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Sterne einer Sommernacht

Sterne einer Sommernacht

Titel: Sterne einer Sommernacht
Autoren: Nora Roberts
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Er hielt die Waffe an Cassies Schläfe.
    Er wusste, dass seine einzige Chance darin lag, in den Wald hinter dem Haus zu entkommen. „Ich bring sie um!”, schrie er mit einem irren Flackern in den Augen. „Wenn irgendjemand hinter mir herkommt, bring ich sie um.”
    Er zerrte Cassie die Treppe hinunter.
    Einen Moment später hielt das Polizeiauto mit kreischenden Bremsen vor dem Haus. Die Türen flogen auf, und Rafe und ein Deputy sprangen heraus. Connor rannte auf die beiden Männer zu. „Er hat auf ihn geschossen und Mama mitgenommen!”
    Rafe stürmte die Treppe hinauf und beugte sich mit finsterem Gesicht über seinen Bruder. „Es ist weniger schlimm, als es aussieht. Nur ein Streifschuss.” Er zog ein großes weißes Taschentuch aus seiner Hosentasche und stillte das Blut. „Er wird durchkommen. Connor, geh rein und ruf einen Rettungswagen.” Er sah mit Erleichterung, dass Devins Lider flatterten. Einen Moment später hoben sie sich.
    „Nein.” Devin wehrte die Hand seines Bruders ab. „Ich bin okay. Cassie …”
    „Du bist angeschossen worden, du Idiot, du kannst ihr nicht helfen.”
    Obwohl Rafe versuchte, ihn niederzuhalten, schaffte es Devin, sich aus dem Griff seines Bruders zu befreien.
    Als er Anstalten machte aufzustehen, wurde ihm schwindlig.
    Kopfschütteln und ein kräftiger Fluch halfen ihm schließlich auf die Beine.
    „Wo ist er mit ihr hin?”
    „In den Wald.” Connor biss sich verzweifelt auf die Unterlippe und deutete in die Richtung, in die Joe vor kurzer Zeit mit Cassie entschwunden war.
    „Kümmere dich um deine Schwester”, befahl Devin. Und an seinen Deputy gerichtet, fuhr er fort: „Ich brauche Männer, die den Wald durchkämmen. Du bleibst hier bei den Kids. Geht nach drinnen.”
    „Ich komme mit dir”, sagte Rafe.
    „Wenn du unbedingt willst.” Devins Augen glitzerten kalt, als er seine Waffe zog und sie entsicherte. „Aber er gehört mir.”
    Cassie versuchte nach Kräften, Joe zu behindern, wo immer sie konnte. Sie schlug um sich, biss und kratzte wie eine Wildkatze. Die Zeiten, in denen sie ein passives Opfer gewesen war, waren für immer vorbei.
    „Du hast wohl vergessen, wer hier der Boss ist, was? Hast du gedacht, du könntest mich einlochen lassen und selbst draußen ein lustiges Leben führen?” Fluchend schob Joe seinen Revolver in den Hosenbund, damit er beide Hände frei hatte, um sich gegen ihre Attacken zur Wehr zu setzen.
    „Na, keine Angst, du wirst dich schon wieder an alles erinnern.”
    „Sie werden dich schnappen, Joe. Du bildest dir doch wohl nicht wirklich ein, dass sie dich durchkommen lassen?”
    „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wer kann das schon wissen?
    Hauptsache, ich kann meine kleine Rechnung mit dir begleichen.” Während er sie hinter sich her zerrte, wurde ihm plötzlich klar, dass er die Richtung verloren hatte. Gingen sie im Kreis? „Ich hatte eine Menge Zeit, mir einen genauen Plan zurechtzulegen, und ich habe Freunde. Aber als Erstes müssen wir uns eine Karre beschaffen.” Er verfluchte sich, dass er den gestohlenen Wagen zurückgelassen hatte.
    „Devin wird dir nachkommen, Joe, er wird alles daransetzen, dich zu schnappen.”
    „Devin, Devin!”, äffte er sie wütend nach. „Devin liegt auf dem Rücken und verblutet, falls du das vergessen haben solltest.”
    „Du wirst schon sehen”, beharrte sie. „Nichts, was du mir antun könntest, könnte dem nahekommen, was er mit dir anstellt, wenn er dich zwischen die Finger bekommt.”
    „Du hast was mit ihm, stimmt’s?” Joe blieb stehen und zog ihren Kopf an den Haaren zu sich heran. Er glaubte, Stimmen zu hören, Stimmen in seinem Kopf, die das Wort sagten, bevor er es selbst aussprach. „Du Hure, du bist immer noch meine Ehefrau. Du gehörst mir, vergiss das niemals.
    Mir gehörst du, bis dass der Tod uns scheidet.”
    „Du jämmerlicher, versoffener Schläger!” Heißer Trotz stieg in ihr auf.
    „Dir gehört überhaupt nichts, nicht mal du selbst. Du kannst einem ja leidtun.” Sie zuckte kaum zusammen, als er sie erneut an den Haaren riss.
    „Du traust dich nur an Schwächere ran. Nur zu, Joe, mach schon, schlag mich. Ich weiß, du musst es tun, weil es das Einzige ist, was du kannst.
    Doch diesmal hast du Pech gehabt, diesmal wirst du dafür bezahlen.”
    Er ließ ihr Haar los und schlug ihr so hart mit der Hand ins Ge sieht, dass sie zu Boden stürzte. Der Schmerz verlieh ihr nur noch mehr Kraft. Ihre Augen sprühten zornige Funken, als sie, die
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