Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0555 - Consuelas bitteres Sterben

0555 - Consuelas bitteres Sterben

Titel: 0555 - Consuelas bitteres Sterben
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Da Rusty Long keine Antwort gab, wandte sich Django an seine beiden Helfer. Er, Sweet und Belle gehörten zu den Spitzen einer gewissenlosen Street Gang, die ihr Geld mit Rauschgifthandel verdiente und auf Longs Abschußliste stand. Leider war es umgekehrt gekommen.
    Man hatte ihm eine Falle gestellt, in das leerstehende Gebäude am Hafen geschafft, um ihn, bepackt mit schweren Eisenstäben, in der Themse zu versenken.
    Das war Problem Nummer eins.
    Nummer zwei hatte ihn viel härter getroffen. Sein Sohn Kevin war entführt worden. Mitten in der Nacht war vor seinem Zimmerfenster eine Frauengestalt erschienen, die sich Sternen-Prinzessin nannte und auf einer langen und breiten Messerklinge stehend ihren Weg durch das All fand.
    Zwischen Kevin Long und der Sternen-Prinzessin hatte es einen Kontakt gegeben, einen Kontakt auf geistiger Ebene, weil der Junge ein bestimmtes Buch gelesen hatte und von dessen Inhalt so fasziniert gewesen war, daß er den telepathischen Kontakt zu dieser tatsächlich existierenden Person hergestellt hatte.
    Auf der Suche nach seinem Sohn war der Drogen-Polizist Rusty Long in die Fall, der Street Gang gelaufen.
    Nichts mehr ging.
    Django stand über ihm. Er war ein widerlicher Typ. Sein Vorbild mußte Rambo sein, jedenfalls kleidete er sich so wie der Killer im Film. Lederhose, die ärmellose Weste über dem nackten Oberkörper, die schwarze, ölig glänzende Haarflut von einem knallroten Stirnband gehalten. Auf der breiten Stirn prangte eine Narbe. Sie endete direkt unter dem Stirnband. Im breiten Gürtel steckten zwei Messer, ein Totschläger und ein langläufiger Revolver.
    Auf eine Kette hatte er ebenfalls nicht verzichtet. Sie hing um seinen Hals und bestand aus kleinen Totenköpfen. Natürlich glänzten auf dem Leder seiner Kleidung silberne Nieten. Manche standen mit ihren spitzen Kanten vor wie Sterne.
    Django bezeichnete sich selbst als den Boß sämtlicher Street Gangs in London. Er hatte es tatsächlich geschafft, durch Grausamkeit und Härte bis an die Spitze zu gelangen.
    An Frauen war er nicht interessiert, ebensowenig wie seine beiden Begleiter Sweet und Belle.
    Im Vergleich zu Diango wirkte Sweet wie ein Milchbubi. Das braune Haar hatte er zu einer Elvis-Tolle gefönt. Sein Gesicht war weiß. Er trug ebenfalls Lederkleidung, allerdings sehr enge. Er verließ sich auf seine Messer, das beinahe schwertmäßige Ausmaße besaß. Die Scheide hing über seinem Rücken, manchmal kam er sich vor wie ein Samurai in der Großstadt.
    Belle, der dritte, sah aus wie ein Engel. Ein Zwitter zwischen Mann und Frau. Sein feingeschnittenes Gesicht umgab ein Kranz von blondem Lockenhaar. Die großen Augen fielen auf, die manchmal so traurig blicken konnten.
    Seine Jeanshose bestand aus Stoff, war eng geschnitten, dafür aber besaß das Hemd einen weiten Ausschnitt. Auch er liebte Messer, weil sie lautlos töteten. Die beiden Mordinstrumente schauten mit ihren Griffen aus einer schwarzen, ziemlich schmalen Schärpe hervor, die er um die Hüften gewickelt hatte.
    Er und Sweet hatten sich mit den schweren Eisenstangen beschäftigt und sie mit Hilfe eines Drahts um die Beine des Polizisten gewickelt. Derart beschwert, würde er sein nasses Grab in der Themse nie mehr verlassen können.
    Rusty Long spürte den Druck der Eisenstäbe und auch den Draht, der durch den Stoff schnitt und seine Haut umklammerte. Es hätte keinen Sinn, um das Leben zu betteln, die Street Gangs steckten voller Haß auf alles Bürgerliche, besonders auf die Polizei. Daß Rusty Long ihnen in die Falle gegangen war, mußte für sie ein Festtag sein.
    Einem Zufall war dies nicht zu verdanken. Sie hatten ihn lange genug beobachtet und dann zugeschlagen.
    Django rauchte noch immer. Er stand so, daß Rusty ihn anschauen konnte. Jedesmal, wenn der Killer an seinem Zigarillo nuckelte, glühte die Spitze auf wie ein Auge.
    »Wenn ich sie nicht mehr mag«, sagte er mit seiner hohen Stimme, »ist das für dich ein Zeichen. Dann werden wir dich ins Wasser schaffen. Ein Bad in der Themse – stark, nicht?«
    »Klar, ein Mord.«
    Die Augen in dem fettig wirkenden Teiggesicht glänzten. »Es kümmert uns nicht, Bulle. Typen wie du stehen schon seit langem auf unserer Liste. In die Szene wird Bewegung kommen, wenn man von deinem Ableben erfährt. Das kannst du mir glauben.«
    »Bestimmt«, erwiderte der Polizist mit Flüsterstimme. »Bewegung in der Szene. Das ist es. Man wird euch jagen und fertigmachen. Ein Mord an einem Polizisten bleibt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher