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Wie Sie Jede Frau Rumkriegen

Titel: Wie Sie Jede Frau Rumkriegen
Autoren: Erik Markovik
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Vorwort
    »Hey, alter Knabe.«
    So geht es los. Der andere sagt:
    »Hey, Alter.«
    Dann verkündet einer von uns beiden: »Ich bin müde.«
    Und der andere: »Hab’ keine Lust, heute um die Häuser zu ziehen.«
    »Ich auch nicht.«
    Das ist immer die Ausgangslage – müde Beine, träger Geist, erschöpftes Herz.
    Das Ende sieht immer ganz anders aus.
    »Lass uns einfach nur was essen gehen.«
    »Okay, aber irgendwas Schnelles. Ich bin echt müde.«
    »Das Thema hatten wir gerade schon.«
    »Und ich sehe aus wie aus der Mülltonne.«
    »Was mir nicht entgangen ist.«
    »Schnauze.« Kleiner, scherzhafter Rippenstoß.
    Wir biegen auf den Parkplatz ein. Heute Abend ist, wie übrigens jeden Abend, Sushi-Abend.
    Zwei Frauen gehen vorbei, wahrscheinlich Studentinnen. Wir versuchen, sie zu ignorieren, aber hinter ihnen macht sich in der Luft der Pfirsichduft ihrer Bodylotion breit. Dagegen sind wir machtlos. Unser Verstand ist abgemeldet.
    Sein Mund formt sich zu einem Lächeln, die Wangen bekommen Farbe, und seine Augen blitzen schelmisch auf.
    »Ist das dein Auftritt oder meiner?«, fragt er.
    »Ich dachte, heute ist kein Aufreißabend.«
    »Ich weiß. Aber schau sie dir an. Lass dich nicht lumpen. Du hast einen Ruf zu verlieren. Du hast doch Format, Mann! Was sollen denn die Leute sagen, wenn du die Damen einfach so ihrer Wege ziehen lässt?«
    »Stimmt, aber du bist Mystery. Du hast diesen Quatsch erfunden. Nu zeig mal, was du drauf hast.«
    Die Frauen verschwinden in einem China-Restaurant.
    »Na gut, jetzt sind sie weg. Lass uns irgendwo Sushi essen gehen.«
    »Die Lage hat sich doch nur verbessert. Schließlich haben wir es jetzt nicht mehr mit beweglichen Zielen zu tun.«
    »Also gut, einverstanden. Ich tu’s für dich, alter Schwerenöter – aber dalli.«
    »Ich komm’ gleich nach und mach’ für dich den Sidekick.«
    Einer von uns macht den Anfang und schleppt sich langsam, widerstrebend, müde in das China-Restaurant. Tut so, als ginge man zum Klo, und dreht sich dann, als man gerade am Tisch mit den Frauen vorbeigehen will, auf dem Absatz herum. Tiefes Luftholen. Ein Lächeln. Mit dem Kopf über die Schulter zurückgeschaut. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt – der Augenblick, um eine beiläufige Frage aus dem Ärmel zu schütteln und den Frauen zuzuwerfen, irgendeine der Fragen, die Sie in diesem Buch finden werden.
    Die Frauen reagieren mittelmäßig interessiert. Das war nicht anders zu erwarten. Das gehört dazu.
    Als Nächstes tut man so, als wolle man weitergehen. Aber dann, als würde einem nachträglich noch was in den Sinn kommen, lässt man eine kleine Bemerkung, einen Kommentar, eine Frage fallen. Sie nehmen den Köder auf. Sie können nicht anders – sie müssen ihn aufnehmen. Jetzt gilt es, sie an den Angelhaken zu bekommen – unter Einsatz unserer sorgsam kultivierten Persönlichkeit, unter Aufbietung der Täuschungen, an denen wir monatelang gefeilt haben, und einer der vielen Techniken, die ebenfalls in diesem Buch ausgebreitet werden – unser Masterplan, der fortan auch Ihr Masterplan ist.
    Am Haken. Sie hängen am Haken. Nicht wie Fische, sondern als neu gewonnene Freundinnen. Das ist der entscheidende Moment, um nichts anderes geht es. Das ist dein Rausch: Diese beiden, die du vorher noch nie gesehen und gerade angesprochen hast, wollen nicht, dass du wieder weggehst.
    Jetzt kommt der andere von draußen rein und tut ganz unschuldig. Noch bevor er den Tisch erreicht, ebne ich ihm mit einem Loblied den Weg. Er stellt sich den Frauen vor und kehrt dabei die gewinnende Persönlichkeit heraus, die er sich bei Tausenden von Kontaktaufnahmen zusammengezimmert hat. Wir setzen uns zu den Frauen an den Tisch, aber – das muss klar sein – nur für einen Augenblick. Die Zeitverknappung ist ganz entscheidend. Von diesem Mittel machen wir großzügig Gebrauch.
    Alles deutet darauf hin, dass es für uns heute Chinesisches zum Abend gibt. Wir nehmen, was auf den Tisch kommt. Wir müssen mit dem Strom schwimmen, mit dem Strom der Pfirsichlotion, des Herbstparfüms oder eines nach Vanille duftenden Puders. Das ist unser täglich Brot. Das ist unsere Mission. Wir sind nicht einfach bloß Männer, wir sind Venuskünstler (wie ich den Liebeskünstler im Folgenden nennen möchte). Unsere Berufung will es so. Diese süß duftenden Wesen langweilen sich. Sie brauchen Abenteuer. Sie brauchen unsere sprühenden Persönlichkeiten, die einstudierten Demonstrationen unserer Attraktivität, unsere
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