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0555 - Consuelas bitteres Sterben

0555 - Consuelas bitteres Sterben

Titel: 0555 - Consuelas bitteres Sterben
Autoren: Jason Dark
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Vater stehen, der die Szene kaum fassen konnte. War das noch sein Sohn, auf den er schaute? Gut, er trug die Kleidung, die Stimme klang ebenfalls so wie immer, aber seine Augen waren anders geworden, und natürlich auch sein Gesicht. Schwer und auf schlimme Art und Weise gealtert, mit einer grauen Haut versehen, durchzogen – von Falten und Furchen, die in ihr ein Muster hinterlassen hatten.
    »Kevin…« Er sprach gerade so laut, daß ihn der Elfjährige hören konnte.
    »Keine Sorge, Dad, das schaffen wir.«
    »Wen meinst du mit wir ? Ich bin gefesselt.«
    Kevins Lippen zuckten. Grinste er, oder wollte er sich über den Vater lustig machen? »Dich meine ich nicht, Dad. Ich habe noch eine andere Unterstützung. Du weißt, wen ich meine.«
    »Consuela!«
    »Ja, die Sternen-Prinzessin. Sie ist in der Nähe, Dad. Sie wird dafür sorgen, daß uns nichts passiert. Ich bin ein Partner von ihr, wir beide sind sehr stark…«
    »Moment mal, Junge, Augenblick. Wie kannst du von ihr ein Partner sein? Du bist schwach, du hast dich verändert. Weißt du eigentlich, wie du aussiehst, Junge? Schau in den Spiegel, sieh dir dein Gesicht an, und du wirst einen Horror erleben.«
    »Ja, das kann sein. Ich bin anders geworden«, floß es stockend über seine Lippen.
    »Und wie anders, mein Lieber! Du bist einfach gealtert. Man hat dir deine Jugend genommen. Ist das der Preis, Kevin? Ist es der Preis dafür, daß du dein Elternhaus verlassen hast? Der Verlust deiner Jugend, der herrlichen Zeit?«
    Selbst die drei Street-Gang-Typen waren still. Sie ahnten, daß sie Zeuge eines Familiendramas wurden. Der Vater hatte auf gewisse Art und Weise sein Kind verloren. Er versuchte nun, es zurückzuholen, doch der Preis dafür muß einfach zu schlimm gewesen sein.
    »Ich habe es so gewollt, Dad. Ich bin nicht gezwungen worden, mit ihr zu gehen. Ich habe nur ihren Ruf vernommen. Ihm konnte ich folgen. Consuela will die Gerechtigkeit. Sie ist von den Sternen gekommen, um zu richten. Sie will nicht, daß Morde geschehen, und auch du sollst gerettet werden, Daddy. Gerade du!«
    Rusty Long schüttelte den Kopf. »Ich kann dir nicht folgen. Gut, ich finde es ehrenhaft, daß du mein Leben willst, aber für welchen Preis? Du bist ein Veränderter geworden. Dein Gesicht ist gezeichnet. Die Sternen-Prinzessin hat ihren Preis. Das leben bei ihr kostet einfach zu viel. Deshalb gebe ich dir gern einen Rat. Kehre um, mein Lieber. Geh wieder nach Hause. Deine Mutter macht sich Sorgen.«
    »Und du?«
    »Ich werde schon zurechtkommen.«
    »Aber nicht als Toter, Daddy. Diese Männer wollen dich töten. Sie sind grausam. Ich spürte ihre Ausstrahlung.« Kevin drehte sich um, weil er Schritte gehört hatte.
    Belle kam auf ihn zu. Er ging tänzelnd und schwang in den Hüften, als würde ein Tänzer über eine Bühne laufen. Die Messer hielt er jetzt in den Händen.
    »Django, meine Klingen sind lautlos!«
    »Ja!«
    »Soll ich?«
    Der Töter überlegte noch. Sekunden verstrichen, die Zeit wurde allen sehr lang. Dann nickte er.
    Belle hob den rechten und auch den linken Arm. Er konnte seine Messer synchron schleudern. Die Spitzen zielten bereits jetzt schräg nach unten, auf den Körper des Jungen.
    »Nein!« brüllte Rusty Long. »Bist du wahnsinnig?«
    Kevin dagegen lächelte. »Keine Sorge, Daddy, dir wird nichts passieren. Consuela ist da!«
    Er hatte nicht gelogen. Im nächsten Augenblick geschah das Unwahrscheinliche.
    Die Rache von den Sternen traf das Gebäude mit einem wahren Donnerknall!
    ***
    Der Container tauchte urplötzlich vor der Schnauze meines Rover auf. Er wirkte auf mich wie ein starres, graues Ungeheuer.
    »Bremsen, John!«
    Suko hatte es geschrien. Ich handelte automatisch. Der Fuß trat das Pedal nach unten, die Bremsen griffen – und wir standen.
    Den leichten Ruck bekamen wir trotzdem mit, denn die vordere Stoßstange hatte die Seite des Containers leicht berührt.
    »Was war mit dir?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Okay, Suko, es ist okay.« Für einen Moment schloß ich die Augen. »Man soll sich eben während der Autofahrt konzentrieren und nicht in den Himmel schauen.«
    »Stimmt.«
    »Aber wo ist sie?«
    »Irgendwo gelandet.«
    Sie sprachen von ein- und derselben Person, von Consuela, der Sternen-Prinzessin.
    Sie konnte ich als unser neues Problem bezeichnen, denn wir befanden uns auf der Jagd nach ihr. Einmal hatten wir sie gesehen, bei Lady Sarah Goldwyn, die uns praktisch an die Sternen-Prinzessin herangeführt hatte. Durch die
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