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Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck

Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck

Titel: Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck
Autoren: Christian Schwarz
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schließlich, »wir sind hier, um dir eine wichtige Mitteilung zu machen. Wir sind in den Besitz von Tonbändern gelangt und bitten dich, diese anzuhören.«
    Black hätte schwören mögen, dass die Ober-Chaarck vor ihr verblüfft war. Möglicherweise unterschob sie ihr aber auch nur – völlig unberechtigterweise – menschliche Verhaltensweisen. Während sie die Tonbänder auspackte, wollte die Genetische Mutter den Genetischen Vater wegschicken.
    »Nein«, hielt Black sie auf. »Den Genetischen Vater betrifft dies ebenso.«
    Außerdem wollte sie ihn nicht aus den Augen verlieren. Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass das Befreiungskommando schon in der Nähe des Zielgebiets sein musste. Vorausgesetzt, die Zeitangaben, die der Erste Ingenieur gemacht hatte, stimmten einigermaßen. Deswegen wollte sie Arachnuck, falls er denn tatsächlich der Anführer der Chaa-Chaa-Naguun war, unbedingt vom Hauptquartier der Verschwörer fern halten.
    Die Genetische Mutter gab der Bitte Blacks ohne zu zögern nach, was den Lieutenant leise, aber erleichtert aufseufzen ließ.
    Als Black die Tonbänder abspielte, merkte sie, wie sich die »Mimik« der beiden führenden Chaarck deutlich veränderte. Sie klapperten mit den Kieferzangen und bewegten die Augenfühler hin und her. Dieses Mal war es nicht schwer zu erraten, dass die beiden aufgeregt waren. Der Inhalt der Bänder war ja auch zu brisant.
    Black kannte ihn bereits. Ein Chaarck – von dem der Erste Ingenieur behauptete, dass es der Genetische Vater war – sprach immer wieder von schrecklichen genetischen Experimenten, von Entführungen, vom »längst toten Allgott Charadanuck« und dem »wahren Herrn Chaa-Chaa«, der alleine die langsam degenerierenden Chaarck in ein neues goldenes Zeitalter führen könnte. Die Chaarck müssten erneut so schrecklich werden, wie es die fliegenden Vorfahren einst gewesen waren. Nur wenn sie sich selbst und andere wieder bekämpften, könnten sie zurück zu alter Stärke und Größe finden. Deswegen müsse auch das System mit der Genetischen Mutter abgeschafft werden, die Chaarck müssten wieder selbst Eier legen und befruchten dürfen, um eine große genetische Vielfalt, natürliche Auslese und damit starke Individuen zu gewährleisten.
    Die Marines beobachteten den Genetischen Vater genauso gespannt wie Black selbst. Ihre Hände lagen drohend auf den Nadlern.
    Der Lieutenant zuckte leicht zusammen, als die Genetische Mutter plötzlich in einer menschlich anmutenden Geste mit dem Arm das Tonband von ihrer Liegestatt wischte. »Ich bin zutiefst entsetzt über das, was ich hier höre. Das ist deine Stimme, Arachnuck, daran kann kein Zweifel bestehen. Was hast du dazu zu sagen?«
    »Das ist eine Fälschung, du Edle«, erwiderte der Genetische Vater. »Ich weiß nicht, wie diese Aufnahmen zustande gekommen sind. Oder es mag sich um einen zufälligen Gleichklang der Stimmen handeln.«
    »Dies könnte möglich sein, Arachnuck. Aber die Stimme benutzt Worte und Redewendungen, die genau die deinen sind.« Die Genetische Mutter wandte sich an Lieutenant Black. »Ich danke Ihnen, dass Sie mir diese Bänder brachten, von wem immer sie auch stammen mögen. Sie werden es mir sicher noch erzählen. Aber zuerst bitte ich Sie, diesen Verräter hier festzunehmen und dem ›Großen Bewacher der Genetischen Mutter innerhalb des Großen Hauses der Genetischen Mutter‹ zu übergeben, den ich sogleich genauestens instruieren werde.«
    Der Translator muss aber noch eine Menge lernen , überlegte Black, als sie erkannte, dass es sich bei dem genannten lediglich um den Anführer der Palastwache handelte.
    »Bis zur Klärung dieser unglaublichen Vorwürfe verbleibt Arachnuck im Gefängnis«, beschloss die Genetische Mutter, »auch wenn ich die Eier-Produktion dadurch entscheidend drosseln muss, was noch nie vorgekommen ist und mir hoffentlich nicht schaden wird.«
    Da wirbelte Arachnuck herum, stieß einen der Marines beiseite und wollte fliehen.
    Matt Kaharti hatte mit so etwas gerechnet. Ein servoverstärkter Sprung brachte ihn neben den Genetischen Vater. Die gefährliche Kieferzange schabte vergeblich über sein Visier. Der Corporal platzierte einen Faustschlag direkt zwischen Arachnucks Augen. Wie vom Blitz gefällt brach der Genetische Vater zusammen und rührte sich nicht mehr.
    »Schlaf gut, Ameise«, knurrte der Corporal zufrieden.
    »Ist er tot?«, fragte Black besorgt.
    »Nein«, erwiderte die Genetische Mutter zu ihrer Erleichterung. »Er wird
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