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Spiel, Kuss & Sieg

Spiel, Kuss & Sieg

Titel: Spiel, Kuss & Sieg
Autoren: India Grey
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betrogen hat. Ohne dich hätte ich alles verloren.“ Unvermittelt traf sie die Ironie ihrer Worte.
    Sie hatte alles verloren, weil sie ihn verloren hatte.
    „War das wirklich alles?“
    „Ja“, entgegnete sie, den Blick fest auf den Boden gerichtet. Schweigen senkte sich über sie. „Nein“, flüsterte sie schließlich. „Da war noch etwas, aber … Ach, das ist unwichtig.“
    Dann beging sie den Fehler, den Kopf zu heben, und ihm in die Augen zu schauen. Sein Gesicht war zu einer ausdruckslosen Maske erstarrt, aber in seinem Blick lag eine Intensität, die ihr einen Stich mitten ins Herz versetzte.
    „Was denn?“, fragte er spöttisch. „Dass du dich in mich verliebt hast und nicht ohne mich leben kannst?“
    Schmerz flammte in ihrem Inneren auf, als habe jemand ihr ein Messer in das Herz gerammt. „Genau das war es. Aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich weiß, dass es völlig unangemessen ist. Deshalb wollte ich es nicht wiederholen. Ich habe dich furchtbar behandelt, habe dir so viel Leid zugefügt …“
    „Das glaube ich nicht“, stöhnte er auf und fuhr sich mit den Händen durch das nachtschwarze Haar.
    „Es tut mir leid“, flüsterte sie noch einmal. Eine Träne rann
    ihr über die Wange, dicht gefolgt von einer zweiten. „Was ich getan habe, ist unverzeihlich. Alles ist meine Schuld. Ich habe es vermasselt, und es ist zu viel passiert, und es stehen viel zu viele Dinge zwischen uns, als dass es jemals möglich sein könnte, dass wir …“
    Ihre Stimme brach. Die Tränen nahmen ihr die Sicht. Doch sie spürte, wie Alejandro sanft ihre Hand ergriff. Er öffnete die Tür zum Balkon und führte Tamsin ins Freie.
    „Oje“, sagte er leise. Seine Worte gingen fast im aufgeregten Geschrei der Zuschauer unter. „Wenn das so ist, steht mir eine schöne öffentliche Demütigung bevor.“
    Unter ihnen, auf dem Rasen, liefen gerade die Spieler auf. Tamsin stieß einen ungläubigen Laut aus, als sie die Los Pumas sah.
    Einer nach dem anderen drehten sich die Spieler so, dass sie den Balkon anschauten, auf dem sie und Alejandro standen.
    An der Stelle, die sie für den Namen des Sponsors vorgesehen hatte, prangte auf jedem Trikot ein anderes Wort. Als der fünfzehnte Spieler, der nur ein Fragezeichen auf der Brust trug, seinen Platz eingenommen hatte, war der Satz vollständig.
    TAMSIN CALTHORPE ICH LIEBE DICH SO SEHR
    WILLST DU BITTE BITTE MEINE FRAU WERDEN?
    Nach und nach verstummte das Lärmen der Zuschauer. Erwartungsvolle Stille senkte sich über das Stadion. Tamsin wandte sich zu Alejandro um. In ihren weit aufgerissenen Augen schimmerten Tränen. Sie öffnete den Mund, doch kein Laut drang über ihre Lippen.
    Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. „Du hast keine Ahnung, was für eine kreative Herausforderung es für mich bedeutet hat, meine Frage in fünfzehn Worte zu fassen“, murmelte er leise, bevor er seine Lippen zu einem zärtlichen Kuss sanft auf ihre presste.
    Eine Minute später zog er sich zurück und schaute Tamsin an. In seinen Augen standen Liebe und Leid.
    „Es gefällt mir gar nicht, den Kuss zu unterbrechen, weil ich darauf nun schon so lange warte … aber ist dir klar, dass ich und achtzigtausend andere Leute auf deine Antwort warten?“
    „Ja“, hauchte sie. „Meine Antwort lautet Ja. Kannst du mich jetzt bitte wieder küssen?“
    Und das tat er. Allerdings nicht, ohne den Daumen in die Höhe zu recken. Eine Kamera fing das Signal ein und projizierte es auf die Großleinwand.
    Jubel brandete auf, die Spieler der Los Pumas umarmten und gratulierten einander. Auf dem Balkon der RFU wurde noch mehr Champagner geöffnet, und zufrieden grinsende argentinische Funktionäre schüttelten die Hände mit überglücklichen Calthorpes.
    Ohne den Kuss zu unterbrechen, hob Alejandro Tamsin auf die Arme und trug sie wieder in die Loge. Draußen begann eine Band zu spielen.
    „Es ist sehr respektlos“, meinte er, während er sie auf die Füße stellte und die Hände unter ihr Top schob. Eng aneinander geschmiegt, ließen sie sich zu Boden sinken. „Aber ich bin sicher, dass es dieses eine Mal in Ordnung geht, wenn wir nicht zu Ehren der Nationalhymne aufstehen.“

EPILOG
    Ein paar Konfettiplättchen fielen aus Tamsins Haar, als Alejandro sie auf das Bett in der kleinen Kabine des Jets gleiten ließ. Sein verliebtes Lächeln sandte ein verheißungsvolles Prickeln über ihren Körper.
    „Habe ich dir schon gesagt, wie wunderschön du heute aussiehst?“, fragte
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