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Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt

Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt

Titel: Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt
Autoren: M’Raven
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Sablon Gendos aus dem Hause Ralgan vernehmen. »Sie haben sicher von dem Ehrverlust des Hauses Genza gehört und den dazu gehörigen Umständen.«
    »Ja, das ist mir zu Ohren gekommen.«
    Schließlich hatte die ganze Flotte von Grusan Komos Niederlage erfahren, die er gegen ein sauroides Volk im Sala-Sektor erlitten hatte. Man hatte Grusan Komo aus dem Haus Genza zweimal – zuletzt mit einer 95 Schiffe starken Flotte – geschickt, um den Sauroiden einen Rohstoff abzunehmen, den sie nicht freiwillig herausgaben. Komo hatte den in Sirons Augen unverzeihlichen Fehler begangen, die Sauroiden zu unterschätzen. In einer wahrhaft heldenhaften Aktion hatten sie die gesamten 95 Schiffe vernichtet.
    Zu allem Überfluss hatte die Herrscherin der Sauroiden, die sich Shisheni nannten, den J’ebeem noch damit gedroht, alle Hauptwelten des glorreichen Ebeem-Imperiums zu vernichten, sollten sie noch einmal wagen, in das Hoheitsgebiet der Sauroiden einzudringen. Es war klar, dass das Triumvirat das nicht einfach hinnehmen konnte.
    Gendos’ nächste Worte bestätigten Sirons Vermutung. »Wir haben durch einen unserer Agenten erfahren, dass die Sauroiden gar nicht die Möglichkeiten haben, uns gefährlich zu werden. Nicht hier in unserem eigenen Hoheitsgebiet. Aber natürlich können wir Drohungen gegen uns nicht einfach tatenlos hinnehmen. Wir haben beschlossen, eine Invasionsflotte zu schicken, um dieses primitive Volk in seine Schranken zu weisen und ihren so sehr gehüteten Rohstoff an uns zu bringen.«
    Er beugte sich vor und fixierte Siron mit einem kalten Blick. »Sie, Talas, werden diese Invasionsflotte kommandieren.«
    »Ich bin dieser Ehre gewiss nicht würdig«, sagte Siron automatisch und versuchte, sich seine Gefühle nicht anmerken zu lassen.
    Natürlich war dieser Auftrag eine hohe Ehre für einen noch so relativ jungen Kommandanten wie ihn. Gleichzeitig barg er aber auch ein ungeheures Versagenspotenzial. Siron kannte zwar nicht alle Einzelheiten des Vorfalls, der dem Haus Genza einen schweren Ehrverlust zugefügt hatte; doch nach allem, was er darüber wusste, war ihm klar, dass die Sauroiden – die Shisheni – nicht zu unterschätzende Gegner waren. Ein einziger Fehler mit ihnen konnte ihn ebenso scheitern lassen wie den glücklosen Genza. Danach war seine Karriere mit Sicherheit vorbei.
    Er konnte sich allerdings des Verdachts nicht erwehren, dass dies eine vom Triumvirat einkalkulierte Überlegung war. Wenn Siron versagte, würde sein gesamtes Haus dadurch derart tief fallen, dass das Triumvirat sich wegen des Hauses Haskano für die nächsten hundert Jahre oder noch länger keine Sorgen mehr zu machen brauchte. Und durch seine Verbindung mit dem Haus Naris würde das ebenfalls empfindlich getroffen werden. Schlagartig begriff er, welche Kalkulation tatsächlich hinter diesem Auftrag steckte. Das Haus Haskano war durch Sirons Heirat mit Taila aufgestiegen und somit für das Triumvirat unbequem und bedrohlich geworden. Und das Haus Naris übte in letzter Zeit verstärkt subtile Kritik an der Regierung. Ein junger Kommandant wie Siron, dem bisher jede Erfahrung in der Führung einer Invasionsflotte fehlte, war mit großer Wahrscheinlichkeit bei dieser Mission zum Scheitern verurteilt. Und das Triumvirat hatte gleich zwei Häuser mit einem einzigen Streich erledigt.
    »Wir haben beschlossen, dass Sie würdig sind, Talas«, erklärte Dagis Rendoy mit einem gelangweilten Unterton. »Wir haben Ihnen die Vollmacht erteilt, sich Ihre Flotte selbst zusammenstellen zu können. Sobald Sie mit den Vorbereitungen fertig sind, brechen Sie auf.«
    »Wir brauchen Ihnen wohl nicht zu sagen«, ließ sich nun auch Nummer drei vernehmen, Megon Barus aus dem Hause Novalar, »dass Sie nach dem Erfolg Ihrer Mission ein gemachter Mann sein werden.«
    Man brauchte Siron ebenso wenig zu sagen, welche Folgen ein Scheitern haben würde. Doch er sagte nur: »Ich diene dem Reich und dem Triumvirat. Persönliche Vorteile strebe ich nicht an.«
    Letztere glaubte ihm natürlich niemand, obwohl es die Wahrheit war. Siron Talas’ ganzes Streben galt nur dem Ziel, seine Fähigkeiten zu perfektionieren und in allem, was er tat, der Beste zu sein. Das Reich und erst recht das Triumvirat waren ihm dabei relativ gleichgültig, obwohl ersieh bisher immer loyal verhalten hatte.
    Er gehörte zu den J’ebeem, die der Meinung waren, dass das Regierungssystem der Erbmonarchie des Triumvirats dem Reich und erst recht dem Volk keine Vorteile brachte und
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