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Sterne einer Sommernacht

Sterne einer Sommernacht

Titel: Sterne einer Sommernacht
Autoren: Nora Roberts
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Hause.”
    „Devin.”
    Als Cassie Anstalten machte, auf ihn zuzugehen, hielt Jared sie zurück.
    „Gib ihm ein bisschen Zeit”, sagte er leise und sah Devin hinterher, der sich durch den Wald in Richtung Farm schleppte. „Er ist am Ende.”
    Sie versuchte es. Sie kümmerte sich um ihre Kinder und tröstete sie.
    Regan und Savannah kamen vorbei, um ihr beizustehen, und sie telefonierte kurz mit ihrer Mutter. Als Cassie erfuhr, dass Constance nichts Ernsthaftes geschehen war, fiel ihr ein großer Stein vom Herzen.
    Am Abend vor dem Zubettgehen nahm sie ein Beruhigungsmittel und schlief die ganze Nacht hindurch wie ein Murmeltier.
    Doch am nächsten Morgen war ihr klar, dass ihr noch ein schwerer Gang bevorstand. Sie ließ es zu, dass Regan das Frühstück für die Gäste bereitete, und machte sich zum Ausgehen fertig. Sie musste zur Farm und Devin gegenübertreten.
    Die einzige Sache, die sie mitnehmen musste, steckte sie in die Hosentasche.
    „Du gehst zu Sheriff MacKade.” Connor stand auf der Schwelle zu ihrem Schlafzimmer. Unter seinen verschwollenen Augen lagen tiefe Schatten, an den Wangen sah sie Blutergüsse, und er war noch immer erschreckend blass. Cassie wünschte sich schmerzlich, ihn in die Arme schließen zu können, doch er stand so steif da, als hätte er einen Stock verschluckt, und sie wusste, dass er es nicht zulassen würde.
    „Ja. Ich muss mit ihm reden, Connor. Ich muss ihm dafür danken, was er für uns getan hat.”
    „Er wird sagen, dass es sein Job ist.”
    „Ja, das wird er. Aber das heißt nicht, dass ich ihm nicht trotzdem dankbar wäre. Er hätte getötet werden können, Connor. Für uns.”
    „Ich dachte im ersten Moment schon, er sei tot.” Seine Stimme war brüchig. Er holte tief Atem und räusperte sich. „Da war so viel Blut. Ich hab uns schon alle tot gesehen.”
    Sie erschauerte und wartete einen Moment, bis sie ihrer Stimme wieder trauen konnte. „Ich muss mich bei dir entschuldigen für das, was ich dir angetan habe, Connor. Und für das, was ich unterlassen habe. Ich hoffe, du kannst mir eines Tages verzeihen.”
    „Ach, Mom, du konntest doch nichts dafür. Ich weiß das doch, ich hab’s immer gewusst. Ich hätte das gestern nicht zu dir sagen sollen.”
    Er wäre ihrem Blick gern ausgewichen, aber er tat es nicht, weil er nicht feige sein wollte. „Es war gemein. Und es war nicht das, was ich wirklich empfunden habe. Ich hab’s nur gesagt, um dir wehzutun, weil ich so verzweifelt war.”
    „Connor.” Sie öffnete ihre Arme und schloss die Augen vor Glück, als er auf sie zugestürmt kam und sich hineinwarf. „Dieser Teil unseres Lebens ist vorbei. Ich verspreche dir, so wird es nie wieder werden.”
    „Ich weiß. Du warst sehr tapfer.”
    Zu Tränen gerührt, küsste sie seinen Scheitel. „Du auch, mein Kleiner.”
    „Diesmal”, er holte tief Luft, „hat Sheriff MacKade seinen Kopf für uns hingehalten. Emma und ich wollen mitkommen. Wir haben darüber geredet. Wir wollen den Sheriff sehen.”
    „Es ist vielleicht besser, wenn ich erst mal allein mit ihm spreche. Er ist … aufgebracht.”
    „Ich muss aber mit ihm reden. Bitte. Lass uns mit dir gehen.”
    Wie konnte sie ihrem Sohn etwas abschlagen, wonach es sie selbst verlangte? „Na gut. Wir gehen alle zusammen.”
    Devin, der auf der Veranda saß, sah sie aus dem Wald kommen. Er überlegte schon, aufzustehen und hineinzugehen, doch dann entschied er sich anders. Auf diese Art Rache zu nehmen lag ihm nicht.
    Er hatte noch immer Kopfschmerzen, und seine Fingerknöchel waren geschwollen und brannten wie Feuer. Doch das war nichts, verglichen mit dem Schmerz, der durch seine Eingeweide raste, als er jetzt Cassie und ihre Kinder über den Rasen auf sich zukommen sah.
    Sowohl in ihrem Gesicht als auch dem des Jungen sah er Blutergüsse. Heißer Zorn stieg in ihm auf. Dann machte sich Emma von der Hand ihrer Mutter los und rannte auf ihn zu.
    „Wir sind gekommen, weil wir uns bedanken wollen, dass du den bösen Mann weggejagt hast.” Sie kletterte völlig selbstverständlich auf seinen Schoß. „Du hast ein Wehweh.” Sie spitzte das Mündchen und presste es feierlich gegen den weißen Verband an seiner Schläfe. „Ist es jetzt besser?”
    Er wurde einen Moment lang schwach und drückte sein Gesicht in ihr Haar. „Ja, danke, Emma, Süße.” Bevor Cassie etwas sagen konnte, schob er Emma von seinem Schoß. „Falls es dir noch niemand mitgeteilt hat man hat ihn ins Staatsgefängnis gebracht. Da er
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