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Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt

Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt

Titel: Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt
Autoren: M’Raven
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selbstbewusst darauf bestanden, dass sie ihren Beruf nach ihrer Heirat mit Siron weiter ausüben konnte und seine Erlaubnis sogar zur Bedingung für ihre Zustimmung zur Ehe mit ihm gemacht. Er ließ sie gewähren. Vielleicht war das ein weiterer Grund dafür gewesen, dass sich zwischen ihnen nach anfänglichem gegenseitigem Respekt eine tiefe Liebe entwickelt hatte.
    Sie trat jetzt zu ihm und legte die Arme um ihn. »Sorgen?«
    Er nickte. »Diese Mission ist nicht so einfach, wie sie auf den ersten Blick scheint.«
    »Du wirst damit schon fertig, Siron«, war sie überzeugt. »Aber wenn ich dir helfen kann …?«
    Er verneinte. »Als Oberbefehlshaber dieser Flotte muss ich die Entscheidungen treffen.«
    Taila lächelte. »Das heißt aber nicht, dass du sie allein treffen musst«, erinnerte sie ihn.
    Sie wusste, dass es ihr nach dem strengen Protokoll der Adelskaste nicht zustand, ihren Mann zu beraten. Erst recht nicht in einem Bereich, der nicht zu ihren Kompetenzen gehörte. Doch Siron ließ ihr Freiheiten, von denen sie früher nie geträumt hatte. Deshalb konnte sie ihm auch einen Rat anbieten, ohne befürchten zu müssen, dass er darüber wütend wurde.
    »Nun, offiziell muss ich meine Entscheidungen allein treffen, wenn ich nicht als Schwächling und Versager dastehen will«, antwortete er ihr. »Aber wir sind hier allein und unter uns.« Er schloss einen Moment die Augen, um sich zu sammeln. »Ich habe all unsere Informationen über die Shisheni studiert«, erklärte er anschließend. »Sie sind ein Volk mit großem Potenzial, wie es scheint. Und deshalb weiß ich nicht, wie ich mit ihnen umgehen soll, um unsere Mission erfolgreich durchzuführen.«
    »Lass mich die Berichte lesen«, bat Taila sofort.
    Er stand von seinem Arbeitsplatz auf und deutete auf den eingeschalteten Bildschirm mit den Berichten. »Bitte.«
    Taila setzte sich und vertiefte sich mit der ihr eigenen Konzentration in die Berichte, während Siron sich in einen Sessel setzte, seine Kinon in die Hand nahm und dem flötenähnlichen Instrument leise, beruhigende Töne entlockte, die ihm schon immer geholfen hatten, seine Gedanken zu ordnen.
    Seine Ehe mit Taila hatte noch keine Belastungsprobe erlebt. Als linientreue Untertanin des Triumvirats würde sie schnell erkennen, was Siron gemäß seiner Pflicht tun musste. Wenn er ihr sagte, was er von dieser Pflicht hielt, mochte sie ihn für einen Verräter halten. In dem Fall kam es darauf an, ob sie ihre Loyalität zu ihrem Ehemann höher bewertete als die Pflicht gegenüber dem Triumvirat.
    Siron spielte weiter auf der Kinon und hörte erst auf, als Taila sich nach zwei Stunden zu ihm umwandte und ihn ernst ansah.
    »Du weißt, was von dir erwartet wird«, stellte sie fest. »Wo ist dein Problem?«
    »Das Problem ist, dass ich das, was von mir erwartet wird, nicht für die beste, ja nicht einmal für eine gute Lösung halte. Ich bin mir sicher, dass ich damit unserem Volk mehr Schaden zufüge, als dass ich ihm nütze.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Nun, die Sache ist relativ einfach.« Er erläuterte ihr seine Überlegungen. Sie hörte aufmerksam zu und schwieg anschließend eine Weile nachdenklich.
    »Du bist im Begriff, einen gefährlichen Weg einzuschlagen«, sagte sie schließlich. »Ich weiß nicht, ob ich dir auf diesem Weg folgen kann. Ich weiß allerdings, dass ich dir in diesem Fall eigentlich gar nicht folgen dürfte .« Sie lächelte leicht. »Aber ich halte die übliche Vorgehensweise für einen Fall wie diesen auch nicht für angebracht. Darin stimme ich dir zu.«
    »Und hast du eine Idee, wie ich das Dilemma lösen kann?«
    »Ich würde sagen, alles hängt davon ab, wie sich die Shisheni uns gegenüber verhalten. Ich halte sie für intelligent genug zu erkennen, dass sie nichts gegen unsere Flotte ausrichten können, weil wir ihnen in mehr als einer Hinsicht überlegen sind. Wenn ich aber ihre offensichtliche Opferbereitschaft berücksichtige, könnte es durchaus sein, dass sie auf dem Standpunkt stehen, trotzdem lieber kämpfend unterzugehen als uns nachzugeben.«
    Sie seufzte. »Du musst abwarten, wie sich die Dinge entwickeln und dann deine Entscheidung treffen. Außerdem«, sie zögerte kurz, ehe sie weitersprach, »es bewegen sich Dinge im Reich, die großen Einfluss nicht nur auf die Politik, sondern auch auf das gesamte Volk haben könnten. Ich dürfte es dir eigentlich nicht sagen, aber es sieht so aus, als wäre das Triumvirat bereit, sogar mit den Solaren Welten zu
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