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0555 - Consuelas bitteres Sterben

0555 - Consuelas bitteres Sterben

Titel: 0555 - Consuelas bitteres Sterben
Autoren: Jason Dark
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ihr Licht gegen die Mauer, die geschwärzten Scheiben, aber nicht bis in die unmittelbare Nähe des Eingangs, wo die Tür allmählich ausschwang.
    Auf dem Rechteck stand eine Gestalt.
    Ein Kind, ein Junge…
    Rusty Long spürte das Hämmern seines Herzens bis in den letzten Gehirnwinkel. Er wollte es nicht glauben. Die drei Gangster interessierten ihn nicht mehr, sein Blick galt einzig und allein dem Ankömmling, denn er kannte ihn so verdammt gut.
    Es war Kevin, sein Sohn!
    Deutlich konnte Long ihn erkennen. Fast zu deutlich, denn das Gesicht hatte sich verändert.
    Kevin besaß nicht mehr die Züge eines Elfjährigen, er sah um zehn Jahre älter aus!
    ***
    Rusty Long hatte in der letzten Zeit Schweres durchgemacht. Dieser Anblick jedoch erwischte ihn wie ein Schlag mit dem Hammer tief in den Magen.
    Vergessen waren die Stunden mit den drei Killern, für ihn zählte nur sein noch lebender, sich jedoch so schlimm veränderter Sohn Kevin. Ein älteres Gesicht, das überhaupt nicht zu dem noch jungen und im Wachstum begriffenen Körper paßte.
    Es war nicht die Zeit, über die Gründe nachzudenken. Sein eigenes Schicksal stand auf der Kippe. Mit einem wilden Ruck bäumte sich Rusty Long in seinen Drahtfesseln auf. Ein Schrei drang aus seinem Mund. Er zitterte durch die Halle und formte sich zu einem Wort, zum Namen seines einzigen Kindes.
    »Keviiinnn…!«
    Selbst die drei Killer hatte er durch diesen wilden Ruf überrascht.
    Sweet ließ sein rechtes Bein los, das hart und mit der Hacke zuerst auf den Boden schlug.
    Belle und Django hielten ihn noch fest. Aber auch sie schauten nicht mehr auf Rusty Long. Die Gestalt in der offenen Tür nahm ihre Aufmerksamkeit in Anspruch.
    Dieser Auftritt war nicht geplant, die Ankunft des Jungen brachte ihre Pläne durcheinander.
    Django fing sich als erster. Rusty rutschte aus seinem Griff. Schräg fiel er zu Boden, schlug mit dem Kopf gegen Djangos Schuh, und Belle ließ ihn ebenfalls fallen.
    Trotz der Fesseln richtete er sich auf, so daß er in eine sitzende Haltung geriet. Durch seinen Körper raste plötzlich ein Energiestrom, wie er ihn selten erlebt hatte. Er freute sich trotz der Todesangst. Sein Sohn Kevin lebte!
    Wie hatte er ihn gefunden? Wie war es möglich, daß Kevin den Weg zu ihm fand? Jemand mußte ihm geholfen haben. Nur die Sternen-Prinzessin kam in Betracht.
    Für die Street Gangster war der Gefesselte Nebensache geworden.
    Sie kümmerten sich um den Zeugen.
    Wie auf der Bühne standen sie da. Nebeneinander und dabei etwas versetzt. Django atmete pfeifend. Sweet schüttelte den Kopf.
    Belle grinste hinterhältig.
    »Verdammt, wer ist das?« fragte Django.
    »Einer, den wir nicht brauchen können!« zischelte Sweet.
    »Das meine ich auch«, gab ihm Belle recht.
    Django, der Töter, wollte es genau wissen und wandte sich an den Jungen. »He, Kleiner, wo kommst du her?«
    Kevin gab keine Antwort. Er stand da, wie vom Himmel gefallen, schaute in die Tiefe der leeren Halle hinein und wartete ab. Der Blick seiner Augen zeigte eine gewisse Kälte, das war trotz der Distanz zu erkennen. Man konnte ihn nicht mehr als ein normales Kind bezeichnen, er war gekommen, um einzugreifen.
    »Ich habe dich etwas gefragt, Junge, und ich will eine Antwort. Das bin ich gewohnt.«
    Kevin nickte. Noch sprach er nicht. Dafür ging er einen Schritt vor, danach den zweiten.
    Vier Augenpaare beobachteten seine Bewegungen. Er setzte seine Schritte wie jemand, der in eine völlig fremde Welt hineintreten wollte. Das war kein normales Laufen. Den Anwesenden und selbst seinem Vater kam es vor, als würde Kevin über den Boden schweben und hätte sich vom Menschen zu einer überirdischen Gestalt gewandelt, die auf die Erde gekommen war, um nach dem Rechten zu schauen.
    Ein Bild, das keiner von ihnen so recht fassen konnte.
    »Verschwinde!« keuchte Django.
    Kevin schüttelte den Kopf und ging weiter.
    »Verdammt, wer ist das?« jaulte Belle und zog eines seiner beiden Messer hervor.
    »Mein Sohn!«
    Die Antwort des Polizisten empfanden die drei Gangster wie einen Peitschenschlag ins Gesicht, der ihre Züge erstarren ließ. Sie schwiegen, die Überraschung hatte ihre Stimmbänder gelähmt.
    Django fing sich als erster. Rusty Long lag hinter ihm und konnte sehen, wie sich der Rücken des Mannes bewegte. Ein Zucken rann über die Wirbelsäule.
    »Das ist doch nicht wahr – oder?« Er konnte sogar ziemlich normal sprechen, jedenfalls hatte seine Stimme einen männlichen Klang bekommen.
    »Doch, es
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