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Speechless (German Edition)

Speechless (German Edition)

Titel: Speechless (German Edition)
Autoren: S Destiny
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begabt, wie Eneas durch die Maps ging und hin und wieder ein paar Notizen aufkritzelte, war er nun doch nicht.
    Und dennoch würde er gern ein wenig mit ihm ‚reden’, wenn man das so nennen konnte…

    „Und du … bist Spielentwickler?“, fragte Cassiel ruhig nach. Wie gesagt, er wollte ihn nicht verängstigen oder sonst eine Sache.

    Es folgte ein Nicken. Aber die Konzentration fiel nicht ab.

    „Für solche Spiele?“

    Wieder ein Nicken und ein kurzer Deut auf den Stapel, der auf dem gläsernen Couchtisch lag.

    „Darf ich?“

    Er nickte wieder.

    Na, welch eintönige Unterhaltung, dachte Cassiel im Stillen bei sich, aber er wusste ja Bescheid. Mehr oder weniger.
    Er beugte sich etwas vor, nahm den Stapel der hellen Hüllen in die Hand und sah die saubere Handschrift, mit der die vorläufigen – wahrscheinlich Arbeitstitel – Titel der Games geschrieben standen.

    Hörte sich alles sehr …
    Nun ja, wie sollte er sagen? Es hörte sich alles recht aktionreif an…
    Und als er die Hüllen öffnete und die kurzen, handschriftlichen Notizen las, wurde ihm auch ganz schnell klar, um welche Games es sich handelte. Allesamt Ego-Shooter.

    ‚Harkendes Gameplay’, stand bei dem einen auf einem gelben Zettelchen. Oder ‚Pixelfehler der Formatierung im Epilog, 78. Spielstunde’.

    Anerkennend nickte er. Anscheinend hatte der Junge dort doch Ahnung von dem, was er tat. Zumindest, was das Testen der Games anging.

    „Zockst du viel?“

    Eine Hand Eneas löste sich vom Control ler und eine leicht wellige Bewegung entstand. Ach so, dachte Cassiel sich. Mal mehr, mal weniger, sollte das wohl bedeuten.

    „Wo genau arbeitest du denn?“

    Fragen über Fragen, aber irgendwie wollte er das wissen.

    Es erklang das Geräusch, das meistens standardmäßig in den Spielen vorhanden war, sobald man auf Pause drückte.
    Eneas wendete sich ihm zu, stoppte aber in seiner Bewegung. Es sah beinahe so aus, als würde er den Abstand zwischen ihnen abschätzen wollen, ehe er vorsichtig, richtig zögernd die Hand ausstreckte. Er nahm Cassiel die Hülle aus der Hand und drehte die Disc darin herum.

    Auf der silbernen Scheibe stand untendrunter der Name der Firma, für die Eneas wohl arbeitete.

    Empire Gaming stand dort. Ah, für eine solche Gameherstellergröße arbeitete der Schwarzhaarige also? Na, wenn das nicht mal von Können zeugte. Aber was sagte Jenny? Er hielt sich immer für schlechter, als er selbst war.

    Alle Hüllen landeten wieder auf dem Tisch und kurz darauf wurde ihm ein kleiner weißer Zettel vor die Nase geschoben. Natürlich aus sicherem Abstand.

    Wie heißt du?

    Auch wenn diese Frage wohl in dem Sinne überflüssig war, weil er ihn ohnehin niemals beim Namen rufen konnte, konnte es ja sein, dass Eneas sich dadurch ein bisschen Sicherheit versprach?

    „Cassiel“, antwortete er daraufhin und erhielt wiederum ein Nicken des anderen.

    Seine Augen verfolgten, wie Eneas nach der Fernbedienung langte und sah, wie der Ärmel des Pullis ein wenig nach oben geschoben wurde.
    Ein scharfes Lufteinziehen musste er krampfhaft unterdrücken, als er die teils dunklen, teils schon hellen Narben auf dem Handgelenk und dem Unterarm erkannte.

    Also hatte Jenny auch mit dieser Seite Recht. Eneas war wirklich suizidgefährdet.

    Aber schneller als man es verfolgen konnte, richtete der Ältere seine Kleidung wieder und stellte den Fernseher aus, nachdem die X-Box ausgestellt wurde.

    Ok, was hatte er jetzt vor?, fragte sich Cassiel ernsthaft. Würde Eneas nun gehen? Wobei er nicht davon ausging, dass der Ältere sich gerade jetzt die Nachtruhe gönnte, wenn er hier war.
    Niemals.

    Deswegen kehrte auch Stille ein.
    Cassiel beobachtete den Schwarzhaarigen dabei, wie dieser seine Springerstiefel aufschnürte, auszog und neben die Couch stellte.

    Er trug wirklich pinke Socken. Pinke Socken! Also wenn das mal so gar nicht zum Gesamtbild passte, wusste Cassiel es selbst nicht.

    Er musste wohl angefangen haben zu schmunzeln, denn er spürte den verschüchterten Blick des Älteren auf sich. Blaue Augen sahen ihn gar ängstlich an, als er die Füße zum Rest des Körpers auf die Couch zog und sich so klein machte, wie er nur konnte.

    „Nichts. Alles gut“, brachte Cassiel sachte lächelnd heraus, als er weiterhin diesen Blick spürte.
    „Ich fand nur, dass die Socken etwas überraschend kamen…Passt nicht so zum Gesamtbild, weißt du?“

    Ach, wie schrecklich das klingt!, dachte Cas sich. Er wollte aber auch nicht, dass
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