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Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Titel: Dark Academy 01 - Geheimer Pakt
Autoren: Gabrielle Poole
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Gabriella Poole
    Dark Academy 01 - Geheimer Pakt
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    PROLOG
    »Hey, bist du das?« Hoffnungsvoll spähte sie in die Dunkelheit und ihr Herzschlag beschleunigte sich.
    Keine Antwort. Irgendetwas raschelte im Unterholz; ein Moskito sirrte. Enttäuscht verlagerte sie ihre Position auf der alten Tempelmauer und schlang die Arme um die Knie. Es waren also doch keine Schritte gewesen. Nur irgendeine nächtliche Kreatur. Na ja, er hatte ihr gesagt, dass er sich vielleicht verspäten würde.
    Aber warte auf mich! Warte auf mich, Jess, ich werde kommen...
    Sie grinste. Natürlich würde er kommen. Sie waren wie zwei Magnete. Er fand sie immer, in jeder Menschenmenge, in jedem Klassenzimmer, und er würde sie nicht einmal jetzt, nicht einmal in der Dunkelheit, verfehlen. Sie würde ihn ein wenig für seine Verspätung schelten, und bei seinem Lachen würde ihr Herz vor Freude einen Sprung machen, genau wie beim Klang seiner schönen Stimme.
    Ich liebe dich, Jess. Lach nicht. Ich schwöre es.
    Kein Junge konnte sich so gut verstellen. Schon gar nicht er. Er würde kommen.
    Stirnrunzelnd hob sie die Hand ins Mondlicht, um auf ihre Armbanduhr zu schauen. Aus zehn Minuten waren zwanzig geworden. Na und? Bei Tageslicht wäre es ihr nicht so lang vorgekommen. In einer überfüllten, lärmenden Bar wäre es ihr nicht so lang vorgekommen. Hier in den unheimlichen Schatten der uralten Tempelruinen wurde einem leicht mulmig, das war alles.
    Komm schon.
    Sie ließ sich von der Mauer gleiten, stampfte mit den Füßen und rieb sich die Arme. Obwohl es nicht kalt war, hatte sie am ganzen Körper eine Gänsehaut. Ein weiterer Moskito summte um ihr Ohr und sie schlug wütend nach ihm. Erwischt.
    Okay, jetzt wurde sie langsam böse. Ein wenig zu spät bedeutete nicht,  dass er das Recht hatte, sie hier in der Dunkelheit sitzen zu lassen. Seit inzwischen dreißig Minuten! Es hatte ein romantischer Spaziergang werden sollen, keine Prüfung für ihre Nerven.
    Am besten ließ sie die Wut auf ihn zu. Denn wenn sie nicht wütend wurde, könnte sie es mit der Angst zu tun bekommen, allein hier draußen in den stillen Schatten. Oder doch nicht so still. Ihr Kopf fuhr herum. Ein toter Ast knarrte, Blätter raschelten. Das war eine verdammt große Ratte. Sie schauderte.
    Bei Tageslicht hatte es ihr hier gut gefallen. Das üppige Grün des Dschungels, schöne, zerfallene und von riesigen Wurzeln umschlungene Mauern, Wärme und Leben und Mysterium. Im Dunkeln war es nicht so toll. Die unbeständigen Schatten des Mondes verwandelten jeden großen Baum in ein Monster, jedes unsichtbare Tier in eine heranpirschende Bestie.
    Siebenundvierzig Minuten!
    Es war Zeit, zu gehen. Er hatte seine Chance gehabt, und er hatte nichts anderes getan, als sie zum Narren zu halten. Junge, würde er etwas zu hören bekommen ... Entschlossen lief sie los, dann blieb sie stehen. Hoppla, sie würde nicht auf die übergroße Ratte zugehen. Sie schluckte vernehmbar, machte zitternd zwei Schritte rückwärts und drehte sich um.
    Rascheln. Knarrendes Holz. Das musste der Wind sein. Dann also noch eine riesige Ratte, direkt vor ihr. Schön, sie würde an ihr vorbeigehen müssen, aber die Ratte würde weglaufen, sobald sie sie kommen hörte. Es war nur eine Ratte, um Himmels willen. Oder eine Schlange. Oder ...
    Ach, geh einfach, Jess!
    Noch ein Schritt, und sie sah eine Bewegung. Es war keine Ratte und auch keine Schlange. Es war groß - so groß wie sie selbst. Eine Gestalt, die sich rasch durch das herabhängende Wirrwarr aus Blättern und Ästen arbeitete. Sie trat einen Schritt zurück und noch einen. Die Gestalt bewegte sich. In ihre Richtung. Sie konnte sie atmen hören, leise, zuversichtlich und menschlich.
    »Bist du das?«, rief sie. »He! Lass den Unsinn!« Keine Antwort.
    »Ich meine es ernst! Lass das!« Sie versuchte, wütend zu klingen, aber ihre Stimme zitterte lediglich und wurde schrill. »Das ist nicht komisch.«
    Dieses Geräusch: Es klang, als würde jemand über verfaulte, nasse Blätter laufen. Oder als würde jemand heiser und leise lachen. Er konnte es nicht sein. Konnte nicht. Außerdem mussten es zwei sein. Sie spürte, dass der andere sich ihr von rechts näherte, langsam, bedrohlich. Einmal mehr versuchte sie zu schreien, aber als sie den Mund öffnete, kam nichts anderes heraus als ein entsetztes Keuchen.
    Sie drehte sich um und rannte stolpernd los. In der Dunkelheit
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