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0290 - Verhext, verflucht, getötet

0290 - Verhext, verflucht, getötet

Titel: 0290 - Verhext, verflucht, getötet
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Menschen schrien auf, als abermals etwas durch die Luft zischte. Wie vom Blitz gefällt brach Ted Ewigk zusammen. Da hielt Zamorra das Amulett zwischen beiden Händen und verschob mit leichtem Fingerdruck zwei der Hieroglyphen. Mitten in der Halle sprühten keine Funken mehr, sondern brannten zwei bizarr geformte Gestalten, wurden von Rauch und Nebel eingehüllt und lösten sich auf.
    Meckerndes Lachen ertönte sekundenlang aus dem Nichts. Zamorra erschauerte. Er kannte diese Stimme, aber er hatte damit gerechnet, sie noch einmal hören zu müssen.
    Da wußte er, daß die Jagd auf ihn begonnen hatte…
    ***
    Augenblicke später waren Männer des Flughafensicherheitsdienstes zur Stelle und sperrten den Durchgang und die Halle ab. Weitere Ankömmlinge wurden umgeleitet, die vorhandenen Zeugen gebeten, sich für Aussagen zur Verfügung zu halten. Zwei Männer traten auf Zamorra, Nicole und Ted zu. Sie hielten die Hände gefährlich dicht über den offenen Pistolenholstern.
    Zamorra hatte das Amulett, Merlins Stern , wieder »abgeschaltet« und das Hemd geschlossen. Er beugte sich über Ted Ewigk.
    »Bewußtlos«, sagte er erleichtert. Der deutsche Reporter, der sich mit übersinnlichen Dingen beschäftigte, sah danach aus, als würde er in den nächsten Minuten wieder zu sich kommen. Unauffällig schob Zamorra den blaufunkelnden Dhyarra-Kristall, den Teds rechte Hand umklammert hatte, in die Tasche. Unauffälligkeit war gefragt…
    »Was war hier los?« fragte einer der Sicherheitsbeamten. »Wir hörten von einer Schießerei! Was ist mit dem Mann dort?«
    »Nichts. Er hat ein schwaches Herz und die Flugreise nicht so gut überstanden«, log Zamorra.
    »Der Mann ist doch noch jung!«
    »Na und?« gab Zamorra zurück. »Alter und Gesundheitszustand sind zwei verschiedene Dinge, nicht wahr? Außerdem - hier wurde nicht geschossen. Sehen Sie eine Waffe? Sehen Sie Einschußspuren? Sehen Sie Verletzte?«
    »Wir werden Sie durchsuchen«, sagte der Sicherheitsdienstler.
    »Nichts dergleichen werden Sie tun«, widersprach Zamorra. »Es besteht keine rechtliche Veranlassung dazu. Wenn Sie uns auch nur anfassen, machen Sie sich bereits strafbar. Sie haben keine Polizeivollmacht.«
    »Sie scheinen sich da ja ganz gut auszukennen. Etwas zu gut, was, Jürgen? Da ist nur ein Fehler in der Berechnung. Wir haben hier Polizeivollmacht.«
    »Aber nicht mehr lange«, sagte Zamorra. »Sie wären besser beraten, sich zurückzuziehen oder allenfalls einen Arzt für Herrn Ewigk zu beschaffen… Machen Sie sich nicht mehr Ärger als nötig.«
    »Den Ärger bekommen Sie. Vielleicht sind Sie Terroristen. Ich muß Sie festnehmen.«
    Der Parapsychologe erhob sich und sah den Mann starr an.
    »Setzen Sie mal Ihr Gehirn in Tätigkeit und sehen Sie sich in der Halle um. Gibt es hier auch nur irgend etwas , das Ihnen das Recht zu einer Verhaftung gibt? Abgesehen von ein paar hysterischen Leuten? Fragen Sie die doch, ob sie etwas gesehen haben. Ich bin auf die Antworten gespannt.«
    Ich auch, fügte er in Gedanken hinzu.
    Seine Sicherheit ließ die der beiden Beamten wanken. Sie sahen sich um.
    In der Tat deutete nichts auf das Geschehen hin, das sich hier der Alarmmeldung nach abgespielt haben sollte.
    »Trotzdem werden wir Sie durchsuchen…«
    »Nur in Anwesenheit eines Rechtsanwalts«, sagte Zamorra. »Andernfalls sehe ich mich veranlaßt, Ihr Vorgehen als rechtswidrigen Eingriff in meine Persönlichkeitssphäre zu werten, und werde mich unter Berufung auf den Notwehrparagraphen dagegen zur Wehr setzen. Sind Sie sicher, daß Sie das wollen?«
    Seine Stimme hatte hypnotischen Klang.
    Unterdessen bemühte sich Nicole, den Reporter ins Bewußtsein zurückzurufen, und hatte schließlich auch Erfolg damit. Ted öffnete die Augen und sah sich um. »Was war los?« flüsterte er vorsichtig.
    »Du hattest einen Herzanfall«, sagte Nicole. »Und deshalb wollen diese freundlichen Herren hier uns alle durchsuchen und verhaften.«
    »Die sind wohl vom wilden Affen gebissen«, knurrte Ted und richtete sich mit Nicoles Hilfe auf. Er begriff, was gespielt wurde. Die Wahrheit - den magischen Angriff - würde ihnen ohnehin niemand glauben, Beweismittel gab es keine, und so hatte Zamorra wohl ein Ablenkungsspiel angefangen. Ted sah die beiden Sicherheitsbeamten an.
    »Darf ich in meine Tasche greifen?« fragte er vorsichtig.
    »Sie dürfen.«
    Ted zog ein schmales Plastiketui hervor und klappte es auf. Zamorra warf einen Blick darauf. Es war ein
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