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Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan

Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan

Titel: Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan
Autoren: Alfred Bekker
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zu.
    Die Worte des Christophorers hatten irgendetwas in dem selbst ernannten Priedensbringer ausgelöst.
    Es ist nur die Frage, was , überlegte Frost. Aber im Allgemeinen war auf Bruder Williams Einfühlungsvermögen ja Verlass.
    »Davon wusste ich nichts«, sagte der Prediger schließlich – anscheinend zutiefst ergriffen. »Aber ich würde gerne mehr darüber hören …«
    »Gern«, erwiderte William. »Aber vielleicht ist dafür jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Ein anderer Grund für unser Kommen ist, dass wir euch warnen wollen.«
    »Warnen? Wovor?«
    »Wir sind sicher, dass Tugendwächter den Ursprung der illegalen Sendung, die von euch in das Mediennetz eingespeist wurde, bis hierher zurückverfolgt haben. Sie haben damit begonnen, die alten Minen zu fluten. Innerhalb weniger Stunden wird hier alles unter Wasser stehen und sämtliche Ausgänge werden von Tugendwächtern besetzt sein! Man beginnt bereits damit, diese Ausgänge zu verschließen.«
    »Wir haben – wie ihr sicherlich bemerkt habt – unsere eigenen Zugänge.«
    »Ja, aber liegen sie nicht alle im Stadtgebiet von Sarashtor? Kaum einer von euch wird es schaffen, aus der Stadt herauszukommen.«
    Unruhe erhob sich unter den anwesenden Kridan.
    Der Prediger brachte sie mit einigen Gesten seiner Krallenhände wieder zum Schweigen. Nach einer kurzen Pause sagte er: »Ich habe keine Angst vor dem Tod – und niemand, der mir folgt, sollte furchtsam sein.«
    »Aber für einen Märtyrertod ist es noch zu früh«, widersprach Bruder William. »Dein Werk ist noch nicht getan, Satren-Nor. Der Frieden ist noch nicht ereicht.«
    »Was schlagt ihr vor?«, fragte der Friedensbringer. »Denn wenn es der Wahrheit entspricht, was ihr mir gerade eröffnet habt, so gibt es weder für euch noch für mich eine Möglichkeit der Rettung. Nicht in dieser Welt zumindest.«
    »Eingedenk dieses Wissens sind wir hier hinab gestiegen«, sagte William. »Aber nicht, um zu sterben.«
     
    *
     
    Dana gab den Mitgliedern des Bodenteams den Befehl, die Sharaan-Helme für eine kurze Lagebesprechung mit der Brücke der STERNENFAUST wieder aufzusetzen.
    Die Situation war verfahren.
    Lieutenant Stein meldete, dass die Sicherheitskräfte der Kridan mit der Überflutung der Minenschächte weiter fort fuhren. Außerdem waren bereits mehrere Eingänge zu dem unterirdischen Stollensystem gesprengt worden. Die planetare Administration machte Ernst damit, den Prediger und seine Anhänger zu ertränken.
    »Die im Orbit befindlichen Satelliten werden auf das Gebiet um Sarashtor ausgerichtet«, erläuterte Stein weiter. »Die Kommunikation mit den Bodenstationen ist nur unzureichend verschlüsselt. Es war für mich nicht weiter schwierig, mich da hineinzuhacken. Gegenwärtig machen diese Satelliten Infrarotbilder und Tiefenscans dieses Gebietes. Auf diese Weise werden sie innerhalb kürzester Zeit auch jeden der geheimen Eingänge ins Schachtsystem finden, die von den Anhängern des Friedensbringers bisher benutzt wurden – mögen sie auch noch so gut getarnt sein.«
    »Das bedeutet, uns bleibt noch weitaus weniger Zeit, als die sechs bis acht Stunden, die bis zu einer Überflutung der Stollen vergehen werden«, schloss Frost.
    »Dieser Prediger und seine Anhänger werden lebendig begraben worden sein, bevor sie ertrinken«, stellte Stein fest. »Und dasselbe wird auf Sie und das Landeteam zutreffen, wenn Sie sich nicht schleunigst von dort entfernen!«
    Tong meldete sich zu Wort. »Es bestünde die Möglichkeit, mit einem gezielten Raketenbeschuss auf einige wenige Kommunikationsknotenpunkte sämtliche Verbindungen in der Region um Sarashtor zu kappen, allerdings wäre dies mit erheblichen Risiken für das Schiff und das Landeteam verbunden. Unsere Tarnung würde sofort auffliegen und …«
    »Jede Option, bei der unsere Tarnung auffliegt, scheidet aus«, erklärte Frost kategorisch. »Wir haben in dem Prediger mit seiner Bewegung möglicherweise einen Bundesgenossen, der für die zukünftigen Beziehungen zwischen Kridan und Menschen von zentraler Bedeutung sein könnte, aber durch jede Form des direkten Eingreifens würden wir diesen Bündnispartner diskreditieren und vielleicht sogar vernichten.«
    »Dann sieht die Sache noch düsterer aus, Captain«, stellte Tong fest. Sein sachlicher Tonfall konnte nicht über den Pessimismus hinwegtäuschen, der in seinen Worten zum Ausdruck kam.
    Eine Pause entstand.
    Plötzlich war Lieutenant Blacks Stimme in den Sharaan-Helmen der Mitglieder des
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