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0290 - Verhext, verflucht, getötet

0290 - Verhext, verflucht, getötet

Titel: 0290 - Verhext, verflucht, getötet
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Presseausweis.
    »Vielleicht haben Sie meinen Namen schon einmal in den Zeitungen gelesen oder in Radio- und Fernsehsendungen gehört«, sagte Ted mit kaltem Lächeln.
    »Ich bin sicher, daß Ihre Karriere ein rasend schnelles Echo findet, wenn ich auch nur zwei Zeilen über diesen unerhörten Vorgang veröffentliche. Ich verlange, unverzüglich den Flughafenleiter zu sprechen. Un-ver-züg-lich!«
    Seine Stimme hatte schneidenden Klang.
    Der militärische Tonfall wirkte. Die beiden Männer zuckten zusammen. Einer wetzte sofort los, um den obersten Chef zu informieren.
    »Hören Sie, machen Sie kein großes Aufsehen«, murmelte der andere, der mit Jürgen angeredet worden war. »Es kann sich nur um ein Mißverständnis handeln. Wir wurden alarmiert, weil es hier eine Schießerei gegeben haben soll. Wir tun doch auch nur unsere Pflicht, verdammt.«
    Ted lachte spöttisch. »Kümmern Sie sich lieber um den, der Alarm gab. Fallen Sie eigentlich öfters auf falschen Alarm herein?«
    Eine halbe Stunde später waren sie draußen und im Taxi. »So ganz wohl ist mir bei der Geschichte eigentlich nicht«, brummte Zamorra. »Immerhin haben die Leute wirklich nur getan, was sie für richtig hielten, und zum anderen zeigt es sich doch immer wieder, daß derart radikales Vorgehen angebracht ist. Der Terrorismus nimmt doch sonst überhand.«
    »Warum hast du dann erst das Spiel angefangen?« lächelte Ted kühl. »Wolltest du im Ernst tagelange Verhöre hinter dich bringen? So nach dem Motto der mittelalterlichen Inquisition: Wer sucht, der findet? Diese Leute werden dafür bezahlt, daß sie auch mal Fehler machen dürfen, und in ein paar Stunden ist das alles schon wieder vergessen. Bei Gelegenheit könnt ihr mal erzählen, was eigentlich los war.«
    »Und du uns, wo du den Presseausweis her hattest«, warf Nicole Duval ein, Zamorras Lebensgefährtin und Kampfpartnerin. »Ich kann mich nicht entsinnen, daß das Konsulat dir den ausgestellt hat.«
    »In der Badehose eingenäht«, grinste Ted. »Der kluge Mann sorgt vor.«
    Sie kamen geradewegs aus Griechenland. Vor ein paar Tagen hatten sie in der Ägäis zu tun gehabt, hatten die aus jahrtausendelangem Todesschlaf erwachte Kassandra, die dämonische Seherin von Troja, zur Strecke bringen müssen. Es war eine äußerst harte Auseinandersetzung gewesen, während der die Yacht, die sie benutzten, zerstört wurde und sank - mit allem Gepäck und mit allen Papieren. Sie hatten sich in Athen im deutschen beziehungsweise französischen Konsulat Ersatzausweise ausstellen lassen müssen, um Griechenland überhaupt wieder verlassen zu können.
    Frankfurt, Ted Ewigks Wohnort, war für sie Zwischenstation auf dem Heimweg zum Château Montagne im schönen Loire-Tal.
    Und den Besitzer der zerstörten Yacht, den Amerikaner Rob Tendyke, hatten sie auch noch von dem Totalschaden zu informieren…
    Wenig später befanden sie sich in Teds Penthouse-Wohnung im Zentrum von Manhattan, wie Frankfurt von bösen Zungen genannt wird.
    »Zwei Getöpfe, deren Abstammung mir unklar ist, griffen mich an«, sagte Zamorra. »Daß es dich erwischt hat, war ein Zufallstreffer. Das Attentat war auf mich gezielt. Die beiden Angreifer schleuderten wohl so etwas wie Mini-Kugelblitze. Danke übrigens für dein Eingreifen. Ich habe den Kristall wohl noch in der Tasche.« Und er gab dem Reporter den Dhyarra-Kristall zurück.
    »Und ich dachte schon, er wäre schon wieder weg«, sagte Ted. »Weißt du, wer hinter dem Attentat steckt?«
    Zamorra nickte. »Mir ist zwar nicht klar, wie er hierherkommt - und noch weniger, wie er wissen konnte, daß wir ausgerechnet jetzt hier aus diesem Flugzeug stiegen - aber sein Lachen hat ihn verraten. Ich habe ihn in einer Parallelwelt kennengelernt. Meister Magnus Friedensreich Eysenbeiß, Inquisitor Seiner Majestät und zugleich einer der vier Großen der Sekte der Jenseitsmörder.«
    Ted pfiff durch die Zähne. »Ach, die lieben Jungs… Aber die sind doch harmlos.«
    »Ich kann dir das Gegenteil berichten«, sagte Zamorra. »Wir wurden in die Vergangenheit versetzt, gleichzeitig aber in eine andere Dimension oder Ebene, in der die Weltgeschichte einen etwas anderen Verlauf nahm. Baumorchideen im kühlen Europa, England nicht durch den Ärmelkanal vom Festland getrennt, und so weiter. Ich sollte zusammen mit Nicole als Hexer verbrannt werden. Das hat dann erfreulicherweise nicht geklappt, und der Große mußte eine empfindliche Niederlage hinnehmen. Er wird mir wohl Rache geschworen
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