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Speechless (German Edition)

Speechless (German Edition)

Titel: Speechless (German Edition)
Autoren: S Destiny
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Eneas sich irgendwie dämlich vorkam. Da machte lieber er sich zum Vollhorst der Nation.

    Und dennoch blieb dieser Blick.
    Ja, was sollte er denn nun tun? Er hatte noch nie mit jemanden zutun gehabt, der so derart – gestört wollte er es nicht nennen… So derart durcheinander war. Ja, das klang besser.

    Und erst recht hatte er noch nie mit jemandem zu tun gehabt, der nicht sprechen konnte.
    Das war die ultimative Herausforderung.

    Eneas Blick glitt zu seinen eigenen Füßen, dann wieder zu Cassiel. Er hob die Hand, deutete mit dem Zeigefinger die Eins an, ehe er quasi Bilder in die Luft malte und Cas anfing, innerlich fröhlich Bilderchen raten zu veranstalteten.

    „Waschmaschine?“

    Heftig nickte Eneas. „Einziges Paar?“

    Wieder ein Nicken. Ach so war das. Die beiden Brüder waren ja nur auf Urlaub hier, da machte es wirklich irgendwo Sinn.

    Cassiel lehnte sich ein wenig im Sessel zurück, versuchte entspannt zu wirken, im Gegensatz zu Eneas, der sich so klein machte, dass beinahe noch drei weitere Personen auf der Couch Platz gefunden hätten.
    Wie lange wollten sie beiden sich da unten eigentlich noch die Köpfe einschlagen? Rascal tat ihm irgendwo leid, dass gerade er da unten sitzen musste.

    Besser er, als ich, dachte Cassiel sich nur und überschlug die Beine.
    Sein Blick ruhte nur auf dem schwarzhaarigen Wesen, das sich zwischen den Kissen und der Sofadecke sicherlich nicht wohl fühlte und begann nervös zu werden.
    Er hatte jetzt nichts mehr zu tun, saß mit einem fremden Mann in einem Zimmer…

    Seine Finger fuhren unter den dunklen Stoff seines Pullis, ertasteten wohl die die frischen Wunden und kratzten darüber.

    „Hey, lass das.“

    Eneas zuckte heftig zusammen, blickte scheu und verloren in die Richtung des Jüngeren.

    Oh man, wie gern würde er ihn jetzt einfach in den Arm nehmen? Dieser Junge, der er ja nun eigentlich wahrlich noch war, erweckte einfach einen drängenden Beschützerinstinkt. Warum, das konnte Cassiel selbst nicht sagen. Aber irgendwie würde er gern für ihn da sein.

    Aber wie gesagt, niemand sollte ihn nach den Beweggründen fragen. Es kam einfach so…

    Und tatsächlich nahm Eneas beide Hände dort hin, wo Cassiel sie sehen konnte, aber nun begann er an der Haut seiner Fingernägel herum zu fummeln. Auch nicht viel besser.

    Langsam erhob Cas sich. Was sollte er denn hier nur tun?
    Er konnte ja nicht dabei zusehen, wie sich der Ältere selbst zerfleischte, weil er nicht wusste, was er tun sollte.

    Vor der Couch ging er in die Knie.
    Er kannte diesen jungen Mann nicht einmal.
    Warum kümmerte es ihn?

    Seine Gedanken seines überhaupt zu sozialem Ichs, überschlugen sich.

    Einerseits war es schwachsinnig, sich hier Gedanken zu machen und auf der anderen war es vielleicht gerade notwenig.

    Vielleicht brauchte Eneas das einfach, dass man ihm zeigte, dass er nicht egal war.
    Man musste ihm zeigen, dass Menschen ihn sahen und nicht durch ihn hindurch schauten.

    Wer weiß? Vielleicht war Raven deswegen auch so der große Bruder und passte so auf ihn auf?

    Vorsichtig legte Cassiel seine Hand auf Eneas.
    Wieder zuckte dieser unheimlich zusammen, drückte sich gegen die Rückenlehne, als würde er in ihr verschwinden wollen.
    Seine Augen blickten Cassiel gehetzt entgegen und die Atmung des Jungen wurde unheimlich hektisch.

    „Sht, sht, sht“, machte der Blonde nur, löste die verkrampften Finger Eneas auseinander und besah sich das Blut, des sich bereits um die Fingernägel herum verteilte.
    „Warum machst du das?“

    Beschämt blickte der Ältere zur Seite, wollte seine Hände zu sich nehmen, aber wendete nicht genug Kraft auf, um auch nur dem leichten Griff Cassiels zu entkommen.

    „Ich tu dir nichts. Ich bin ein Freund von Jenny.“

    E s stimmte nicht ganz. Er war kein Freund, eigentlich nur ein Bekannter.

    Und diese Worte waren auch eindeutig falsch, denn nun sah ihn Eneas noch viel hektischer und viel ängstlicher an.

    „War sie nicht nett zu dir?“

    Oh Gott, das klingt, als würde ich mit einem Kindergartenkind reden, dachte er sich.

    Eneas aber schüttelte nur den Kopf.

    Hm, er hätte es sich denken können. Jenny konnte nicht nett sein. Zumindest nicht zu Menschen, die nicht wie sie waren.

    Er erhob sich, hielt die Hände des Älteren weiterhin in seinen. „Komm. Wir machen da Pflaster drum, damit du erst gar nicht auf die Idee kommst, weiter daran herumzupulen.“

    Leicht zog er Eneas auf die Beine, der sich erst wehrte, dann aber
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