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0290 - Verhext, verflucht, getötet

0290 - Verhext, verflucht, getötet

Titel: 0290 - Verhext, verflucht, getötet
Autoren: Werner Kurt Giesa
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leckte. Hätte Ted nicht gebremst, wäre er genau in die flammende Hölle gefahren. Der Gegner hatte sich also für einen der beiden »Fluchtwagen« entschieden gehabt…
    Zamorra schnellte sich aus dem Wagen, riß die linke Fondtür des Taxis auf und stürzte sich förmlich hinein. »Losfahren!« schrie Nicole im gleichen Moment. »Weg hier!«
    »Was zum Teufel wird hier eigentlich gespielt? Wollt ihr mir den Wagen kaputtmachen?« keuchte der Fahrer auf.
    »Fahren oder sterben Sie!« schrie Nicole.
    Der Fahrer gab Gas. Der Mercedes schoß über den Gehsteig davon, schrammte an einem Verkehrsschild entlang und kam wieder auf die Fahrbahn. Hinter ihnen entfaltete sich ein weiterer Feuerball.
    Sie waren ganz knapp davongekommen.
    Zamorra atmete tief durch.
    »Fahren Sie Richtung Flughafen«, verlangte er. »Und fordern Sie über Funk einen Kollegen an, der uns auf halber Strecke entgegenkommt und aufnimmt. Wir zahlen Ihnen doppelten Tarif für die gesamte Strecke.«
    »Was wird hier gespielt? Ein Agentenkrimi?« fauchte der Fahrer bösartig. »Ich schmeiße Sie gleich beide raus! Ich habe Frau und Kinder zu Hause, verdammt!«
    »Ihnen passiert nichts, wenn Sie vorsichtig sind. Deshalb ja auch der Taxiwechsel«, sagte Zamorra. »Bis jetzt hat nur Ihre Zierleiste was abbekommen, und dabei wird es bleiben… Reicht das als Entschädigung?« Und er schob dem Fahrer von der Rückbank aus einen Hundertmarkschein nach vorn.
    Der Fahrer zuckte mit den Schultern und schwieg. Nach einer Weile griff er zum Mikrofon des Funkgeräts.
    ***
    Ted Ewigk ließ sich gleichzeitig mit Zamorra aus dem Wagen fallen, griff in die Tasche und riß den Dhyarra-Kristall heraus. Der kleine blaue Zauberstein leuchtete. Ted verzog das Gesicht. Es schien alles nach Plan zu verlaufen.
    Mit einem der beiden Wagen kamen Zamorra und Nicole auf jeden Fall durch, das war klar. Und es klappte!
    Der Mercedes rauschte los. Direkt hinter ihm flammte wieder ein Feuerball aus dem Nichts auf.
    Ted grinste hart. Jetzt hatte er die Zeitspanne, die der Gegner brauchte, um sich wieder aufzuladen. Ted peilte ihn sorgfältig an, versenkte seinen Geist in den Kristall.
    Der Angreifer hatte nicht mit zwei Wagen gerechnet. Er hatte eine magische Bombe auf eines der Fahrzeuge teleportiert, aber Ted hatte vorher bremsen können. Zamorra war umgestiegen. Das Taxi war schneller als die zweite magische Ladung. Das war das Risiko gewesen, das sich trotz allem nicht hatte vermeiden lassen. Bis aber die dritte Zündung erfolgen konnte, war das Taxi unerreichbar fort, um die nächste Straßenecke gebogen.
    Ted spielte den Ausputzer.
    Er kümmerte sich um den Angreifer. Er sah ihn jetzt durch den Dhyarra-Kristall, und blitzschnell hüllte er ihn in ein magisches Kraftfeld, nachdem er das Feld der Körperelektrizität jenes Mannes erkannt hatte. Der Angreifer, der magische Killer, erstarrte. Er war jetzt gefangen, bewegungslos. Ted begann, ihn zu steuern. Das Kraftfeld zwang dem Mann Bewegungen auf, gegen die er sich nicht wehren konnte. Ted wollte ihn ausfragen. Denn daß der Bursche nur ein Handlanger des Großen war, war klar.
    Zufrieden lächelte der Geisterreporter.
    Da spürte er den Luftzug hinter sich. Etwas traf seinen Nacken. Bewußtlos brach er zusammen.
    ***
    Eysenbeiß, der sich in dem grauen Maßanzug nicht sonderlich wohl fühlte, gönnte sich einen Augenblick der Selbstzufriedenheit, als er den Mann vor sich liegen sah. Er sah kurz zu seinem Untergebenen hinüber, der halb auf der Straße stand, im Kraftfeld gefangen, und der Eysenbeiß nicht erkannte. Wie denn auch? Er hatte ihn ja nie gesehen, und den Prinzipien der Sekte folgend, würde er auch nie das Vergnügen haben dürfen - oder sterben müssen.
    Was aus dem Mann wurde, war Eysenbeiß im Moment völlig egal. Er packte den blonden Hünen, riß ihn von der Straße hoch und schob ihn in den Fond des großen BMW. In der Ferne ertönte ein fürchterliches, jaulendes Geräusch, das auf- und abschwoll. Es klang wie die Posaunen des Jüngsten Gerichts und näherte sich rasch.
    Das mußten die Schergen der Obrigkeit sein, die sich so ankündigten. Närrisch, dachte Eysenbeiß. So verrieten sie ja jedem sofort ihr Nahen und konnten niemanden auf frischer Tat ertappen. Auch ihn nicht. Er warf sich hinter das Lenkrad des BMW und starrte den Wagen an.
    Wie sollte er den in Bewegung setzen?
    Das war etwas, das ihm nicht gelingen wollte. Seine Magie konzentrierte sich auf andere Dinge. Also zerrte er den Bewußtlosen wieder
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