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DS082 - Die indische Verschwörung

DS082 - Die indische Verschwörung

Titel: DS082 - Die indische Verschwörung
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    »Ich soll getötet werden«, sagte die Frau.
    Der Taxifahrer, den sie angesprochen hatte, war hinter dem Lenkrad seines geparkten Taxis halb eingeschlafen gewesen, aber was die Frau da gesagt hatte, war nicht gerade schlaffördernd. Er fuhr auf seinem Sitz kerzengerade hoch.
    »Haben Sie schon jemals von Doc Savage gehört?« fragte die Frau.
    »Wer hat das nicht?« knurrte der Taxifahrer. »Sagen Sie, was soll der Gag ...«
    »Bringen Sie uns zu Doc Savage«, wies die Frau ihn an. »Und zwar schnell.«
    Der Taxifahrer sah hinter die Frau, und das Kinn fiel ihm herab, die Zigarette entfiel seinem Mund und begann ein Loch in sein Jackett zu brennen. Die Frau war dicht verschleiert, aber das war es nicht, was den Taxifahrer so schockiert hatte.
    Es waren die vier Männer hinter der Frau. Es waren vier sehr große Männer mit Köpfen in der Farbe von Kokosnüssen, und sie trugen die prächtigsten Uniformen, die der Taxifahrer je gesehen hatte. Außerdem trug jeder der vier ein militärisches Automatikgewehr, das fast einem leichten Maschinengewehr gleichkam. »Was ist?« fragte die Frau. »Sind Sie taubstumm?«
    »Nein, nein.« Der Taxifahrer schluckte zweimal. »Natürlich werde ich Sie zu Doc Savage fahren.« Und vor sich hinmurmelnd setzte er hinzu: »Ist dies eine verrückte Welt.«
    Die Frau sprach scharf ein paar Worte, die für den Taxifahrer gänzlich unverständlich klangen, aber den vier Uniformierten mit den Gewehren schienen sie durchaus etwas zu sagen. Sie stiegen alle ein. Sie behandelten die Frau sehr zuvorkommend, die in einen formlosen weiten Mantel gehüllt war, so daß von ihr nur die attraktiven, schlanken Fesseln zu sehen waren.
    Dem Taxifahrer hatte sich die Zigarette inzwischen durch die Hose gebrannt, und er fuhr ruckartig hoch – woraufhin einer der vier Uniformierten sein Gewehr auf ihn in Anschlag brachte und beinahe abgedrückt hätte. Die Frau kam gerade noch dazu, es zu verhindern, indem sie scharf etwas rief. Daraufhin senkte sich das Gewehr wieder.
    Der Taxifahrer war so durcheinander, daß er erst zwei Blocks weiter merkte, daß er in die falsche Richtung fuhr. Er korrigierte sein Fahrziel, indem er zweimal rechts einbog.
    »Ist Doc Savage in New York?« wandte sich die Frau an ihn.
    »Weiß ich nicht«, sagte der Taxifahrer heiser. »Der treibt sieh in der ganzen Welt herum.« Er hielt auf das Zentrum von Manhattan, auf einen der höchsten Wolkenkratzer dort zu.
    »Was hält man in New York von Doc Savage?« fragte die Frau.
    »Daß er ein toller Kerl ist«, sagte der Taxifahrer. »Hilft anderen Leuten aus Schwierigkeiten heraus. Ganz umsonst, rein aus Prinzip.«
    »Dann müßte er eigentlich interessiert sein, mir das Leben zu retten, und damit möglicherweise auch sein eigenes«, sagte die Frau.
    »Yeah, kann schon sein«, sagte der Taxifahrer. Er war zu dem Schluß gekommen, daß es sich bei der Frau um eine Verrückte handeln mußte. Sie sprach zwar korrektes Englisch, war ihm inzwischen aufgefallen, aber mühsam und mit Akzent. Er richtete seine Aufmerksamkeit ganz auf die Straße. Sie waren jetzt in dem Bekleidungsviertel mit den Konfektionsgroßhändlern, und zu dieser Stunde waren die Straßen dort fast verlassen.
    »Stop!« befahl die Frau plötzlich scharf.
    Der Taxifahrer lenkte scharf an den Bordstein heran und sah, wie seine Fahrgäste eilig ausstiegen und in einem U-Bahn-Eingang verschwanden. Er war für die Fahrt nicht bezahlt worden, aber das kümmerte ihn nicht weiter. Er war froh, diese Fuhre loszusein, denn ihm schwante, daß es mit ihr Ärger geben könnte.
    In diesem Augenblick sprach ihn von hinten eine Stimme an und nahm ihm wieder das Gefühl momentaner Erleichterung.
    »Wo sind sie hin, Kumpel?« fragte die Stimme.
    Der Taxifahrer riß den Kopf herum und sah hinter sich ein zweites Taxi, das seinem gefolgt sein mußte, mit wenigstens drei Männern drinnen. Der Mann, der die Frage gerufen hatte, war ein stämmiger Kerl, offenbar von herrschsüchtiger Art.
    »Wo sind sie hin?« stieß er noch einmal knurrend hervor. »Wo sollten Sie sie hinbringen?«
    Er drehte sein Jackettrevers um und ließ den Taxifahrer flüchtig etwas sehen, was der für eine Detektivplakette hielt.
    »Zu Doc Savages Büro«, schluckte der Taxifahrer.
    Der Stämmige verzog das Gesicht daraufhin zu einer angewiderten Grimasse, sah rasch die Straße hinauf und hinunter, langte in die Tasche, und als er sie wieder herauszog, hielt er einen Dollarschein zwischen den Fingern und tat so,
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