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2487 - Die String Legaten

2487 - Die String Legaten

Titel: 2487 - Die String Legaten
Autoren: Christian Montillon
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Aus ESCHERS Matrix:
    Legenden der T-Prognostiker
    Im Zentrum der Nadel strömt der Elementar-Quintadimtrafer durch einen doppelt gewundenen Strang. Er wandelt geordneten Raum in das Chaos einer Negasphäre.
    Kosmokratendiener und Chaotarchensklaven besingen ihn seit Ewigkeiten: Ordnung und Chaos, tönt die dumpfe Melodie durch das Multiversum, schwingt von Sterneninsel zu Sterneninsel und bringt die Große Leere zum Vibrieren. Das Universum und die Schöpfung. Elementare Prinzipien vereinen sich und stoßen sich ab, und die Lieder singen von den Urkräften: Aus der Ewigkeit, in die Ewigkeit, gewunden in sich selbst.
    Der Genetische Kode des Universums samt seiner Kosmogene schimmert ebenso im Hintergrund wie das Vibra-Psi aller Negasphären des Multiversums. Beide Seiten kennen, fürchten und verehren das GESETZ, das hinter allem steht: Wer hat das GESETZ initiiert, und was bewirkt es?
    Vielleicht begann einst alles im Elementar-Quintadimtrafer.
    Vielleicht endet dort alles Sein, wenn sämtliche Sterne erlöschen.
    Vielleicht besingen es auch nur die Lieder und verleihen Bedeutung, die in Wahrheit gar nicht existiert, wie es Mythen zu allen Zeiten zu eigen ist.
    Vielleicht sind ohnehin alle Informationen längst vollständig der Wirklichkeit entrückt und zu Poesie geworden.
    Wir sind Teil der Hyperdim-Matrix, und wir rechnen, doch wir finden keine Antwort.
     
    Es ist der 24. Oktober 1347,
    23:59:11 Uhr.
     
    Prolog: Die Schlinge zieht sich zu
     
    Unkaruch hatte unter seinesgleichen als Ehrenwerter gegolten, aber sein Volk zugunsten des Kolonnen-Rangs eines Kalbaron und der außergewöhnlichen ihm angebotenen Funktionsstelle aufgegeben. Manchmal fragte sich der Awour, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, mit all den vielen Gebräuchen seiner Art zu brechen.
    Er hasste es, dass sich seine Hände ständig bewegten, er verachtete sich sogar dafür. Doch die Finger streckten und bogen sich, rieben unentwegt aneinander, und wenn ihn Unruhe quälte, verstärkte es sich noch.
    Und er war unruhig - unruhiger als jemals zuvor in seinem Leben. Sicherheitschef von GLOIN TRAITOR -wie stolz er stets auf dieses Amt gewesen war. Ebenso sehr, wie er es nun verfluchte. Gewiss, er hatte es weiter gebracht als je ein Awour vor ihm. Er war bedeutender als sämtliche Väter und deren Väter in Hunderten Generationen. Aber in diesem Moment saß sein Kopf lose auf den Schultern, denn er hatte Besuch erhalten von einem Wesen, das in der Hierarchie der Terminalen Kolonne noch weit über ihm stand.
    »Unkaruch.«
    Die dumpfe Stimme der Kreatur, die seit etwas mehr als einer Minute in seinen Privaträumen weilte, drang in jeden Winkel seines Bewusstseins.
    »Kalbaron Unkaruch.«
    Das Etwas vor ihm trug weite Flügel auf dem Rücken, dessen war sich Unkaruch sicher, obwohl er weder diese noch irgendeine andere Körperstelle des Terminalen Herolds fixieren konnte.
    »Sicherheitschef Unkaruch.«
    Warum wiederholte der Herold wieder und wieder seinen Namen? Angst kroch durch seinen Verstand, wand sich darin wie nackte, klebrige Würmer. Jede einzelne Nervenbahn schien zu entflammen, und zum ersten Mal seit Ewigkeiten bewegte sich Unkaruch nicht - so als gebe es die Implantate in seinem Leib nicht, die verhinderten, dass er jemals stillstand.
    Er tat etwas, was schlicht unmöglich war.
    Oder versagten die Implantate in der Gegenwart des Terminalen Herolds und seiner drei nebelartigen Begleiter, die ihn umschwirrten?
    Legte der psionische Einfluss dieser mächtigen Wesen sie lahm?
    Oder war Unkaruch längst tot?
    Fraß der Herold seine Seele aus dem verendeten Leib, wie es die Gerüchte berichteten? Kalbaron Unkaruch hatte das stets für eine Legende gehalten, für hemmungslose Übertreibung - aber er hatte auch noch nie einem verärgerten Herold gegenüberstehen und dessen wahre Macht spüren müssen.
    Die roten Nebel der drei Kolonnen-Motivatoren glommen düster; einzelne Schwaden - Schwaden?, dachte Unkaruch, Nein, es sind Tentakel aus Fleisch und Blut - näherten sich ihm, und die Angst im Inneren seiner Seele gebar Panik.
    Sein Schädel juckte, die Haut spannte sich über den Knochen. Ihm war, als wolle sie reißen, als wollten die Augen aus den Höhlen springen, um nie wieder etwas sehen zu müssen.
    Der Terminale Herold schlug mit den Flügeln. Ein eisiger Hauch streifte Unkaruch.
    Die Nebel zerfaserten an den Rändern, und aus dem bislang dichten Rot schälten sich die Konturen zweier Duale.
    Zu sechst, dachte Unkaruch. Sie sind
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