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High Heels vs. Turnschuh (German Edition)

High Heels vs. Turnschuh (German Edition)

Titel: High Heels vs. Turnschuh (German Edition)
Autoren: Monika Clayton
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hübsch, gedressten Frauen anlocken. Dafür bedanken sie sich dann auch, mit ihren finanziellen Möglichkeiten und wenn´s wirklich gut läuft mit Hochzeit und Kindern. So läuft nun mal das Spiel und ich möchte das auf keinen Fall missen.
    30 Minuten später, war wortreich alles Wichtige ausgetauscht und wir konnten uns voll und ganz auf diese, mein Leben verändernde, Party konzentrieren. Auf dem Rücken spürte ich noch den Blick des Taxifahrers, der uns solange hinterherblickte, bis wir im allgemeinen Balzgetümmel verschwunden waren. Durch unsere wöchentlichen Auftritte im Nachtleben kannte man uns, und ein Warten in der Schlange blieb uns erspart. Mit großem »Hallo« und Küsschen verteilen, wurden wir vom Türsteher an den Wartenden vorbeigelotst und das It-Girl-Image das wir pflegten, wurde dadurch bestätigt.
    Wie immer, hatten wir eine fröhliche Nacht, in der Männer um unsere Gunst warben und Drinks augenzwinkernd bezahlt wurden. Wie schon gesagt, meiner Freundin und mir war die Motivation dahinter bewusst, aber warum sollte eine Frau nicht das annehmen, was so bereitwillig gegeben wurde? Ich mach auch keinen Hehl daraus und geb´s offen zu, manchmal hatte sogar einer dieser bereitwillig Gebenden auch Glück. Aber der Richtige für Hochzeit und Kinder war halt bisher einfach noch nicht dabei gewesen.
     

     

Einmal ist keinmal …
     
     
    Es gibt ja Menschen, die Leben nach einem strikten Lebensmotto. So ein Motto beschreibt in einem Satz, die Lebenseinstellung und bringt das Wesentlich auf den Punkt. Ich selbst lebte auch nach einem Motto, und dass es noch nicht so recht in der Partnerschaft geklappt hatte, könnte vielleicht auch daran liegen.
    Einmal ist keinmal und beim zweiten Mal wird’s zur Gewohnheit .
    Dieses Motto begleitete mich ausnahmslos durchs Leben. Warum sollte ich mich mehr als einmal mit einem Mann treffen, wenn ich doch schon vorher wusste, dass die Zukunft für uns beide, nicht in den Sternen zu lesen war? Wenn ich Kinder wollte, dann musste wirklich alles stimmig sein. So verzweifelt konnte ich gar nicht sein, als dass ich hierbei auf Kompromisse einging. Lernt man einen Mann kennen, stellt man sich doch vor, wie die Kinder mit ihm wohl aussehen mögen. Lernt man ihn besser kennen, fügt man noch seine Charaktereigenschaften hinzu und fertig ist das Wunschkind. Oder eben nicht. Wenn´s nicht passt, passt es halt nicht. Dann muss man sich eben die Arbeit machen und nach einem geeigneteren Vater Ausschau halten. Aber wie erwähnt, das ist heute gar nicht mehr so einfach.
     
    Ja, mit 17 hat man noch Träume - aber mit bald 27 eben auch.
     
    Bei meinen Freunden und meiner Familie machte ich mit meinem Motto übrigens auch keine Ausnahme. Ich meine, jemanden mal einen Gefallen zu tun ist schon Ok, aber leider ist es doch so, wenn man einmal was getan hat, kann man das sicherlich auch ein zweites, drittes und viertes Mal tun. Ich hab meine Erfahrungen damit schon gemacht. Ein Paradebeispiel ist hierfür mein Bruder. Ihm tat ich mehrmals einen Gefallen und wenn er wieder einmal im Chaos seiner Wohnung versank, ein gebügeltes Hemd brauchte oder einfach mal wieder eine, seiner wilden Partys vorbereitete, rief er mich an. Warum? Um ihm zu helfen natürlich. Vier, fünf oder vielleicht auch sechs Mal hatte ich bereitwillig geholfen, doch dann weigerte ich mich. Ich bin doch nicht das Dienstmädchen meines Bruders. Seltsamerweise machte meine Mutter bei ihm aber nie solche Sprüche, wie, »das Leben besteht nicht nur aus nehmen, sondern auch aus geben.«
    Und wenn ich sie fragte, warum mein Bruder nehmen durfte und ich nicht, pflegte sie zu antworten, »ein Mann muss wissen was er will, sonst bleibt er auf der Strecke.«
    Hallo? Neues Jahrtausend, schon gemerkt? Aber da war meine Mutter einfach zu altmodisch.
    Meine Nachbarn nahmen übrigens auch sehr gerne. Einmal hatte ich mich als Babysitterin zur Verfügung gestellt und was hat mir diese Hilfsbereitschaft eingebracht? Ich wurde schneller als ich schauen konnte, zur wöchentlichen Kinderanlaufstelle. Natürlich mag ich Kinder und ich will auch eigene haben, aber ich hatte keine Lust für den Freiraum anderer, meine Freizeit zu opfern. Auf jeden Fall lernte ich, Nein zu sagen, was meine Mutter wiederum als Egoismus darstellte.
    Bei einem Thema jedoch, pfiff ich auf mein Motto. Dann nämlich, wenn´s ums Shoppen ging. Hier wurde die Regel aufgehoben, denn lieb gewonnene Gewohnheiten bedurften einer flexiblen Auslegungssache. Und
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