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High Heels vs. Turnschuh (German Edition)

High Heels vs. Turnschuh (German Edition)

Titel: High Heels vs. Turnschuh (German Edition)
Autoren: Monika Clayton
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Singlejammer
     
     
    »Ich versteh einfach nicht, warum ich immer so ein Pech mit Männern habe. Ich glaube fasst, es ist leichter einen Job zu bekommen, als den passenden Mann zu finden«, jammerte ich meiner Mutter die Ohren voll.
    Gerade erst hatte ich mich von Sascha getrennt, und dass sich mein Facebook Status von vergeben in Single schneller änderte als das Wochenmenü eines Restaurants, machte mich langsam aber sicher nervös. Mit fast 27 Jahren führte ich immer noch ein mehr oder weniger geregeltes Singledasein. Dabei hatte ich den sehnlichsten Wunsch, endlich meinem Traummann zu begegnen und mit ihm, Kinder zu bekommen.
    »Sag mal Emma, glaubst du nicht, dass du zu anspruchsvoll bist? Ich meine, du suchst einen Mann, hast aber keine Lust, Kompromisse einzugehen. Du willst Kinder und statt kochen zu lernen, treibst du dich auf Partys rum. Statt zu sparen, investieren du in Schuhe und den Frisör. Und ehrlich gesagt, Sascha war doch wirklich sehr verständnisvoll, meinst du nicht auch? Ich weiß gar nicht, was du schon wieder für ein Problem hast«.
    »Mom, er war einfach nicht der Richtige«, sagte ich genervt. »Ich kann mit Männern einfach nichts anfangen, die zu allem, Ja sagen und mich einengen«.
    Meine Mutter zog die Augenbrauen hoch. »Ach so, aber einen Macho willst du auch wieder nicht. Was willst du denn dann eigentlich?«
    Warum hatte ich überhaupt das Gespräch auf das Thema Männer und Kinderwunsch gelenkt? Eigentlich hätte mir doch klar sein müssen, dass sie meine Probleme nicht verstand. In diesem Punkt waren wir doch nie einer Meinung.
    »Das Leben besteht halt nicht nur aus wollen«, fuhr sie mit dem vorwurfsvollen Unterton, den eben nur Mütter drauf haben, fort. Und der kam bei meiner Mutter immer dann zum Einsatz, wenn sie nicht verstand, wie ich in ihren Augen, nur so werden konnte.
    Jetzt ging gleich die gewohnte Leier wieder los.
    »Du wirst nicht immer jung sein«,
    »du wirst dich nicht immer auf dein Aussehen verlassen können«,
    »schraub deine Ansprüche runter«,
    »bla, bla bla…«
     
    Meine Mama war halt eine dieser Frauen, die so typisch sind, für die Generation ihres Alters. Sie war Neuem gegenüber zwar aufgeschlossen, aber hielt dennoch, an den ihr bekannten Dingen fest. Für sie stand immer nur die Familie im Vordergrund und erst wenn es uns allen gut ging, kümmerte sie sich um sich. Klar, das klingt jetzt etwas abgedroschen, aber das Leben meiner Mutter wollte ich niemals führen. Mein Plan war es, wie Heidi & Co, Beruf, Kinder und Mann zu vereinen und dabei immer sexy und entspannt auszusehen. Als Frau hat man doch heute diese Möglichkeit. Zumindest wurde das immer behauptet. Als moderne, selbstbewusste Frau, kann man alles erreichen, in jedem Beruf seine Erfüllung finden und ebenso partnerschaftliche wie auch sexuelle Wünsche äußern. Wir Frauen haben so viel erreicht. Seit den Emanzipationskämpfen hat sich viel verändert. Durch die Gleichberechtigung können wir Frauen das Leben führen, welches man für sich erträumt und das ist letztendlich, vielen großen Frauen zu verdanken, die auf die Straße gingen und mit Plakaten für die Rechte der Frauen kämpften. Leider hat meine Mutter sehr, sehr selten aus diesen Freiheiten einen Nutzen gezogen, aber vielleicht wollte sie es auch gar nicht.
    Ich dagegen wollte jede mir zur Verfügung stehende Möglichkeit zur Selbstverwirklichung nutzen.
    »Ich weiß ja nicht, ob du ein Auto oder einen Mann suchst«, fuhr meine Mutter fort, »mit deinem ewigen, das will ich, das will ich nicht, von dem etwas mehr, dort etwas weniger, kommst du nicht weiter. Mensch Emma, so funktioniert das Leben eben nicht«.
    Wow, was war denn jetzt los?
    Ich hatte meiner Mutter ja schon oft, von meinen künftigen Leben vorgeträumt, aber heute reagierte sie sehr gereizt darauf. Wahrscheinlich war wieder mal der übliche Mann/Frau Stress zwischen ihr und meinem Vater. Keine Ahnung. Aber genau aus diesem Grund, kaufte ich mir auch Bücher von Frauen, für Frauen. Darin schilderten die Armen, ihr aus dem Ruder gelaufenes Leben und wie sie von Chaos zu Chaos schlidderten. Ich las diese Bücher ja nicht nur zum Vergnügen, obwohl manche doch sehr lustig waren. Ich wollte eigentlich nur wissen, wie das Leben als Mutter, Ehefrau und so weiter ist, um eben auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.
    Ich nahm meine Mutter in den Arm und sagte, »so altmodisch kann man doch gar nicht mehr sein. Und auch wenn du es nicht gerne hörst Mom,
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