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Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan

Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan

Titel: Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan
Autoren: Alfred Bekker
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Operationszentrale.«
    »Danke, David. Frost Ende.«
    Die Sharaan führten sie zu einem Gebäude. Es musste sich um jenes Haus handeln, von dem Bruder William bereits gesprochen hatte und bei dem es sich um einen Sharaan-Treffpunkt zu handeln schien.
    Sie traten durch die Tür.
    Innen herrschte nur spärliches Licht.
    Ein weiterer Sharaan erwartete sie dort.
    »Tam-Karan!«, stieß einer der beiden Kridan-Ketzer hervor, der diesen Sharaan offenbar anhand der besonderen Zeichnung seines Anzugs wieder erkannte.
    »Sei gegrüßt, Pan-Sen. Und auch du Tloam-Ser! Wir sind froh, euch lebend bei uns zu wissen – genauso wie eure bisher unbekannten Helfer.« Tam-Karan machte eine kurze Pause. »Ihr könnt die Helme abnehmen«, fuhr er schließlich fort. »Außer mir befindet sich in diesem Raum nicht ein einziger weiterer Sharaan!«
    Einer nach dem anderen nahm den Helm des Anzugs ab. Die Vogelköpfe von Kridan kamen zum Vorschein. Ihre falkenhaften Augen blickten sich suchend um.
    Nur Tam-Karan, sowie Frost und ihr Bodenteam behielten die Helme auf.
    Er ist der Einzige in dieser Gruppe, der in der Lage zu sein scheint, seine Beine nach vorn durchzuknicken , erkannte Dana. Daher also der steife Gang, denn die Vogelbeine der Kridan wurden am Knie nach hinten geknickt.
    »Ich habe nicht gewusst, dass die Bewegung des Friedensbringers Sharaan-Anzüge zur Tarnung verwendet«, entfuhr es Pan-Sen.
    Tam-Karan wandte ihm die lang gezogene Vorderfront seines Helms zu.
    »Bislang waren wir Sharaan tabu für die Tugendwächter der Kridan«, erklärte er. »Sie fürchten, dass wir unsere Transportdienste für das Imperium einstellen könnten. Ganze Bereiche der Kridan-Industrie würden dann zusammenbrechen und das will niemand riskieren. Außerdem scheint es ihnen wohl ohnehin unmöglich, dass Angehörige der Misanjij – des notwendigen Übels – überhaupt als Mitglieder einer Ketzer-Bewegung Aufnahme finden könnten.« Tam-Karan machte eine Pause, ehe er fortfuhr: »Misanjij, so nennen uns die meisten Kridan. Ein Wort, das auch die geflügelten Affen bezeichnet, die den Müll aus den Straßen entfernen. Sie nehmen uns nicht ernst, aber dieser Zustand hatte auch seine Vorteile, wie man sieht.«
    »Daran könnte sich in Zukunft aber einiges ändern«, vermutete Tloam-Ser.
    Tam-Karan schien derselben Ansicht zu sein.
    »Ja, das fürchte ich auch«, meinte er und trat auf Frost und ihre Begleiter zu, die ihre Sharaan-Helme noch immer auf den Köpfen trugen. »So nehmt jetzt endlich eure Helme ab – denn dass ihr keine echten Sharaan seit, würde selbst ein methanatmender Greis mit altersschwachem Sonarsinn noch feststellen.«
    »Wie werden sie auf unsere menschlichen Gesichter reagieren?«, fragte Catherine Black über den internen Kanal.
    »Irgendwann kommt ja doch der Augenblick der Wahrheit«, gab Frost zurück und begann daraufhin ihren Helm vom Kopf zu nehmen, was ihr nach ein paar kleineren Schwierigkeiten mit den Verschlüssen auch gelang.
    Falkenhafte Kridangesichter stierten ihr verblüfft entgegen.
    Schabende Schnabelgeräusche waren hier und da zu hören.
    »Ich bin Commander Dana Frost, Captain des Leichten Kreuzers STERNENFAUST im Dienst der Solaren Welten«, begann Dana und konnte dabei nur hoffen, die richtigen Worte gefunden zu haben, denn andernfalls war vielleicht eine bis auf weiteres einmalige Chance vertan, mit dem inneren Widerstand im Kridan-Imperium in Kontakt zu treten. Wie die Vogelköpfigen darauf reagieren würden war völlig offen. »Unsere Völker mögen sich derzeit im Krieg befinden, aber ich denke, dass es zwischen unseren Zielen und denen des so genannten Predigers eine große Übereinstimmung gibt«, fuhr Dana fort. »Euer Anführer will den Frieden – und das wollen wir auch.«
    »Hässliche Schnabellose!«, entfuhr es einem der Kridan und fügte anschließend noch hinzu: »Har-Misanjij!«
    Nicht-notwendiges Übel lautete die Übersetzung dieses Begriffs, der in der religiösen Terminologie der Kridan-Religion auch jegliche Form von Unglauben und Heidentum mit einschloss.
    Von einigen der anwesenden Kridan waren grollende, tief im Kehlkopf erzeugte Laute zu hören, die nicht erst übersetzt zu werden brauchten. Offenbar war selbst bei den Anhängern des selbst ernannten Friedensbringers Abneigungen gegenüber Menschen und allen anderen Nicht-Kridan an der Tagesordnung und sehr fest in der Kultur dieses Volkes verankert.
    Tam-Karan gebot dieser Front der fast körperlich spürbaren Ablehnung
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