man im Universum nicht allein war, war in den Solaren Welten immerhin schon knapp 70 Jahre alt – da durfte man nicht so engstirnig sein und glauben, dass Lebensformen sich nur aufgrund von Tönen
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