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Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan

Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan

Titel: Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan
Autoren: Alfred Bekker
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Sender der Kridan-Ketzer war sie komplett aus ihrem Sharaan-Anzug herausgestiegen, um sich besser bewegen zu können. Es gab unter den Anhängern des Friedensbringers einige Techniker, die ihr nun assistierten, nachdem Satren-Nor sich den Vorschlag der Leitenden Ingenieurin angehört und ihn gebilligt hatte. Ein Vorschlag, der darauf hinauslief, einen so starken Impuls zu erzeugen, dass in einem Umkreis von zweihundert Kilometern um Sarashtor jegliche Kommunikation überlagert würde und die Koordination jener Operation verhindert wurde, die auf eine Vernichtung des Predigers und seiner Bewegung hinauslief.
    Der Sender, den die Kridan-Ketzer zur Verbreitung ihrer Lehren tief unterhalb von Sarashtor installiert und mit einer unabhängigen Energieversorgung versehen hatten, war dazu stark genug, wie Catherine feststellte. Es bedurfte nur einiger technischer Modifikationen. Wichtig war auch die Kenntnis der genauen Zugangscodes und Frequenzen zum internen Netz der Sicherheitsbehörden, denn auf die Zerstörung von deren Kommunikationsfähigkeit kam es noch stärker an als auf die Überlagerung des öffentlich zugänglichen Mediennetzes.
    Mit Hilfe ihrer Ortungsgeräte konnten Matt Kaharti und Bruder William das Ansteigen des Wasserstandes verfolgen. Einige noch tiefer gelegene Schächte waren bereits überflutet. Außerdem wies das schwache Echo von Explosionen darauf hin, dass ein Eingang zum Minensystem nach dem anderen von den Kridan verschlossen wurde.
    Zwischendurch ließ der Prediger Frost zu sich rufen. Er übergab ihr einen Datenträger.
    »Das ist für eure Flucht«, sagte er.
    »Was ist das?«, fragte Dana.
    »Ein Code, mit dessen Hilfe Ihr Namen und Schiffsdaten in die Liste der imperialen Transporteure eintragen lassen könnt. Zumindest in der Version dieser Liste, die auf Garinjan verwendet wird …«
    »Ich verstehe«, nickte Frost.
    »Das wird Ihnen das Verlassen des Systems sehr erleichtern. Wie lange die Sharaan noch mit so großer Toleranz behandelt werden, wird allerdings die Zukunft zeigen müssen.«
    »Das hängt wohl nicht zuletzt davon ab, wie erfolgreich eure Bewegung wird und ob der Nachteil, der durch die Verprellung der Sharaan entsteht, größer bleibt, als der Vorteil einer wirkungsvollen Bekämpfung von Ketzern.«
    »Wir sind keine Ketzer«, korrigierte der Prediger. »Die Ketzer regieren das Imperium. Wir sind die wahren Priester.«
    »Gewiss …«
    Die Zeit lief davon.
    Black und ihre Kridan-Assistenten arbeiteten mit geradezu fieberhafter Eile.
    »Captain, es ist alles bereit für den Impuls«, verkündete Catherine schließlich.
    »Dann schießen Sie los, L.I.«, erwiderte Frost.
    »Wir haben Energie für einen einzigen Impuls, der die Kommunikation der Kridan für etwa zwei Stunden überlagern und in einem Umkreis von zweihundert Kilometern vollkommen ausschalten wird. Kleinere Störungen sind allerdings planetenweit zu erwarten. Vermutlich werden wir sogar zeitweilig auf Kontakt zur STERNENFAUST verzichten müssen.«
    »Setzen wir alles auf diese Karte, Lieutenant.«
    »Ja, Captain.«
    Augenblicke später löste Black den Impuls aus.
     
    *
     
    Die Anhänger Satren-Nors teilten sich in kleine Gruppen auf, um die ehemaligen Minen zu verlassen und über die getarnten Ausgänge an die Oberfläche zu gelangen. Frost und ihr Team schlossen sich einer dieser Gruppen an, die von Tam-Karan geführt wurde und sie an einen Ausgang brachte, der in einem Gebäude mündete, das sich in unmittelbarer Nähe des Raumhafens von Sarashtor befand.
    Am Raumhafen herrschte ebenso das Chaos wie in der gesamten Stadt Sarashtor. Nicht ein einziger Befehl konnte noch weitergegeben werden. Sicherheitskräfte standen unschlüssig herum oder ergingen sich in völlig uneffektivem Aktionismus, indem sie anfingen, willkürlich Kridan-Passanten zu kontrollieren.
    Inwiefern die Arbeit in dem nahen Industriekomplex durch den Störimpuls beeinträchtigt wurde, ließ sich nur erahnen.
    Für die nächsten zwei Stunden würde jedenfalls die Energie ausreichen, um jegliche Kommunikation zu unterbinden.
    Tam-Karan brachte Frost und ihr Team zur Fähre. Er wusste, wie man die Kontrollen der Tugendwächter am besten mied.
    »Geht in Frieden«, sagte der Sharaan zum Abschied. »Eines Tages werden wir uns vielleicht wieder sehen. In einem friedlicheren Zeitalter.«
    Wenige Augenblicke später hatte die SICHERE LANDUNG vom Boden abgehoben. Zur Raumhafenkontrolle war kein Kontakt möglich. Das Gleiche galt für die Verbindung
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