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Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck

Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck

Titel: Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck
Autoren: Christian Schwarz
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Volkes ab. Außerdem besagte ein Gerücht, das er einst gehört hatte, dass die Genetische Mutter unweigerlich sterben würde, wenn ihre Eier über einen gewissen Zeitraum hinweg nicht befruchtet wurden.
    Er hatte also sehr gute Karten, wenn er tatsächlich vor das »Gremium des gerechten Urteils« treten musste. Die allerbesten sogar.
    Kurz kam ihm der großartige, aber äußerst unglückliche Kelleneck in den Sinn, den er vor vielen Jahren in eine tödliche Intrige verwickelt hatte. Der war zwar angehender Genetischer Vater gewesen, hatte aber ohne Probleme verurteilt werden können, weil es zu dieser Zeit ja den Amtsinhaber Chabzack gegeben hatte.
    Nun ja. Chabzack war längst tot. Und Kelleneck auch, elend verreckt auf den Finsteren Inseln. Friede ihrem Chitinskelett. Und er, Arachnuck, hatte Kellenecks Amt eingenommen, das er aber niemals um des Amtes willen gewollt hatte. Er hatte nur die Allmacht geschätzt, die es ihm gab, um seine großen Visionen vom Auferstehen der fliegenden Chaarck verwirklichen zu können.
    Arachnucks gute Laune war plötzlich verflogen. Er dachte daran, dass es einen Verräter unter seinen Chaa-Chaa-Naguun geben musste, der die Tonbänder aufgenommen und über die Fremden an die Genetische Mutter geliefert hatte. Keinen Moment hatte er geglaubt, die Fremden mit ihrer überlegenen Technik hätten etwas daran gedreht. Denn die Aufnahmen stammten aus einer Zeit lange bevor die Stemendämonen hier aufgekreuzt waren.
    Der Verräter musste einer der Priester Erster Ordnung sein, die alleine sich ins Allerheiligste des Charadanuck wagen konnten, weil hier die verräterischen Aufnahmen entstanden waren. Das war aber unmöglich, weil keiner dieser Priester ihn hätte verraten können. Sie waren alle auf ihn eingeschworen. Und kein Chaarck auf ganz Chaarck-Welt hätte es gewagt, den Genetischen Vater anzuschwärzen. Es hätte ihm nichts genützt. Bis eben die Fremden gelandet waren. Aber das hatte niemand zuvor wissen können.
    Egal. Er, Arachnuck, würde das »Gremium des gerechten Urteils« als freier Mann verlassen und dann diesem ungeheuerlichen Vorgang auf die Spur kommen, den er sich momentan nicht im Ansatz erklären konnte …
     
    *
     
    Captain Dana Frost war ungeheuer erleichtert, als sie die Oberfläche von Sternstein VI betrat und von den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne begrüßt wurde. Mit einem Stirnrunzeln quittierte sie den Anblick der immer noch groß und mächtig über Chuuck-Chuuck hängenden STERNENFAUST, sagte aber nichts dazu. Man würde es ihr erklären.
    Im Schiff ließ sich Dana genauestens Bericht erstatten, nachdem ihr Catherine Black offiziell die Brücke wieder übergeben hatte. Danach sprach sie ihrer Leitenden Ingenieurin ein offizielles Lob für umsichtiges Verhalten aus, was Black mit einem »Danke, Ma’am« quittierte. Der Lieutenant machte ein mürrisches Gesicht, doch das erfreute Aufblitzen in Blacks Augen entging dem Captain nicht.
    Doch damit konnte sich Dana nicht lange aufhalten.
    Sergeant Ralff Olafsson bat darum, ihr etwas zeigen zu dürfen. »Es wird Sie aus den Socken hauen, Ma’am«, prophezeite er und schaltete einen Bildschirm ein.
    »Hm«, sagte Dana. »Das scheint das Standbild eines Mantiden zu sein. Und? Was wollen Sie mir damit sagen, Sergeant?«
    »Ma’am, was Sie hier sehen, ist der Allgott der Chaarck. Ich habe ihn fotografiert, als wir während unseres Einsatzes die heiligen Hallen passieren mussten, die so genannte Heimat des Charadanuck.«
    »Sie wollen damit sagen, Charadanuck ist ein Mantide?«, fragte Dana ungläubig.
    Sie spürte, wie es ihr eiskalt den Rücken hinunterrieselte. Ihr erst neulich erlebtes Abenteuer auf der Welt der Mantiden’lief in einigen kurzen Episoden vor ihrem geistigen Auge ab. Dabei war sie sogar kurzzeitig auf einem dieser beeindruckenden Wesen geritten. { * }
    Wenn sie es recht bedachte, gab es viele Ähnlichkeiten zwischen den Chaarck und den zwei Meter dreißig großen Mantiden, die wie eine Mischung aus irdischer Gottesanbeterin und Zentaur aussahen und mit den Menschen verbündet waren. Wie aber kam das Standbild eines Mantiden nach Chaarck-Welt? Welche Zusammenhänge taten sich hier auf? Waren die Vorfahren von den Sternen, von denen die Genetische Mutter gesprochen hatte, etwa Mantiden gewesen?
    Nach dieser Überraschung führte Dana ein langes Gespräch mit der Genetischen Mutter, die sich überaus glücklich zeigte, dass alles so gut verlaufen war.
    »Und jetzt muss ich dringend etwas
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