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0555 - Consuelas bitteres Sterben

0555 - Consuelas bitteres Sterben

Titel: 0555 - Consuelas bitteres Sterben
Autoren: Jason Dark
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nicht ungesühnt, mein Freund!«
    »Dummes Gerede.« Wieder stäubte er Asche ab. Diesmal landete die graue Spur neben dem Gericht des Polizisten.
    Sweet und Belle kamen näher. In der ausgeräumten Halle wirkten sie wie Fremdkörper. In Belles Gesicht zeigten die Augen einen nahezu widerlichen Glanz. Der schön geschwungene Mund mit den weichen Lippen war zu einem Lächeln verzogen. So etwas Unechtes hatte Rusty Long selten gesehen. Vor diesem Lächeln mußte man sich einfach fürchten. Es schien in der Hölle geboren zu sein.
    Mit jeweils zwei Fingern strich Belle über die Griffe seiner Messer, als er auf Rusty niederschaute. »Mit dir machen wir den Anfang, Bulle. Die anderen werden folgen. Wir machen euch alle, wir nageln euch fest. London soll bullenfrei werden.«
    »Tatsächlich?«
    »Und wie.«
    »Was bezahlt euch Costello für den Mord?«
    Django mischte sich ein, beugte sich zur Seite vor und hielt eine Hand hinter sein Ohr. »Wie war das?«
    »Du hast es schon verstanden.«
    »Ich kenne keinen Co… Costino …«
    »Schon gut«, sagte Rusty, »schon gut.« Er wollte nicht mehr reden, schloß die Augen und dachte an seinen Sohn, der sich in der Gewalt einer Person befand, die es eigentlich nicht geben durfte. Sie hätte eigentlich nur in der Phantasie eines Schriftstellers existieren müssen, aber es hatte sie gegeben, nicht nur Kevin stand als Zeuge zur Verfügung, auch Linda, seine Mutter.
    Zwei Experten waren eingeschaltet worden, die sich mit übersinnlichen Fällen beschäftigten. Ob John Sinclair und dessen Freund Suko es allerdings schaffen konnten, Kevin heil wieder in sein Elternhaus zurückzubringen, war die Frage.
    Und wenn, dann würde einer im Haus fehlen, denn Rusty sah keine Chance mehr, diesen drei Killern zu entkommen.
    Django rauchte wieder, besah sich den sehr klein gewordenen Zigarillo, nickte und sagte dann: »Ich glaube, das ist es gewesen.« Der letzte Rest rutschte aus seinen Fingern, prallte zu Boden und warf eine kleine Funkenspur in die Höhe.
    Dann trat Django sie mit dem Absatz aus und nickte seinen beiden Helfern zu.
    »Hebt ihn an!«
    »Er ist schwer«, meinte Belle.
    »Weiß ich.« Django schenkte Rusty Long noch einen Blick. »Das ist es dann für dich gewesen, Bullen-Miststück. Dein Leben ist so gut wie aus.«
    Long gab keine Erwiderung. Er spürte die Hände der beiden Drogen-Gangster an den Fußgelenken und in seinen Achseln. Belle hatte sich parfümiert. Der süßliche Geruch streifte an Longs Nase entlang, ein für ihn widerlicher Hauch.
    Rusty schielte nach oben. Belles Engelsgesicht kam ihm vor wie die Fratze des Satans. Er drückte seine Unterlippe vor. Speichel glänzte wie Fett. »Bald«, sagte er leise, »wirst du das Wasser der Themse schlürfen und daran ersticken.«
    »Fuck yourself!«
    Rusty hatte in einem plötzlichen Anfall von Wut geantwortet. Er war innerlich zu einem Vulkan geworden, der brodelte. Sein Lebenswille peitschte in ihm hoch, doch die Drähte schnürten die Beine mit den Eisenstangen sowie die Arme zusammen, die sich eng gegen seinen Körper drückten.
    Beiles Zunge fuhr über die Lippen.
    »Später vielleicht, Bulle, aber das erlebst du nicht mehr.«
    Django nickte. »Hebt ihn endlich an, verdammt! Ich will heute noch duschen.«
    »Ja, wir auch!« flüsterte Belle.
    Sweet stöhnte. Er hatte mit den Beinen Schwierigkeiten. Durch das Gewicht des Eisens waren sie doch schwerer geworden, als er angenommen hatte. Auf seiner Stirn traten die Adern hervor. Er keuchte und unterdrückte nur mühsam einen Fluch.
    »Bist du zu schwach?« höhnte Django.
    »Ich glaube.«
    Der Street-Gang-Boß lachte. »Okay, ich werde dir helfen.« Er trat neben Sweet.
    Rusty Long konnte alles sehen. Sein Blick war auch auf das Tor der Halle gerichtet. Er lag ziemlich günstig. Um es anzusehen, brauchte er sich nicht einmal anzustrengen.
    Ihm fiel etwas auf. Zuerst dachte er an einen Streich, den ihm seine überreizten Nerven spielen würden, das war es nicht. Das Tor bewegte sich tatsächlich.
    Nicht durch den Wind und auch nicht von einer Person, die sich in der Halle aufhielt.
    Jemand wollte hinein!
    Die Mitglieder der Street Gang hatten davon nichts mitbekommen.
    Sie waren nur mit ihrem Opfer beschäftigt.
    Wer immer sich auch vor der Tür abmühte, er hatte mit seiner Arbeit Erfolg. Plötzlich schwang einer der Türflügel nach innen, dazu noch so leise, daß die drei Gangster nichts davon merkten.
    In der Halle brannte unter der Decke die grelle Lampe. Sie streute
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